Historische Straßenmöblierung in Wien vor dem Aus?
Wunsch nach mehr Sensibilität im UNESCO-Weltkulturerbe Historisches Zentrum von Wien
1991 bis 1993 wurde in einem Arbeitskreis der Stadt Wien (MA19, „Möblierung im städtischen Raum“) ein Leitbild für die Straßen- und Platzgestaltung erarbeitet, das die Erhaltung des historischen Charakters zum Ziel hatte. Nicht passende Elemente sollten entfernt werden. Nur dort, wo keine historischen Vorbilder gegeben waren, sollte das Mobiliar durch zeitgemäße Elemente ersetzt werden.
Originale Straßenmöblierung der Wiener Ringstraße in den letzten Jahren verschrottet
Der „Graben“ von architektonischer Neugestaltung besonders betroffen
Die Kärntner Straße ist im Augenblick im Blickfeld der Öffentlichkeit, doch im Bereich des Grabens werden die neu gestylten Leuchten wohl noch störender ins Auge fallen, da hier das historisch wertvolle Stadtbild besonders geschlossen erhalten ist.
Wiener Ringstraße: Historische Straßenmöblierung ein wesentlicher Bestandteil
Gerade das Ensemble Wiener Ringstraße ist von weltweit herausragender Bedeutung, sodass hier die Abkehr vom ursprünglichen Konzept der Stadt Wien besonders schmerzlich zu spüren ist. In einem sensiblen und geschützten Bereich wie der Wiener Innenstadt sollte es eigentlich Common Sense sein, notwendige Veränderungen Stadtbild schonend durchzuführen. Das kann – und soll hier einmal ausgesprochen werden – auch eine Rekonstruktion der historischen Laternen aus der Gründerzeit einschließen – die entsprechenden Sockel sind an einigen Orten noch vorhanden, und Straßenabschnitte, die derart aufgewertet werden könnten, ließen sich ebenfalls finden. Ein solcher Vorschlag hat nichts mit einem Verharren im Gestern zu tun, sondern ist Ausdruck einer Achtung vor unserem historischen Erbe. Einer modernen Stadtplanung fällt kein Stein aus der Krone, wenn sie in entsprechenden Bereichen Entscheidungen dieser Art trifft, im Gegenteil, es wäre ein ihr wie selbstverständlich zukommender Bestandteil.
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