Grünbach (OÖ): Neuhauserhof vor Abriss. Wunsch Erblasser ignoriert! Petition gestartet

Online Petition: STOPP! KEIN ABRISS DES 320 JAHRE ALTEN ERBHOFES IN GRÜNBACH! https://www.openpetition.eu/at/petition/online/stopp-kein-abriss-des-320-jahre-alten-erbhofes-in-gruenbach

2020 vererbt der ehemalige Briefträger Nikolaus Neuhauser der Gemeinde Grünbach seinen 320 Jahre alten Neuhauserhof samt ca. 9 Hektar Grund. Doch seinem testamentarisch festgehaltenen “ausdrücklichen Wunsch”, den historischen Freihof (Am Bach 5) zu erhalten und zu sanieren, will die Gemeinde Grünbach jetzt – moralisch höchst zweifelhaft – nicht nachkommen, zumal noch weitere  € 190.000 auf einem Sparbuch geerbt wurden. Doch im Juni hat der Gemeinderat mit den Stimmen der ÖVP gegen die gesamte Opposition für den baldigen Abriss des nicht denkmalgeschützten Hofes gestimmt (10 ÖVP Stimmen Pro gegen fünf SPÖ und vier FPÖ).

Der Bürgermeister Stefan Weißenböck (ÖVP) rechtfertigt sich, dass das kein letzter Wille des Erblassers war, sondern nur ein “Wunsch”. Wenn es als sein ausdrücklicher letzter Wille formuliert gewesen wäre, hätte die Gemeinde nicht das Erbe angetreten, so Weißenböck. Darüber hinaus sei der Hof seit 2014 unbewohnt (damals zog Herr Neuhauser ins Pflegeheim) und schwer baufällig, eine Renovierung käme mit zwischen € 500.000 und einer Million zu teuer, auch gebe es keine Förderung seitens des Landes Oberösterreich. Er möchte lieber das Grundstück um rund 150 Euro / Quadratmeter an eine Wohnbaugenossenschaft verkaufen, die dort 56 Wohnungen errichten will. Für sinnvoller hält es der Bürgermeister,  vom Hof die Türen, das Altholz und andere Teile zu erhalten, und diese bei der Gestaltung des nahen Platzes, die ab Herbst beginnen werde, zum Andenken an Nikolaus Neuhauser zu integrieren.

Neuhauser Hof, Grünbach

Der Neuhauser-Hof in Grünbach bei Freistadt geht bis ins Ende des 17. Jh. zurück, (c) Erwin Chalupar

Doch nun formiert sich heftiger Widerstand gegen die moralisch zweifelhaften Pläne. Nicht nur, das der gebürtige Grünbacher, Architekt und Freistädter Kulturstadtrat Klaus Elmecker  den geplanten Abriss als “Leichenfledderei” bezeichnet und den Hof als baulich ziemlich stabil bezeichnet, hat nun auch der Linzer Erich Gusenbauer am 26. Juli eine Online-Petition “Stopp! Kein Abriss des 320 Jahre alten Erbhofes in Grünbach!” gestartet und binnen drei Tagen bereits über 500 Unterschriften gesammelt (Stand: 28. Juli). Auch die SPÖ, besonders in der Person des SP-Fraktionsvorsitzenden Stefan Klambauer, hatte sich stark für den Erhalt des Neuhauser Hofes eingesetzt, wenn er auch nicht sicher war, ob der Hof als gesamtes Erhalten werden könnte: “Ich hätte zumindest eine breite Diskussion in der Bevölkerung angestrebt und Ideen gesammelt, wie man das alte Gebäude für öffentliche Zwecke nutzen könnte, und zugleich Nikolaus Neuhauser ein ehrendes Andenken erhalten.“ meint er gegenüber Tips. Klambauer könnte sich Wohnungen, betreutes Wohnen oder ein Gemeinschaftswohnprojekt gut vorstellen. Im Dezember 2021 hat Klambauer im Gemeinderat seine Überlegungen dazu in einer Powerpoint-Präsentation “Zukunft Neuhauserhof Grünbach” vorgestellt.

Im Dehio-Handbuch Oberösterreich, Band I Mühlviertel, Topographisches Denkmälerinventar (Hrsg. Bundesdenkmalamt), Horn/Wien 2003, Seite 237 f. wird der Neuhauser-Hof folgendermaßen beschrieben: [Grünbach] Nr. 31 [heutige Adresse ‘Am Bach 5’]: Bemerkenswerter, historisch erhaltener, 1geschossiger Einspringer im Norden des Ortes, ursprünglich einzeln stehend; erbaut im 17. Jh. (u.a. 1691?), in mehreren Bauphasen, dies erkennbar an der unregelmäßigen Front des Hausstocks, dieser mit verbrettertem Giebel und Satteldach; die Wirtschaftsrakte z. T. außen gemauert, hofseitig verbretterte Ständerbauten mit geschnitzten Stehern und Brüstungsteilen am Lichtgang. Innen Holzdecke mit Rüstbaum, gewölbter Stall.” 

Neuhauser Hof, Grünbach

Der Neuhauser-Hof in Grünbach, (c) Erich Gusenbauer

Jetzt soll es aber rasch mit dem Abriss gehen, weil der Kran der Nachbarbaustelle gerade günstig zur Verfügung stehe, begründet der Bürgermeister die Geschwindigkeit. Anfang August soll abgebrochen werden. Die Abrisskosten von € 38.000 soll aber auch noch die Gemeinde übernehmen, bevor es verkauft wird, wird kritisiert. Der Freistädter Architekt Elmecker hatte den Hof akribisch vermessen und Detailpläne davon gezeichnet. „Der älteste Teil des Hofs ist von 1699, auch der Rüstbaum trägt diese Jahreszahl. Der mittlere Teil datiert mit 1848, 1904 ist noch einmal umgebaut worden, seither ist nichts mehr geschehen, außer die notdürftigsten Reparaturen, etwa am Dach.“ Für Elmecker ist der Hof nicht nur aus geschichtlicher Hinsicht ein Juwel, sondern auch ein Vorbild, was Handwerkstechniken betrifft. Mit dem geerbten Geldbetrag von € 190.000 wäre sich sicher die Sanierung ausgegangen. „Ein Teil des Hofs ist in Holzriegelbauweise mit Lärchenholz, Stroh und Lehmputz errichtet worden. Heute ist das ein Lehrbeispiel für ökologisch nachhaltiges Bauen, drinnen ist es keineswegs feucht, sondern es hat stets ein angenehmes Klima und wird nie heiß.“

Online Petition: STOPP! KEIN ABRISS DES 320 JAHRE ALTEN ERBHOFES IN GRÜNBACH! https://www.openpetition.eu/at/petition/online/stopp-kein-abriss-des-320-jahre-alten-erbhofes-in-gruenbach

Gemeinde Grünbach, Gemeinderatssitzungsprotokoll 25. Juni 2020, Punkt 7.) Verlassenschaft nach Nikolaus Neuhauser; Abgabe einer Erbantrittserklärung durch die Gemeinde Grünbach: https://www.gruenbach.ooe.gv.at/Gemeinderatsprotokoll_3_2020

Neuhauser-Hof, Grünbach

Der Neuhauser-Hof in Grünbach, (c) Erwin Chalupar

Medienberichte:

28. Juli 2022, Krone
Abriss nach 320 Jahren: Breite Front für Rettung von historischem Erbhof. Im August will Gemeinde Grünbach in Oberösterreich den geerbten Vierkanter schleifen. Weil der letzte Wille des Erblassers ignoriert wird und das Kulturgut in Gefahr ist, formiert sich heftiger Widerstand: https://www.krone.at/2771034

27. Juli 2022, Wiener Zeitung
Kommentar: Wenn Geschichte abgerissen wird. Der Neuhauser-Hof in Grünbach bei Freistadt in Oberösterreich ist 320 Jahre alt: https://www.wienerzeitung.at/meinung/kommentare/2156186-Wenn-Geschichte-abgerissen-wird.html

23. Juli 2022, Krone
Letzter Wille egal: Gemeinde lässt geerbten Hof nun eiskalt abreißen. 2020 erbte die Gemeinde Grünbach bei Freistadt in Oberösterreich einen Hof und ein Sparbuch mit 190.000 Euro für die Sanierung des Gebäudes. Jetzt will der Ortschef aber das Haus schleifen und das Gelände verkaufen: https://www.krone.at/2766987

19. Juli 2022, Tips
Kulturjuwel oder Bruchbude: Neuhauser-Hof entzweit Gemeinde. Grünbach. Ist der 320 Jahre alte Neuhauser-Hof ein Kulturjuwel oder ein baufälliger Steinhaufen? Darüber scheiden sich in der Gemeinde die Geister. Fakt ist, dass es einen gültigen Beschluss des Gemeinderats für den Abriss des Hofes gibt.
https://www.tips.at/nachrichten/freistadt/land-leute/573981-kulturjuwel-oder-bruchbude-neuhauser-hof-entzweit-gemeinde

29. Mai 2021, Tips
Gemeinde Grünbach erbte mit „Neuhauser-Haus“ 300 Jahre altes Kulturjuwel mitten im Ort. Ein mehr als 300 Jahre altes Bauernhaus erbte die Gemeinde Grünbach vom weitum bekannten Grünbacher Original Nikolaus Neuhauser. Das einzigartige Kulturjuwel, noch weitgehend im Originalzustand, soll der Nachwelt erhalten bleiben: https://www.tips.at/nachrichten/freistadt/land-leute/535437-gemeinde-gruenbach-erbte-mit-neuhauser-haus-300-jahre-altes-kulturjuwel-mitten-im-ort

25. Mai 2021, Oberösterreichische Nachrichten
Gemeinde erbte ein Juwel von einem Bauernhaus. Grünbach bei Freistadt. Nikolaus Neuhauser setzte Gemeinde als Erbin ein (Bezahlschranke): https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/muehlviertel/gemeinde-erbte-ein-juwel-von-einem-bauernhaus;art69,3403634

23. Mai 2021, MeinBezirk
Neuhauser-Haus. Gemeinde Grünbach erbte Kulturjuwel. Für die Gemeinde Grünbach ist es fast wie ein Jahrhundertereignis, sie erbte ein Kulturjuwel: https://www.meinbezirk.at/freistadt/c-lokales/gemeinde-gruenbach-erbte-kulturjuwel_a4666019

Literatur:

Dehio-Handbuch Oberösterreich, Band I Mühlviertel, Topographisches Denkmälerinventar (Hrsg. Bundesdenkmalamt), Horn/Wien 2003, Seite 237 f.

Salzburg: Glas-Pavillon-Neubau hinter Pferdeschwemme, Cafe Niemetz wird abgerissen

Neubau eines Glas-Pavillons im Hof des denkmalgeschützten Schüttkastens samt unterirdischem Saal für die Festspiele geplant, dafür soll das Cafe Niemetz am Herbert-von-Karajan-Platz 11 neben dem Sigmundstor abgerissen werden. Es wurde als nicht erhaltenswert beurteilt. Ein im Sommer geladener Wettbewerb hat jetzt das Siegerprojekt von Marte.Marte Architekten gekürt. Salzburger Nachrichten-Artikel weiterlesen: https://www.sn.at/salzburger-festspiele/festspiel-besucherzentrum-kommt-aber-noch-fehlt-geld-84082810 (dort Foto 4 Bild des Cafe Niemetz). ORF-FERNSEHBEITRAG (2 MIN): https://tvthek.orf.at/profile/Salzburg-heute/70019/Salzburg-heute/14042994/Plaene-fuer-neues-Festspielzentrum-praesentiert/14651941 +++ Altes Foto des Schüttkastens mit beiden historischen Torbauten im ORF-Artikel (31.1.2019): “Festspiele wollen Empfangsraum und Cafe”: https://salzburg.orf.at/v2/news/stories/2961828/ +++ Weitere aktuelle Medienberichte in “Die Presse”: https://www.diepresse.com/5776077/festspielzimmer-zum-100er; ORF: https://salzburg.orf.at/stories/3036558/; Drehpunktkultur: http://www.drehpunktkultur.at/index.php/home-sp-1905016579/13954-ausblick-mit-licht-und-frischluft.

Freistadt (OÖ): Denkmalamt gibt Versteigerungshalle zum Abriss frei

Das Bundesdenkmalamt hat das Prüfungverfahren über die 1951 eröffnete Versteigerungshalle in der Stadt Freistadt im oberösterreichischen Mühlviertel abgeschlossen. Ergebnis: Die Halle (Adresse: Am Stieranger 2) ist nicht schutzwürdig, da sie nicht nicht den strengen Kriterien des Denkmalschutzgesetzes entspricht. Sie darf somit abgerissen werden. Am Areal soll jetzt der geplante Hotelneubau entstehen. Der markante Hallenbau wurde vom Architekt Hans Arndt (1904-1971) errichtet. Die Versteigerungshalle war mit ihrer gewaltigen Dimension von 38 mal 26,2 Meter Grundfläche und mit einer Höhe von 18,3 Metern in der damaligen Zeit einzigartig in ganz Österreich.  MeinBezirk-Artikel weiterlesen: “Hotelprojekt: Denkmalamt gibt Halle zum Abbruch frei” (3.4.2020): https://www.meinbezirk.at/freistadt/c-lokales/denkmalamt-gibt-halle-zum-abbruch-frei_a4018425 sowie Tips-Artikel: “Kein Denkmalschutz für alte Versteigerungshalle” (3.4.2020): https://www.tips.at/nachrichten/freistadt/land-leute/504093-kein-denkmalschutz-fuer-alte-versteigerungshalle +++ Der Architekt Hans Arndt auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Arndt_(Architekt) +++ Ältere Medienberichte: “Hotelpläne in alter Versteigerungshalle: Bundesdenkmalamt schaltet sich ein” (Tips, 2.3.2020): https://www.tips.at/nachrichten/freistadt/land-leute/500622-hotelplaene-in-alter-versteigerungshalle-bundesdenkmalamt-schaltet-sich-ein; „Alte Versteigerungshalle in Freistadt soll neuem Hotel weichen“ (Tips, 26.2.2020): https://www.tips.at/nachrichten/freistadt/wirtschaft-politik/499972-alte-versteigerungshalle-in-freistadt-soll-neuem-hotel-weichen; „Hotelprojekt in Freistadt: Einigung auf alte Versteigerungshalle als Standort“ (Oberösterreichische Nachrichten, 26.2.2020): https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/muehlviertel/hotelprojekt-in-freistadt-einigung-auf-alte-versteigerungshalle-als-standort;art69,3232051; „Alte Versteigerungshalle als Hotelstandort“ (MeinBezirk, 25.2.2020): https://www.meinbezirk.at/freistadt/c-lokales/alte-versteigerungshalle-als-hotelstandort_a3948876.

Wiener Neustadt (NÖ): Statuen aus Dom gestohlen. Kunstdiebstahl in Österreich leicht rückläufig

Die Corona-Zeit wurde offenbar genutzt Statuen aus dem Wiener Neustädter Dom zu stehlen. Vom Dreifaltigkeitsaltar wurde das so genannte „Prager Jesulein“ entwendet, eine Statue im Stil des Rokoko (aus den 1750er-Jahren). In Österreich ist die Zahl der Kunstdiebstähle leicht rückläufig. 144 Fälle wurden 2019 angezeigt. Kurier-Artikel weiterlesen: https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/statuen-aus-wiener-neustaedter-dom-gestohlen/400843451 +++ Der Dom von Wiener Neustadt auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Dom_von_Wiener_Neustadt.

Grein Stadttheater (OÖ): Eine Holztreppe spaltet eine Stadt

Das denkmalgeschützte Stadttheater in Grein wurde 1790/91 erbaut und ist eine Sehenswürdigkeit von europäischer Bedeutung, das älteste im Originalzustand erhaltene bürgerliche Theater Mitteleuropas. Heftige Diskussion über den Umbau des Stadttheaters. Es wird u. a. befürchtet, dass bei der Sanierung der historische Wert des 1791 erbauten Theaters nicht geschätzt werde. Auch die Außenholztreppe soll abgerissen werden. Selbst der Landeskulturbeirat hat eine äußerst kritische Stellungnahme abgegeben. ORF-FERNSEHBERICHT (3 MIN): https://tvthek.orf.at/profile/Oberoesterreich-heute/70016/Oberoesterreich-heute/14055312/Eine-Holztreppe-spaltet-eine-Stadt/14714078 +++ ORF-Bericht lesen: https://ooe.orf.at/stories/3050643.

Älterer iD-Medienbericht vom 26. Mai 2020:

Das denkmalgeschützte Stadttheater in Grein wurde 1790/91 erbaut und ist eine Sehenswürdigkeit von europäischer Bedeutung, das älteste im Originalzustand erhaltene bürgerliche Theater Mitteleuropas. Seit letztem Jahr tobt ein heftiger Streit um die Sanierung, insbesondere um den geplanten Zubau, auch eine eigene Petition wurde ins Leben gerufen. Jetzt  ist ein sehr kritisches Urteil des Oberösterreichischen Landeskulturbeirats, Fachbeirat V: Architektur, Denkmalpflege, Ortsbildpflege publik geworden. Aus Sicht der Sozialdemokraten ist in diesem “eine vernichtende Kritik” herauszulesen. Zur Sanierung des Stadttheaters und der Errichtung des Zubaus schreiben die Vorsitzenden des Fachbeirates V, Margit Greinöcker und Wolfgang Sedelmaier, unter anderem: “Künstlerische Qualifikationen fehlen völlig. Dies zeigt, dass die kulturelle Bedeutung des Gebäudes von den Beteiligten offensichtlich nicht wahrgenommen wird. … Um ein diesem in OÖ hochbedeutenden Bau entsprechendes Ergebnis der Realisierung sicherzustellen, wäre ein Verfahren auszuloben, das die geistige Leistung ‚Planung‘ nicht dem Preiswettbewerb, sondern dem Qualitätswettbewerb überläßt. (…)“ MeinBezirk-Artikel weiterlesen: https://www.meinbezirk.at/perg/c-politik/vernichtende-kritik-herauszulesen_a4074744 +++ Die bereits beendete Online-Petition “Bewahrt das Stadttheater Grein!”: https://www.openpetition.eu/at/petition/online/bewahrt-das-stadttheater-grein +++ Ältere Medienberichte: “Petition wegen Zubau. Theater rund um Holzbalkon vor Theater in Grein” (20.11.2019): https://www.krone.at/2045776; Stadttheater: 750 Unterschriften für Holzbalkon. SPÖ: “Wollen nichts mit Kulturgut-Frevel zu tun haben” (14.11.2019): https://www.meinbezirk.at/perg/c-politik/spoe-wollen-nichts-mit-kulturgut-frevel-zu-tun-haben_a3735603 ; “Petition soll geplanten Liftturmzubau stoppen” (Krone, 8.5.2019): https://www.krone.at/1917785; “Greiner Verein kämpft mit Petition für historisches Stadttheater” (OÖN, 6.5.2019): https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/muehlviertel/greiner-verein-kaempft-mit-petition-fuer-historisches-stadttheater;art69,3126151; “VP-Antwort auf Unterschriftenaktion” (5.5.2019): https://www.meinbezirk.at/perg/c-politik/vp-antwort-auf-unterschriftenaktion_a3368874; “Unterschriftenaktion Stadttheater Grein: Gegen zu großen Umbau und Abriss des Holzbalkons” (MeinBezirk, 27.4.2019): https://www.meinbezirk.at/perg/c-politik/gegen-zu-grossen-umbau-und-abriss-des-holzbalkons_a3353229 ; “SP zeigt Alternativen auf: Hebelift und Holzstiege” (MeinBezirk, 21.10.2018): https://www.meinbezirk.at/perg/c-politik/hebelift-und-holzstiege_a2973138; “FP verlangt Mitbestimmung und macht Vorschläge” (9.10.2018): https://www.meinbezirk.at/perg/c-politik/fp-verlangt-mitbestimmung-und-macht-vorschlaege_a2956710; “Erste Präsentation des Greiner Theater-Umbaus” (OÖN, 8.10.2018): https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/muehlviertel/Erste-Praesentation-des-Greiner-Theater-Umbaus;art69,3026245 +++ Das Stadttheater Grein auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Stadttheater_Grein und in der Denkmalliste Grein auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Grein. +++ Offizielle Website des Stadttheater Grein: https://www.stadttheater-grein.at.

Stammersdorfer Friedhof (Wien): Der ‘verlorene’ Glockenturm

Vor über zehn Jahren wurde bei einem Sturm der Glockenturm auf dem Kapellengiebel einfach aus der Verankerung gerissen und stürzte von der Spitze der Aufbahrungskapelle am – im Jahr 1903 erbauten – Stammersdorfer Friedhof (Stammersdorfer Straße 244–260). Dann wurde in Aussicht gestellt, dass der Glockenturm bei der nächsten Kapellensanierung wieder aufgesetzt wird. Die denkmalgeschützte Aufbahrungskapelle ist längst saniert, doch der Glockenturm fehlt weiterhin. Begründung: Bereits 2011 war klar, dass der Glockenturm zu desolat sei für ein Wiederaufsetzen, sodass auch in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt auf den Glockenturm verzichtet wurde. Die Kapelle (Aufbahrungshalle) bleibt jetzt offenbar endgültig ohne Glockenturm. DIE FLORIDSDORFER ZEITUNG (DFZ) WEITERLESEN (21.4.2020): http://www.dfz21.at/dfz/stammersdorfer-friedhof-glockenturm-zu-grabe-getragen +++ Der Stammersdorfer Zentralfriedhof (auch: Friedhof Stammersdorf Zentral) auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Stammersdorfer_Zentralfriedhof +++ Älterer Medienbericht: “Nach WIFF – Kritik: Neuer Zaun für Stammersdorfer Friedhof. ‘Jetzt fehlt nur noch der Glockenturm…’ (28.7.2016): http://www.wiff21.at/nach-wiff-kritik-neuer-zaun-fuer-stammersdorfer-friedhof-jetzt-fehlt-nur-noch-der-glockenturm.

 

 

KHM Wien: Historischer Kriminalfall um ägyptisches Kanopenset

Neben einem internationalen Fall um einen gestohlenen ägyptischen Sarkophag laufen auch im Kunsthistorischen Museum (KHM) Wien interne Ermittlungen zu einem historischen Kriminalfall. Ein ägyptisches Kanopenset aus Alabaster war seit 1824 im KHM-Bestand. In der Amtszeit (1922-1951) des Sammlungsleiters Hans Demel verschwand es unter ungeklärten Umständen. Bereits 2018 hat das KHM das Aktionshaus, das dieses Kanpoenset verkaufen wollte, auf diesen Umstand aufmerkam gemacht. Jetzt soll es neuerlich, am 22. Juli versteigert werden. Eine rechtliche Handhabe dagegen scheint man keine mehr zu haben: VerjährtSTANDARD-ARTIKEL WEITERLESEN: https://www.derstandard.at/story/2000118627012/dubiose-deals-mit-archaeologischen-funden-aus-aegypten +++ Die Ägyptisch-Orientalische Sammlung des Kunsthistorischen Museums (KHM) auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84gyptisch-Orientalische_Sammlung_des_Kunsthistorischen_Museums

Annenheim (Ktn.): Hotel Aichelberghof Abriss und historische Bahnhof-Verlegung

Große Pläne gibt es für den Tourismusort Annenheim in der Gemeinde Treffen am Ossiacher See. Das alte Hotel Aichelberghof direkt am See (Seeuferstraße 18) soll abgerissen werden und einem großen Vierstern-Hotelkomplex weichen. Die denkmalgeschützte Annenheim Bahnhaltestelle (Aufnahmsgebäude), ein Fachwerkbau aus dem letzten Viertel des 19. Jh., soll abgetragen und als Teil der neuen Schiffsanlegestelle am Ossiacher See wieder aufgebaut werden. ORF-FERNSEHBERICHT ZUM NACHSEHEN: https://tvthek.orf.at/profile/Kaernten-heute/70022/Kaernten-heute/14060440/Neuer-Ortskern-fuer-Annaheim/14740195 +++ ORF-BERICHT LESEN: https://kaernten.orf.at/stories/3060732 +++ Älterer Medienbericht: “Millioneninvestition in Annenheim” (15.10.2019, ORF): https://kaernten.orf.at/stories/3017328 +++ Beschreibung des denkmalgeschützten “Bahnhof” (Aufnahmsgebäude) in der Denkmalliste Wikipedia: “Das Aufnahmegebäude wurde 1869, nach anderen Angaben im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts errichtet. Es ist ein ebenerdiger Fachwerkbau mit geputzten Fachfeldern, einer typischen Giebelverbretterung und einem Satteldach.” +++ Bereits sechs Jahre zuvor wurde bedauerlicher Weise der denkmalgeschützte Fußgängersteg nach langem Verrosten wegen “Gefahr in Verzug” abgerissen. Dieser wurde als Nietenkonstruktion errichtet und war bis dahin der letzte seiner Art an der ehemaligen Kronprinz Rudolf-Bahn. Er hätte 2015 saniert werden sollen, wurde aber bereits im Dezember 2014 gesperrt und kurze Zeit später wegen “Gefahr im Verzug” abgerissen (Quelle: Denkmalliste Wikipedia). +++ Ältere Medienberichte zum abgerissenen Fußgängersteg: “Denkmalgeschützte Brücke gesperrt” (2.12.2014, ORF): https://kaernten.orf.at/v2/news/stories/2682426; “Annenheim: Kontroverse um alte Brücke” (25.12.2013): https://kaernten.orf.at/v2/news/stories/2617620 +++ Siehe auch: “Wirtschaft contra Denkmalschutz” (13.9.2015, ORF): u.a. Fußgängersteg: “Ein anderes Beispiel war die alte Eisenbahnüberführung für Fußgänger in Annenheim am Ossiacher See. Lange wurde über Auflagen des Denkmalschutzes diskutiert, die Brücke rostete inzwischen vor sich hin. Bis es dann zu spät war: Wegen Gefahr in Verzug wurde sie zunächst gesperrt, dann abgebaut und zwischengelagert.”: https://kaernten.orf.at/v2/news/stories/2731453

Alte Residenz (Salzburg): Geheime Kapelle wird restauriert

In der Alten Residenz in Salzburg wird derzeit ein versteckter Schatz erneuert. Bisher war diese Hauskapelle unter weißer Leimfarbe verborgen: die Privatkapelle von Friedrich Fürst zu Schwarzenberg, der von 1835 bis 1850 Fürsterzbischof von Salzburg war. Ein Restauratorenteam gibt ihr alten Glanz. Die Kapelle soll wieder für Besucher zugänglich gemacht werden. ORF-FERNSEHBERICHT (3 MIN; 24.8.2020): https://tvthek.orf.at/profile/Salzburg-heute/70019/Salzburg-heute/14062476/Geheime-Kapelle-in-der-Alten-Residenz/14750283 +++ ORF-BERICHT LESEN: https://salzburg.orf.at/stories/3063673 +++ Die Salzburger Residenz auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Salzburger_Residenz.

Linz (OÖ): Scharfe Kritik an Umwidmung des Bergschlössl-Parks

Das Bergschlössel nahe des Linzer Hauptbahnhofes wurde in den Jahren 1717 bis 1718 unter der Leitung des Barockbaumeisters Johann Michael Prunner errichtet. Es besitzt den ältesten Park von Linz (Bergschlößlgasse 1) und befindet sich seit 1986 im Eigentum der Stadt. Nun soll dieser Park im Volksgartenviertel  verbaut werden. Entsprechend heftige Kritik gibt es jetzt für die Umwidmung, die am 24. September im Gemeinderat von SPÖ und FPÖ beschlossen wurde. “Mit der heute beschlossenen Umwidmung des teilweise denkmalgeschützten Bergschlösslareals auf ‘Kerngebiet’ werden Tür und Tor für die Zerstörung der Grünfläche geöffnet. Somit ist es nun möglich, dass Büroflächen oder sogar ein Supermarkt in der wertvollen Grünanlage Platz finden, kritisiert die Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne), “da jetzt einen historischen Park, der schon einmal durch das Engagement von BürgerInnen gerettet wurde, auch nur anzutasten, zeigt, dass man immer noch nicht verstanden hat, worum es geht.” Dies wurde 1985 durch die Initiative “Rettet das Bergschlössl”, zu der auch Maler Christian Ludwig Attersee gehörte, verhindert. TIPS-ARTIKEL WEITERLESEN: https://www.tips.at/nachrichten/linz/wirtschaft-politik/517194-bergschloessl-park-umgewidmet-scharfe-kritik-von-umweltstadtraetin +++ Originale Stellungnahme Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne): https://linz.gruene.at/themen/umwelt-naturschutz/schutz-des-bergschloesslparks-muss-an-erster-stelle-stehen-stadt-soll-liegenschaft-selbst-nutzen +++ Stellungnahme Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ): “Bergschlösselpark bleibt unberührt” (9.9.2020): https://linz.news/2020/09/hein-bergschloesselpark-bleibt-unberuehrt +++ Auch Lorenz Potocnik (NEOS) kritisiert im Februar 2020: Ein möglicher Verkauf des Bergschlössls und somit Teilen des Parks – beide bilden seit jeder eine schlüssige Einheit – ist aus historischer, volkswirtschaftlicher sowie aus städtebaulicher Sicht abzulehnen. +++ Noch im Jahr 2005 erstellte die Landschaftsarchitektin DIin Elisabeth Lehner ein Parkpflegewerk als Grundlage für die weitere Entwicklung, siehe: “Vom Barock bis ins Heute – 300 Jahre Bergschlößlpark” (2018, Linz.at): https://botanischergarten.linz.at/8069.php

Über die Geschichte des Bergschlössls samt Garten: “Bergschlösslpark blieb lange im Verborgenen” (Oberösterreichische Nachrichten, 23.9.2020): https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/linz/bergschloesslpark-blieb-lange-im-verborgenen;art66,3304234

Das Bergschlössl und Park auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Bergschl%C3%B6ssl sowie auf Linz Wiki: https://www.linzwiki.at/wiki/Bergschl%C3%B6sslpark

Ältere Medienberichte:

10.9.2020: “Bergschlössl: Debatte um Umwidmung” (Oberösterr. Nachrichten): https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/linz/bergschloessl-debatte-um-umwidmung;art66,3292044

10.9.2020: “Grüne warnen vor Garage unter dem Bergschlössl” (Krone): https://www.krone.at/2227005

9.9.2020: “Aufregung um geplante Umwidmung des Bergschlösslparks” (TIPS): https://www.tips.at/nachrichten/linz/wirtschaft-politik/515870-aufregung-um-geplante-umwidmung-des-bergschloesslparks

28.2.2020: “Bergschlössl-Zukunft wird zum Thema im Gemeinderat”: https://www.tips.at/nachrichten/linz/wirtschaft-politik/500355-bergschloessl-zukunft-wird-zum-thema-im-gemeinderat

25.2.2020: “Wird jetzt auch noch das Linzer Bergschlössl verkauft?” (Linza): https://www.linza.at/bergschloessllinz

6.12.2019: “Tiefgarage unter dem Bergschlösslpark? “Das wird es sicher nicht spielen”(Oberösterr. Nachrichten; Bezahlartikel): https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/linz/tiefgarage-unter-dem-bergschloesslpark-das-wird-es-sicher-nicht-spielen;art66,3196774

Literaturtipp:

Eva Berger, “Linz Schloßpark, Bergschlößl” in: Historische Gärten Österreichs, Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930, Band 2 (Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg, Kärnten, Steiermark, Tirol), Wien Köln Weimar 2003, Seite 80 f.