ID-Stellungnahme zum Entwurf Flächenwidmungs- und Bebauungsplan Breitenlee
Stellungnahme zum Entwurf Flächenwidmungs- und Bebauungsplan (MA 21 B – Plan Nr. 7905) im 22. Bezirk, Kat. G Breitenlee
für das Gebiet zwischen Rautenweg, Schukowitzgasse, Linienzug 1-3, Schukowitzgasse, Stadlbreiten, An der Neurisse, Breitenleer Straße und Linienzug 4-5
Wien, den 16. März 2011
An die Bezirksvorstehung von Donaustadt
An die Mitglieder des Bauausschusse der Bezirksvertretung Donaustadt
Grundsätzlich wird im Sinne der Erhaltung des örtlichen Stadtbildes und der Altstadterhaltung, also zur Gewährleistung des Bestandes, eine bestandsgenaue Widmung für die historischen Objekte im Plangebiet sowohl in der Höhenentwicklung, als auch hinsichtlich der bebaubaren Fläche vorgeschlagen. Dies gilt inbesondere für Gebäude in Schutzzonen. Dadurch wird auch am ehesten kein Anreiz für Abbruch und Neubau gegeben.
BREITENLEER STRASSE, WESTLICHER ORTSKERN
Beim Schottenstift-Gutshof (Breitenleer Straße 247) wird vorgeschlagen im Bereich nördlich der Kirche (gewidmet W I 4,5 m) die Baufluchtlinien an den Baubestand anzupassen, insbesondere soll der bauliche Abstand zur Kirche gewahrt bleiben (vgl. Foto 2). Weiters wird vorgeschlagen die Schutzzone bis zum Agavenweg zu erweitern. Diese Erweiterung zum Agavenweg war schon im “Schutzzonenmodell Wien” der Magistratsabteilung 19 aus dem Jahr 1996 angedacht (“Gebiet mit hoher Wahrscheinlichkeit schutzzonenwürdig”; vgl. Beilage). So befinden sich in diesem Bereich u.a. ein Wirtschaftsgebäude aus dem Jahr 1907 sowie eine historische Mauereinfriedung samt Eingangsportal zum Gutshof (gegenüber Agavenweg 9 gelegen; siehe Foto 3). Warum stattdessen im Planentwurf die wesentlich unwichtigere Schutzzonenerweiterung westlich und östlich des Gutshofs vorgeschlagen wird, die weder schützenswerte Baulichkeiten aufweist (Grünland!), noch im Schutzzonenmodell aus 1996 für eine Erweiterung zur Überlegung stand, bleibt im Dunkeln.
BREITENLEER STRASSE, ÖSTLICHER ORTSKERN
Im Bereich Breitenleer Straße 249 bis 261 wird im Planentwurf einheitlich die Widmung GB I 4,0 m vorgeschlagen, obwohl die Gebäudehöhen in Realiter zum Teil unterschiedlich sind (vgl. Traufenhöhen Nr. 249-251-253 sowie Nr. 259-261; vgl. Foto 6), gleiches gilt für Breitenleer Straße 258 bis 264 (z.B. Traufenhöhen 264-262; vgl. Foto 5). Es wird wieder die bestandsgenaue Widmung vorgeschlagen, um dieses besondere Charakteristikum der historisch gewachsenen Ortskerne (unterschiedliche Bauhöhen) zu sichern.
HAUSFELDSTRASSE
Wie im Schutzzonenmodell aus dem Jahr 1996 der Magistratsabteilung 19 angedacht, schlägt auch unser Verein eine Schutzzonenerweiterung in der Hausfeldstraße (von 224) bis 204 (in jedem Fall bis 216) vor (vgl. Foto 8). In diesem Bereich wäre dann auch der Bestand sowohl in der Höhe, als auch in der bebaubaren Fläche bestandsgenau zu widmen. Die derzeit geplante Widmung GB I 4,0 m berücksichtigt die unterschiedlichen Bauhöhen der historisch gewachsenen Dorfzone in keiner Weise (gleiches gilt für die Baufluchtlinien).
Mit freundlichen Grüßen
Markus Landerer und Claus Süss, im Namen des Vorstandes
Verein Initiative Denkmalschutz (ZVR-Nr.: 049832110)
www.initiative-denkmalschutz.at
mobil: 0699 1024 4216
Beilagen:
Foto 1: Breitenleer Straße 246 bis 236
Foto 2: Schottenstift-Gutshof mit Kirche (Breitenleer Straße 247)
Foto 3: Wirtschaftsgebäude samt Eingangsportal (Agavenweg gegenüber Nr. 9)
Foto 4: Agavenweg (Weichbild des Dorfes, links Nr. 7 rechts Wirtschaftsgebäude)
Foto 5: Breitenleer Straße 266 bis 262
Foto 6: Breitenleer Straße 251 bis 253
Foto 7: Hausfeldstraße, Wirtschaftsgebäude nördl. Nr. 226
Foto 8: Hausfeldstraße, nördl. Nr. 226 (von Breitenleer Straße) bis Nr. 216
MA 19 Schutzzone Ausgangslage 1996
MA 19 Schutzzone Ausgangslage 1996, Breitenlee (Ausschnitt vergrößert)
Quellen:
- Dehio-Handbuch, die Kunstdenkmäler Österreichs, Topographisches Denkmälerinventar, Wien X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk, Hrsg. Bundesdenkmalamt, Wien 1996
- Schutzzonenmodell Wien der Magistratsabteilung 19 aus dem Jahr 1996, Wien-Karte: “Grundlage für die flächendeckende Darstellung künftiger Untersuchungsgebiete” (Schutzzone Ausgangslage; Stand: 1996).