AKTUELLE BERICHTE

Emmersdorf

Emmersdorfer Stadel muss erhalten werden, 23. 10. 2018

Initiative Denkmalschutz: Emmersdorfer Stadel muss erhalten werden!
Der Klagenfurter Stadtsenat möchte heute den Abriss beschließen

Seit vielen Jahren verlottert der im Eigentum der Stadt Klagenfurt befindliche Stadel des Schlosses Emmersdorf in Klagenfurt-Wölfnitz. Noch vor wenigen Jahren befürwortete Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz, damals noch als Vizebürgermeisterin, die Erhaltung des Stadels, doch seit kurzem scheint alles anders zu sein und jetzt soll es sehr schnell gehen. „Speed kills“. Cui bono?

Stadt Klagenfurt hat baukulturelle Verantwortung zu tragen!

Nicht alles, was nicht denkmalgeschützt ist, ist nicht erhaltenswert. Auch wenn das Bundesdenkmalamt keine Unterschutzstellung erwägt, tragen Land Kärnten und insbesondere die Stadt Klagenfurt Verantwortung für ihr baukulturelles Erbe (nicht umsonst gibt es das Kärntner Ortsbildpflegegesetz oder eigene Schutzzonen-Verordnungen wie z.B. in Wien, dort auch für Einzelobjekte). Der Emmersdorfer Stadel aus der Mitte des 19. Jh. (vielleicht auch älter) ist ein inzwischen selten gewordener Typus eines Stadels mit Ziegelgittern, der ein argrarisches Kulturdenkmal von lokaler Bedeutung darstellt.

Ist die Stadt Klagenfurt ihrer eigenen Erhaltungspflicht nicht nachgekommen?

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Gänserndorf

Synagoge Gänserndorf: Trotz Denkmalschutz vor Abriss? 16. Aug. 2018

Synagoge in Gänserndorf trotz Denkmalschutz kurz vor Abriss? Bürgermeister forciert weiter Abbruch schlicht für einen “Parkplatz”!

Initiative Denkmalschutz: Ausgerechnet der Obmann des Kulturausschusses im Landtag möchte seltene bauliche Reste jüdischer Synagogenbaukultur Niederösterreichs zerstören!

Wien (OTS) – Mit der Behauptung “Einsturzgefahr” könnte der Bürgermeister und Landtagsabgeordnete René Lobner (ÖVP) sein lang gehegtes Ziel doch noch erreichen und die ehemalige Synagoge samt Rabbinerhaus abreißen lassen (NÖN, 9.8.). Zuvor hatte das Denkmalamt seine Abrisspläne durchkreuzt und mittels Eilverfahren beide Gebäude vorläufig unter Denkmalschutz gestellt. Das Bundesdenkmalamt attestiert den Gebäuden trotz ihrer starken Veränderungen einen “bedeutsamen dokumentarischen geschichtlichen Charakter”, vor allem als äußerst rarer Typus aus Kombination Synagoge und Rabbinerhaus.

Versucht Bürgermeister letztes Schlupfloch im Gesetz zu nützen?

Nur mit dem Nachweis “Gefahr im Verzug” darf der Bürgermeister die im Eigentum der Gemeinde befindlichen Gebäude ohne Zustimmung des Bundesdenkmalamtes abbrechen. Dies setzt voraus, dass “Gefahr für höherwertige Rechtsgüter besteht, vor allem bei Gefahr für Leben und Gesundheit von Menschen”, was mit “Einsturzgefahr” bei leerstehenden und vor Zutritt gesperrten Gebäuden allein kaum zutreffen wird.

IKG – Israelitische Kultusgemeinde hat Abriss nie zugestimmt!

Noch immer behauptet der Bürgermeister, die IKG habe dem Abriss vor Jahren zugestimmt. Dies ist nicht richtig, wie es aus einem Schreiben aus der IKG an die Initiative Denkmalschutz hervorgeht.

Erhaltung der Synagoge Gänserndorf Kulturaufgabe des Landes NÖ

Die Synagoge in der Bahnstraße 60 wurde 1889 vom Architekten Jakob Modern erbaut und 1908 um das Rabbinerhaus erweitert. Unabhängig davon, ob die Bauten den strengen Denkmalschutzkriterien entsprechen werden, hat das Land Niederösterreich, und insbesondere der Bürgermeister von Gänserndorf, eine Kulturverantwortung wahrzunehmen. Besonders tragisch, wenn ausgerechnet der NÖ-Kulturausschuss-Obmann hier ein besonders verheerendes Beispiel für das Land abgeben würde.

Rückfragen & Kontakt:
Markus Landerer und Claus Süss, Initiative Denkmalschutz, mobil: 0699/1024 4216 und 0676/740 43 27, www.initiative-denkmalschutz.at

Foto: Synagoge Gänserndorf, Initiative Denkmalschutz

Original APA-OTS-Presseaussendung:
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20180816_OTS0010

Gries am Brenner

Gries am Brenner: Eigentümer will spätgotisches Haus retten, Bürgermeister fordert Abriss!

Kuriosum zum Europäischen Kulturerbejahr 2018: Eigentümer will spätgotisches Haus retten, doch Tiroler Bürgermeister fordert Abriss!

Initiative Denkmalschutz fordert Land Tirol und den Bund auf zu vermitteln, um dem Eigentümer bei seinem vorbildlichen Einsatz für unser österreichisches Kulturerbe zu unterstützen

Wien (OTS) – In der Gemeinde Gries am Brenner wurde nach einem Steinschlag 2011 ein großräumiges Sperrgebiet mit Betretungsverbot erlassen, darunter auch für das alte spätgotische Widum (Pfarrhaus). Ein Jahr später hat die Baubehörde sogar „Einsturzgefahr“ attestiert und wegen “Gefahr in Verzug“ einen Abbruchbescheid für das Widum erlassen, doch schien die Gemeinde jahrelang keine Eile mit der Umsetzung zu haben. Auch vom Betretungsverbot wurden vielfache Ausnahmen erlassen, nicht jedoch für den seit 2016 neuen Eigentümer des Widums im Ortsteil Lueg (Nr. 216), der es restaurieren will.

Mittlerweile hat das Bundesdenkmalamt das geschichtsträchtige, im Kern aus der Mitte des 15. Jh. stammende Gebäude unter Denkmalschutz gestellt, doch Bürgermeister Karl Mühlsteiger (Offene Gemeindeliste) pocht weiterhin auf Abriss und hat beim Bundesverwaltungsgericht den Bescheid beeinsprucht, eine Entscheidung ist in Bälde zu erwarten.

Mehr Eigentümerwertschätzung statt Kulturvernichtungsförderung!

Österreich ist eines der letzten Europaratsmitglieder, das die „Konvention von Granada“ (1985) noch immer nicht ratifiziert hat, sodass Eigentümer ihre Denkmäler weitgehend konsequenzlos verfallen lassen dürfen. Umso schlimmer, wenn die Politik stattdessen engagierten Denkmaleigentümern Prügel vor die Füße wirft. Nach dem Abriss des kulturhistorisch bedeutenden, im Kern aus dem Mittelalter stammenden Gasthauses in Lueg (Nr. 210) vor wenigen Jahren, bleibt umso mehr zu hoffen, dass zumindest dieses Baujuwel gerettet wird. Bei gutem Willen aller Akteure sollte eine Lösung gefunden werden.

Foto: Initiative Denkmalschutz

Original APA-OTS-Pressemeldung: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20180606_OTS0012

Rückfragen & Kontakt:
Markus Landerer und Claus Süss
Initiative Denkmalschutz
mobil: 0699/1024 4216 und 0676/740 43 27
www.initiative-denkmalschutz.at