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Neusiedler See (Bgld.): Bauprojekte bedrohen UNESCO-Weltkulturerbe

Das geplante Tourismusprojekt bei Fertörákos am Ufer des Neusiedler Sees im benachbarten Ungarn stößt auf heftigen Widerstand. Die UNESCO fordert als Hüterin der Welterbestätten Stellungnahme Ungarns zum Tourismusprojekt im UNESCO Weltkulturerbe Neusiedler See. „Sowohl Ungarn als auch Österreich scheuen sich davor, Tourismusprojekte gegenüber der Unesco bekanntzugeben und neue Bauprojekte zu melden, obwohl es laut Paragraf 172 der Welterbe-Richtlinien vorgeschrieben ist“, kritisiert Christian Schuhböck von Alliance for Nature und fordert die burgenländische Landesregierung auf, den angekündigten Managementplan für die Region vorzulegen. Es scheint, dass auch die burgenländische Landesregierung keinen zu lauten Protest formulieren will, denn auf burgenländischer Seite sind ähnlich bedrohliche Projekte in Planung. KURIER-ARTIKEL WEITERLESEN (“Fertörákos: Appelle der Gegner”, 28.6.2020): https://kurier.at/chronik/burgenland/fertoerakos-appelle-der-gegner/400954748 +++ Gastkommentar von Christian Schuhböck (Wiener Zeitung, 8.7.2020): “Baustellen im Unesco-Welterbe. Die zunehmende Verbauung rund um den Neusiedler See stellt eine Gefahr für die grenzüberschreitende Kulturlandschaft dar”: https://www.wienerzeitung.at/meinung/gastkommentare/2067112-Baustellen-im-Unesco-Welterbe.html +++ Das UNESCO-Weltkulturerbe “Kulturlandschaft Fertő/Neusiedler See” (Wikipedia): https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturlandschaft_Fert%C5%91/Neusiedler_See.

Fertörákos/Neusiedler See (Bgld.): 30 Umweltorganisationen sehen UNESCO-Weltkulturerbe bedroht

Vier-Sterne-Hotelprojekt bei Fertörákos im benachbarten Ungarn am Ufer des Neusiedler Sees bedroht Welterbe “Kulturlandschaft Fertő/Neusiedler See“. Nach Erteilung der Baugenehmigung für das umstrittene Tourismusprojekt schlagen 30 Umweltorganisationen aus 20 Ländern Alarm, u. a. Alliance for Nature. Sie fordern die Eintragung des Sees in die “Rote Liste” des “Gefährdeten Welterbes” der UNESCO. ORF-FERNSEHBEITRAG ZUM NACHSEHEN (3 MIN, 11.8.2020): https://tvthek.orf.at/profile/Burgenland-heute/70021/Burgenland-heute/14061211/Welterbestatus-des-Neusiedlersees-gefaehrdet/14743921 +++ ORF-BERICHTE LESEN: “Neusiedler See: Welterbestatus gefährdet” (11.8.2020): https://burgenland.orf.at/stories/3061813; “Fertörakos: Umweltschützer wenden sich an UNESCO” (14.8.2020): https://burgenland.orf.at/stories/3062314 +++ Weitere Medienberichte: “Ungarisches Vier-Sterne-Hotel bedroht Welterbe Neusiedler See” (8.8.2020, Der Standard): https://www.derstandard.at/story/2000119244201/ungarisches-vier-sterne-hotel-bedroht-welterbe-neusiedler-see; “UNESCO-Welterbe: Neusiedler See soll auf rote Liste” (8.8.2020, Krone): https://www.krone.at/2206848; “Neusiedler See: Baubewilligungen in Fertörakos” (6.8.2020, MeinBezirk): https://www.meinbezirk.at/eisenstadt/c-lokales/baubewilligungen-in-fertoerakos_a4179735; “Fertörakos: Ungarn genehmigt den Bau” (7.8.2020, BVZ): https://www.bvz.at/eisenstadt/bezirk-eisenstadt-ungarn-fertoerakos-ungarn-genehmigt-den-bau-bezirk-eisenstadt-fertoerakos-regina-petrik-bauprojekt-naturschutz-tourismus-217977377; “Keine rechtlichen Möglichkeiten. Großprojekt in Fertörakos fix” (11.8.2020, MeinBezirk): https://www.meinbezirk.at/eisenstadt/c-lokales/grossprojekt-in-fertoerakos-fix_a4186842; “Kommt Hafenprojekt in Fertörakos nun doch?” (13.8.2020, BVZ): https://www.bvz.at/eisenstadt/neusiedler-see-kommt-hafenprojekt-in-fertoerakos-nun-doch-fertoerakos-hafen-fertoerakos-218933075; “Überrumpelt: Start für ungarisches Mega-Projekt am Neusiedler See” (5.8.2020, Kurier): https://kurier.at/chronik/burgenland/fertoerakos-ungarn-erteilt-baubewilligung/400992434 +++ Gastkommentar (Gudula Walterskirchen): “Es sind nicht die Ungarn schuld, sondern vor allem wir Österreicher! Umweltschützer protestieren gegen ein ungarisches Bauprojekt am Neusiedler See, während im Burgenland seit Jahrzehnten Raubbau an der Natur betrieben wird.” (16.8.2020, Die Presse): https://www.diepresse.com/5853607/es-sind-nicht-die-ungarn-schuld-sondern-vor-allem-wir-osterreicher +++ Das UNESCO-Weltkulturerbe “Kulturlandschaft Fertő/Neusiedler See” (Wikipedia): https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturlandschaft_Fert%C5%91/Neusiedler_See.

Siehe auch iD-Bericht (12.7.2020): Neusiedler See (Bgld.): Bauprojekte bedrohen UNESCO-Weltkulturerbe:
https://www.initiative-denkmalschutz.at/berichte/neusiedler-see-bgld-bauprojekte-bedrohen-unesco-weltkulturerbe/

Neusiedler See (Bgld./Ungarn): UNESCO fordert Baustopp in Fertörakos und droht mit ‘Roter Liste’

Das geplante Tourismusgroßprojekt am Neusiedler See bei Fertörakos in Ungarn schlägt weiter hohe Wellen. Es soll nun tatsächlich das Welterbestatus der ganzen Neusiedler Region gefährden. Das UNESCO-Welterbezentrum in Paris forderte jetzt in einem Schreiben an den ungarischen Botschafter den Baustopp, andernfalls drohe dem UNESCO-Welterbe “Kulturlandschaft Fertö/Neusiedlersee” die Eintragung auf die Rote Liste der gefährdeten Welterbestätten. Bereits im August 2020 hatten 30 Umweltorganisationen aus 20 Ländern Alarm geschlagen und davor gewarnt, jetzt werden sie bestätigt. Christian Schuhböck von der Umweltorganisation Alliance for Nature: Jetzt gibt es das offizielle Schreiben des UNESCO-Welterbezentrums in Paris, dass das Mega-Bauprojekt in Fertörakos nicht mit dem Welterbestatus vereinbar ist. Das bedeutet nicht nur weniger Förderungen für die Region, sondern auch einen enormen Imageschaden. ORF-FERNSEHBEITRAG (3 MIN): https://tvthek.orf.at/profile/Burgenland-heute/70021/Burgenland-heute/14095266/Neusiedler-See-koennte-Welterbe-Status-verlieren/14934613 (ORF ‘Burgenland Heute’, 11.6.2021: “Neusiedler See könnte Welterbe-Status verlieren”) +++ ORF-BERICHT LESEN: https://burgenland.orf.at/stories/3107777 (11.6.2021, “UNESCO fordert Baustopp in Fertörakos”)

Weitere aktuelle Medienberichte:

12. Juni 2021, NÖN
UNESCO Österreich zu Fertörakos: “Handlungsbedarf”. Nach der jüngsten Kritik des UNESCO-Fachbeirats für Weltkulturerbe, ICOMOS International, am geplanten Großprojekt am Neusiedler See in Fertörakos in Ungarn sieht UNESCO Österreich ebenso “Handlungsbedarf”: https://www.noen.at/in-ausland/grossprojekt-unesco-oesterreich-zu-fertoerakos-handlungsbedarf-fertoerakos-neusiedler-see-burgenland-grossprojekte-tourismus-unesco-ungarn-wasser-277369053

10. Juni 2021, BVZ
Fertörakos/Neusiedler See: Wegen Mega-Bau: Rote Liste der UNESCO wird konkreter. Nach langem Drängen von Naturschützern stellt die UNESCO nun Ungarn die Rute ins Fenster und droht mit der„Roten Liste“, sollte der Mega-Bau am Neusiedler See nicht gestoppt werden: https://www.bvz.at/eisenstadt/fertoerakos-neusiedler-see-wegen-mega-bau-rote-liste-der-unesco-wird-konkreter-neusiedler-see-fertoerakos-unesco-alliance-for-nature-print-277038410

10. Juni 2021, BVZ
Kommentar: Wen juckt die “Rote Liste”? Über einen Welterbestatus, den keiner verteidigt: https://www.bvz.at/neusiedl/kommentar/kommentar-wen-juckt-die-rote-liste-neusiedl-kommentar-lokal-welterbe-redaktion-277019003

4. Juni 2021, BVZ
Gefahr für Welterbegebiet: Fertörakos: UNESCO-Beirat will Aus für Großprojekt. Der UNESCO-Fachbeirat für Weltkulturerbe, ICOMOS International, hat das geplante Großprojekt am Neusiedler See im ungarischen Fertörakos in einer Analyse als Gefahr für das Welterbegebiet bezeichnet: https://www.bvz.at/burgenland/wirtschaft/gefahr-fuer-welterbegebiet-fertoerakos-unesco-beirat-will-aus-fuer-grossprojekt-neusiedler-see-fertoerakos-grossprojekte-tourismus-bauprojekt-276404657

Ältere Medienberichte:

16. April 2021, BVZ
Mega-Projekt. Bauten in Fertörakos: Betonblock statt Schilfhütte. Die Bauarbeiten in Fertörakos nehmen Fahrt auf. Video zeigt Fortschritt und Ausmaße des umstrittenen neuen Seeareals: https://www.bvz.at/eisenstadt/mega-projekt-bauten-in-fertoerakos-betonblock-statt-schilfhuette-fertoerakos-bauprojekt-print-270058487

13. März 2021, BVZ
Umweltschutz: Baupläne am Neusiedler See: Droht die „Rote Liste“? Die Alliance for Nature wiederholt ihre Forderung nach UNESCO-Sanktionen für die umstrittenen Baupläne am Neusiedler See: https://www.bvz.at/eisenstadt/umweltschutz-bauplaene-am-neusiedler-see-droht-die-rote-liste-bezirk-eisenstadt-neusiedler-see-umweltschutz-bauplaene-print-265391769

8. Jänner 2021, BVZ
Fertörakos: Pfahlbauten vor dem Abriss. Die Schilfhütten auf ungarischer Seite des Neusiedler Sees werden abgerissen, verkündete Soprons Bürgermeister: https://www.bvz.at/eisenstadt/fertoerakos-pfahlbauten-vor-dem-abriss-fertoerakos-print-241448818

24. Dezember 2020, BVZ
Mega-Projekt. Baustart in Fertörakos. Die Anrainer des Seegeländes auf der ungarischen Seite des Neusiedler Sees sind nach einem Schreiben verunsichert: https://www.bvz.at/eisenstadt/mega-projekt-baustart-in-fertoerakos-fertoerakos-bauprojekt-print-239017539

3. September 2020, BVZ
Neusiedler See. Kein Einspruch: Mega-Bau kommt. Das Wasser sinkt weiter, die Temperatur des Neusiedler Sees steigt. Nun soll auch noch Süßwasser und – nachdem Klagen aus Österreich ausblieben – und der Mega-Bau Fertörakos dazukommen: https://www.bvz.at/eisenstadt/neusiedler-see-kein-einspruch-mega-bau-kommt-burgenland-neusiedler-see-fertoerakos-221872516

Ältere iD-Berichte:

iD-Bericht (16.8.2020): Fertörákos/Neusiedler See (Bgld.): 30 Umweltorganisationen sehen UNESCO-Weltkulturerbe bedroht: https://www.initiative-denkmalschutz.at/berichte/fertoerakos-neusiedler-see-bgld-30-umweltorganisationen-sehen-unesco-weltkulturerbe-bedroht

iD-Bericht (12.7.2020): Neusiedler See (Bgld.): Bauprojekte bedrohen UNESCO-Weltkulturerbe:
https://www.initiative-denkmalschutz.at/berichte/neusiedler-see-bgld-bauprojekte-bedrohen-unesco-weltkulturerbe/

Gefährdetes Welterbe Wien: Heumarkt-Hochhausprojekt wird Fall für EuGH

Missverständliche Schlagzeilen in den Medien im Juli 2021 (wie z.B. ORF: “Heumarkt-Projekt braucht keine UVP”) ließen den Schluss zu, dass beim Heumarkt-Hochhausprojekt keine Umweltverträglichkeitsprüfungs (UVP)-Pflicht bestehe, doch dies ist so nicht korrekt. Die Sachlage zeigt sich deutlich komplizierter. Die anerkannte Umweltorganisation Alliance for Nature (AFN) hat in einer Pressekonferenz am 20. Oktober 2021 diesen komplexen Sachverhalt gemeinsam mit dem Rechtsexperten Dr. Piotr Pyka (von Ethos.legal Rechtsanwälte) erklärt. Kernfrage ist, ob das österreichische UVP-Recht der europäischen UVP-Richtlinie entspricht, denn dies darf stark in Zweifel gezogen werden, sodass eine UVP-Pflicht für das Heumarkt-Projekt naheliegend scheint. Doch eine solche UVP-Pflicht könnte das endgültige Aus für das Hochhausprojekt Heumarkt bedeuten, welches das UNESCO-Weltkulturerbe “Historisches Zentrum von Wien” gefährdet. Sogar die EU-Kommission sieht UVP-Pflicht für Heumarkt-Projekt. Ebenso von großer Bedeutung ist die Frage, inwieweit der betroffenen Öffentlichkeit (z.B. NGOs wie Alliance For Nature oder Initiative Denkmalschutz) eine Parteienstellung zugestanden wird, um auch ggf. inhaltlich rechtswidrige Behördenverfahren beeinspruchen zu können.

Nach der Beschwerde der Umweltschutz-Organisation “Alliance For Nature” (AFN) gegen den negativen UVP-Feststellungsbescheid der Wiener Landesregierung betreffend Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) des Städtebauvorhabens ‘Am Heumarkt’ muss sich nach dem Bundesverwaltungsgericht (BVwG), dem Verfassungsgerichtshof (VfGH) und dem Verwaltungsgerichtshof (VwGH) nun auch der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) mit dem umstrittenen Bauprojekt im UNESCO-Welterbe “Historisches Zentrum von Wien” auseinandersetzen, da vorab wesentliche und grundsätzliche Rechtsfragen geklärt werden müssen.

Der Antrag auf Erteilung einer Baubewilligung für das Projekt “Heumarkt” erfolgte am 30.11.2018. Einen Monat zuvor wurde mittels Bescheid der Wiener Landesregierung (16.10.2018) festgestellt, dass für das Projekt “Heumarkt” keine UVP durchzuführen sei, doch dieser negative UVP-Feststellungsbescheid der Wiener Landesregierung wurde durch das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) am 9.4.2019 aufgehoben. Dagegen hat die Projektwerberin eine Revision an den Verwaltungsgerichtshof (VwGH) eingebracht, der VwGH hat – spät aber doch – die Entscheidung des BVwG aufgehoben (25.6.2021). Die Baubehörde wollte offensichtlich die Frage der UVP-Pflicht des Projekts abwarten und hat 2 1/2 Jahre keine Entscheidung über den Baubewilligungsantrag getroffen, denn auch der Behörde war offenbar bewusst, dass vor Erteilung einer Baubewilligung die UVP-Frage geklärt sein muss. Durch die Aufhebung des negativen UVP-Feststellungsbescheides durch das Bundesverwaltungsgericht wurde der Baubehörde bzgl. Erteilung einer Baubewilligung für das Heumarkt-Hochhausprojekt ein Strich durch die Rechnung gemacht. Die Projektwerberin hat wegen des überlangen Verfahrens der Baubehörde am 12.3.2021 eine Säumnisbeschwerde an das Verwaltungsgericht Wien erhoben, damit wurde die Sache ein Fall für das Verwaltungsgericht Wien. Das Verwaltungsgericht Wien hat nun in seinem Beschluss vom 14.9.2021 befunden, dass im gegenständlichen Fall zahlreiche Auslegungsfragen des Unionsrechts (UVP-Richtlinie) unklar sind und hat dem Gerichtshof der EU (EuGH) sechs Fragen zur Vorabentscheidung vorgelegt.

DIE KERNFRAGEN, DIE ES ZU KLÄREN GILT:

1.) Wurde die europäische UVP-Richtlinie im österreichischen UVP-Gesetz 2000 korrekt umgesetzt? Nach österreichischem Recht wird nämlich die UVP-Pflicht sehr eng gefasst, weil primär quantitative Kriterien eine Rolle spielen (lediglich große Stadterweiterungsprojekte mit großer Bebauung und Flächenverbrauch), nicht aber Projekte, die aufgrund der sensiblen Situierung z.B. großen Einfluss auf die Umwelt (Kultur) haben.

2.) Wer darf in welchem Verfahren die Durchführung einer UVP verlangen? Denn auch die ist nach österreichischem Recht sehr eng gefasst, sodass derzeit die betroffene Öffentlichkeit (z.B. eine NGO) keinen Antrag auf Durchführung eines UVP-Feststellungsverfahrens stellen darf, und im Baubewilligungsverfahren ein sehr enger Parteienbegriff herrscht (Anrainer haben Parteistellung bis zu einem Abstand von höchstens 20 Metern, unabhängig von der Masse und Größe des Bauverhabens).

Nun ist der EuGH aufgefordert, wesentliche und grundsätzliche Rechtsfragen zu klären, die weit über das konkrete Hochhausprojekt am Heumarkt hinausgehen.

Die Alliance For Nature (AFN) als anerkannte Umweltorganisation auch Mitglied der betroffenen Öffentlichkeit – kann somit verlangen, dass ein bestimmtes Vorhaben einer UVP unterzogen wird. Aus diesem Grund hat die AFN am 19.10.2021 einen Antrag beim Verwaltungsgericht Wien bzw. beim Magistrat der Stadt Wien gestellt und verlangt, dass für das Projekt “Heumarkt” eine UVP durchzuführen ist. Zuvor hat die AFN – nach einem Tipp der Initiative Denkmalschutz – bereits vor dem BVwG erfolgreich die UVP-Pflicht für das Projekt “Heumarkt” erkämpft.

Das Verwaltungsgericht Wien bzw. der Magistrat der Stadt Wien müssen nunmehr über die Parteistellung der AFN und die UVP-Pflicht des Projekts “Heumarkt” entscheiden.

Auf jeden Fall werden diese Entscheidungen große Präzedenzwirkung für viele andere Projekte haben, weil sie den Weg für die betroffene Öffentlichkeit bzw. NGOs ebnen können, die UVP-Pflicht leichter durchzusetzen.

QUELLE – PRESSEUNTERLAGEN:

AFN-Pressemitteilung_2021-10-20_Staedtebauvorhaben-Am-Heumarkt-wird-Fall-fuer-EuGH

Piotr-Pyka_Rechtsanwalt_ETHOS-legal_Pressetext_PK_2021-10-20

Verwaltungsgericht Wien – Beschluss vom 14. September 2021 (GZ: VGW-111/055/4533/2021-14): https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Lvwg/LVWGT_WI_20210914_VGW_111_055_4533_2021_14_00/LVWGT_WI_20210914_VGW_111_055_4533_2021_14_00.pdf

Aktuelle Medienberichte:

21. Oktober 2021, MeinBezirk
Streit um Prüfung: Heumarkt – Bauvorhaben wird Fall für den EuGH. Der Streit um das Bauprojekt am Heumarkt nimmt kein Ende. Nun hat das Wiener Gericht den Fall rund um das umstrittene Vorhaben an den Europäischen Verwaltungsgerichtshof (EuGH) weitergeleitet. Dabei geht es um die Klärung wichtiger Fragen zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP): https://www.meinbezirk.at/landstrasse/c-politik/heumarkt-bauvorhaben-wird-fall-fuer-den-eugh_a4963783

20. Oktober 2021, Standard
Tojners Hochhausprojekt Heumarkt wird Fall für den EuGH. Das Verwaltungsgericht Wien lässt Fragen zum Umweltverträglichkeitsprüfungsrecht vom Europäischen Gerichtshof klären. Vor dessen Entscheid gibt es keine Baubewilligung: https://www.derstandard.at/story/2000130583517/tojners-hochhausprojekt-heumarkt-wird-fall-fuer-den-eugh

20. Oktober 2021, Die Presse / APA
EuGH muss sich mit Heumarkt-Hochhaus befassen. Das Verwaltungsgericht Wien hat sich wegen Fragen rund um eine Umweltverträglichkeitsprüfung an das europäische Höchstgericht gewandt: https://www.diepresse.com/6049934/eugh-muss-sich-mit-heumarkt-hochhaus-befassen

20. Oktober 2021, Kurier
Heumarkt: Tojners Bauprojekt landet vor Europäischem Gerichtshof. Das Verwaltungsgericht muss darüber entscheiden, ob für das umstrittene Vorhaben eine UVP durchgeführt werden muss. Dafür holt es sich jetzt Hilfe vom EuGH: https://kurier.at/chronik/wien/heumarkt-tojners-bauprojekt-landet-vor-europaeischem-gerichtshof/401776614

19. Oktober 2021, Kurier
Heumarkt: Zwischen Eislaufen und Europäischem Gerichtshof. Am Samstag eröffnet der Eislaufverein am Heumarkt die Saison – diesmal im Beisein von Tennisstars. Gegner des dort geplanten Hotelprojekts versuchen unterdessen, den EuGH zu aktivieren (Bezahlschranke): https://kurier.at/chronik/wien/heumarkt-zwischen-eislaufen-und-europaeischem-gerichtshof/401774181

6. Oktober 2021, Wiener Zeitung
Gastkommentar Christian Schuhböck / Alliance For Nature: Neue Welterbestätten, alte Probleme. Man rühmt sich des Welterbes – bis es im Weg ist und weggeräumt wird: https://www.wienerzeitung.at/meinung/gastkommentare/2123890-Neue-Welterbestaetten-alte-Probleme.html

Ältere Medienberichte:

12. Juli 2021, ORF
Heumarkt-Projekt braucht keine UVP. Zuerst hat es geheißen, zurück an den Start, jetzt plötzlich doch nicht: Das umstrittene Bauprojekt auf dem Heumarkt braucht keine Umweltverträglickeitsprüfung (UVP). Das hat der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) jetzt festgestellt, berichtet „Wien heute“: https://wien.orf.at/stories/3112393

12. Juli 2021, Standard
Heumarkt-Projekt braucht offenbar keine Umweltverträglichkeitsprüfung. Wie “Wien heute” berichtet, benötigt das umstrittene Bauprojekt am Heumarkt keine entsprechende Prüfung: https://www.derstandard.at/story/2000128143700/heumarkt-projekt-braucht-offenbar-keine-umweltvertraeglichkeitspruefung

20. Dezember 2019, Standard
Unklarheit über 66-Meter-Hochhaus am Heumarkt. Projektbetreiber Tojner will auf das Hochhaus verzichten, wenn dafür das neue Hotel Intercont höher werden kann. Stimmt die Unesco nicht zu, soll der 66-Meter-Turm gebaut werden – Bauverhandlung am 18. Dezember: https://www.derstandard.at/story/2000112523017/heumarkt-hochhaus-soll-nicht-umgesetzt-werden

2. Dezember 2019, Standard
Heumarkt-Projekt ist offiziell “baureif”. Der am Montag erfolgte Formalakt der Bauplatzschaffung ruft die Wiener Opposition auf den Plan. Sie befürchtet, dass der Bau am Heumarkt nicht mehr zu verhindern ist: https://www.derstandard.at/story/2000111783288/heumarkt-projekt-ist-offiziell-baureif

26. November 2019, Standard
Auch EU-Kommission sieht UVP-Pflicht für Heumarkt-Projekt. Die EU bezeichnet den Heumarkt als “eines der wichtigsten Städtebauvorhaben in Wien seit dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg”: https://www.derstandard.at/story/2000111523764/auch-eu-kommission-sieht-uvp-pflicht-fuer-heumarkt-projekt

24. Oktober 2019, Standard
Höchstgericht: Heumarkt-Hochhaus braucht eine Umweltprüfung. Investoren rund um Tojner blitzten bei Verfassungsrichtern mit UVP-Beschwerde ab. Nun ist der Verwaltungsgerichtshof am Zug: https://www.derstandard.at/story/2000110284625/hoechstgericht-heumarkt-hochhaus-braucht-eine-umweltpruefung

12. Juni 2019, Standard
VfGH holt zu Tojners Heumarkt-Projekt Stellungnahmen ein. Das Bundesverwaltungsgericht verteidigt seine Entscheidung, dass eine UVP stattfinden muss: https://www.derstandard.at/story/2000104769011/vfgh-holt-stellungnahmen-zu-tojners-heumarkt-projekt-ein

15. Mai 2019, Standard
Die Fehler des Heumarkt-Urteils (Peter Bußjäger). Indem das Bundesverwaltungsgericht für das Heumarkt-Projekt ein Umweltverfahren verlangt, setzt es sich über den Gesetzeswortlaut hinweg (Autor: Peter Bußjäger ist Professor für Öffentliches Recht an der Universität Innsbruck. Er war am Verfahren als Gutachter aufseiten des Heumarkt-Investors beteiligt.): https://www.derstandard.at/story/2000102987087/die-fehler-des-heumarkt-urteils

9. April 2019, Standard
UVP-Pflicht für Heumarkt-Projekt verzögert Baustart um Jahre. Entscheid des Bundesverwaltungsgerichtes gibt Gegnern des Bauvorhabens recht. Die Projektwerber wollen vor die Höchstgerichte ziehen. Kulturminister Blümel: Bauverfahren muss “gestoppt und eingestellt werden”: https://www.derstandard.at/story/2000101075917/gericht-sieht-uvp-pflicht-fuer-wiener-heumarkt-projekt

4. April 2019, Standard
Bundesverwaltungsgericht sagt Verhandlung über Wiener Heumarkt ab. Michael Tojners Wertinvest hatte die Absage beantragt: https://www.derstandard.at/story/2000100817333/bvwg-beraumt-muendliche-verhandlung-zum-thema-heumarkt-ab

3. April 2019, Standard
Tojner will Heumarkt-Lokalaugenschein absagen. Die Wertinvest will auf die für 10. April anberaumte mündliche Verhandlung verzichten: https://www.derstandard.at/story/2000100724484/tojner-will-lokalaugenschein-auf-dem-heumarkt-absagen

25. Februer 2019, Standard
Heumarkt-Prüfverfahren wird nicht gestoppt. Das Bundesverwaltungsgericht hat die Verhandlung über das Wiener Bauprojekt nicht abgesagt – obwohl Immobilieninvestor Michael Tojner das Verfahren beenden will: https://www.derstandard.at/story/2000098518255/heumarkt-pruefungsverfahren-wird-nicht-gestoppt

18. Februar 2019, Standard
Heumarkt: Investor Tojner will aus freiwilligem Prüfverfahren aussteigen. Der Bundesverwaltungsrichter will in einer Einzelfallprüfung auch das Weltkulturerbe thematisieren: https://www.derstandard.at/story/2000098178742/heumarkt-investor-tojner-will-aus-freiwilligem-pruefverfahren-aussteigen

1. Februar 2019, Standard
Wiener Heumarkt-Projekt könnte sich UVP unterziehen müssen. Mündliche Verhandlung am Bundesverwaltungsgericht am 18. März – Projektgegner fordern Bundesregierung zum Handeln auf: https://www.derstandard.at/story/2000097385188/heumarkt-projekt-koennte-sich-uvp-unterziehen-muessen

19. November 2018, Standard
Keine UVP: Beschwerde gegen Heumarkt-Projekt vor Gericht eingelegt. Eine Organisation erhebt Beschwerde gegen den Bescheid der Wiener Landesregierung: https://www.derstandard.at/story/2000091725084/keine-uvp-beschwerde-gegen-heumarkt-projekt-bei-gericht-eingelegt

14. Dezember 2017, Standard
Volksanwaltschaft rügt Vorgehen der Stadt Wien bei Heumarkt-Widmung. Volksanwältin Brinek kritisiert “Wunschwidmung” für Investor für Heumarkt-Turm – Vassilakou weist Vorwürfe zurück: https://www.derstandard.at/story/2000070372265/heumarkt-volksanwaltschaft-kritisiert-vorgehen-der-stadt