Beiträge

Villa Rilkeweg 22, Graz

Rilkeweg (Graz): Nach Behördenversagen Villa doch gerettet?

Bereits im April 2020 hätte die Villa Belvedere am Rilkeweg 22 im 9. Grazer Bezirk Waltendorf abgerissen sein sollen, denn in Folge eines Behördenversagens bekam der Eigentümer eine Abbruchbewilligung, wie Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ) bestätigt hat. Das Ansuchen um Abbruchbewilligung war nämlich kurz vor Erweiterung der Schutzzone eingelangt. Das Bauamt übersah jedoch, dass die Villa am Ruckerlberg schon zwingend ein Fall für die Altstadtkommission (ASVK) gewesen wäre. Zuvor hatten Anrainer und Soko Altstadt die Villa in die Erweiterung der Altstadtschutzzone hineinreklamiert, die ASVK stellte ebenso die Schutzwürdigkeit der Villa fest. Jetzt will der Bauträger, Wohnraumwerk-Geschäftsführer Maximilian Hinkel, das Bauprojekt so umplanen, dass s die Villa erhalten bleiben kann. +++ Aktuelle Medienberichte (Kleine Zeitung): “Grazer Ruckerlberg: Nach gestopptem Abbruch: Villa ist nun gerettet” (5.12.2020, Bezahlschranke): https://www.kleinezeitung.at/steiermark/chronik/5907685/Grazer-Ruckerlberg_Nach-gestopptem-Abbruch_Villa-ist-nun-gerettet sowie “In Graz: Warum der Altstadterhaltungsfonds keine Altstadthäuser rettet” (5.12.2020, Bezahlschranke): https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5907479/In-Graz_Warum-der-Altstadterhaltungsfonds-keine-Altstadthaeuser-rettet

Die Villa Belvedere (Rilkeweg 22) auf Grazerbe.at (Baugeschichte.at): https://grazerbe.at/Rilkeweg_22

Ältere iD-Berichte

29. Februar 2020: Graz: Schutzzonen wachsen, Experte äußert weiterhin Kritik
https://www.initiative-denkmalschutz.at/berichte/graz-schutzzonen-wachsen-experte-aeussert-weiterhin-kritik

10. Februar 2020: Graz: Schutzzone vergisst auf Prachtvillen in Waltendorf
https://www.initiative-denkmalschutz.at/berichte/graz-schutzzone-vergisst-auf-prachtvillen-in-waltendorf

Schloss Arenberg (Salzburg): Umstrittenes Neubauprojekt im historischen Garten

Im historischen Garten des Schloss Arenberg (Arenbergstraße 10) innerhalb der Salzburger Altstadt – im Äußeren Stein – am Fuße des Kapuzinerbergs gelegen, soll ein vom Star-Architekten Coop-Himmelb(l)au entworfener, spektakulärer Neubau errichtet werden. Das Besondere daran: Der Neubau soll gleich einer Gebäudeskulptur, sich wie eine Schnecke um eine alte, große Eiche legen (Visualisierung). Eigentümer und Bauherr ist die Salzburg-Stiftung der American Austrian Foundation (AAF) mit ihrem Open Medical Institute (OMI), das eine Erweiterung des medizinischen Ausbildungszentrums im Schloss benötigt. Auch wenn das Projekt modern und innovativ wirken mag, sprechen viele Faktoren gegen eine solchen Neubau. Das Projekt befindet sich nicht nur in einer historischen Gartenanlage und einer besonderen Kulturlandschaft zwischen Kapuzinerberg und dem so genannten Bürglstein, einem vorgelagerten, kleinen Stadtberg, sondern auch in der Altstadtschutzzone I der Stadt Salzburg sowie in der Kernzone des UNESCO-Weltkulturerbes “Historisches Zentrum der Stadt Salzburg. Der Boden selbst ist ebenso geschichtsträchtig, hier lag einst ein römischer Friedhof. Jetzt hofft man auf eine Baubewilligung von Seiten der Stadt Salzburg, muss jedoch noch einige Hürden überwinden, insbesondere die Zustimmung der Sachverständigenkommission für Altstadterhaltung (SVK). In einem Leserbrief des Denkmalpflege-Experten Dr. Bruno Maldoner wird dieses Projekt scharf kritisiert und als “Akt des Vandalismus” bezeichnet. Das denkmalpflegerische Hauptproblem: Kaum ein historischer Garten steht in Österreich unter Denkmalschutz, und dem Bundesdenkmalamt sind diesbezüglich die Hände gebunden, denn die wenigen wirklich geschützten Gartenanlagen stehen im Verfassungsrang. LESERBRIEF WEITERLESEN:  https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/wir-sollten-unser-kulturgut-erhalten-103333336 (4.5.2021, “Wir sollten unser Kulturgut erhalten”, zum Artikel “Rund um die Eiche soll ein Bauwerk wachsen” (SN vom 20. April 2021) von Daniele Pabinger zum Projekt im Garten des Schlosses Arenberg)

Medienberichte:

20. April 2021, Salzburger Nachrichten
Bauwerk soll Eiche in Salzburger Welterbezone umwachsen – Wiener Stararchitekten warten auf grünes Licht. Coop Himmelb(l)au arbeiten an einer “Gebäudeskulptur” für den Salzburger Arenbergpark. Die Visualisierung des Projekts liegt erstmals auf dem Tisch. Am Zug sind nun die Hüter der Altstadt (Bezahlschranke): https://www.sn.at/salzburg/kultur/bauwerk-soll-eiche-in-salzburger-welterbezone-umwachsen-wiener-stararchitekten-warten-auf-gruenes-licht-102664327

11. April 2021, Krone
Projekt von Wolf Prix: Stararchitekt plant Neubau beim Arenberg (nicht online)

1. Oktober 2020, Salzburger Nachrichten
Prestigeprojekt im Arenbergpark: Stararchitekten Coop Himmelb(l)au planen ersten Bau in der Stadt Salzburg. Einen neuen Anlauf nimmt die Salzburg Stiftung der American Austrian Foundation für ihren Schlosszubau in der Welterbezone. Der Standort im Arenbergpark ist sensibel, liegt auf geschichtsträchtigem Boden und wird dominiert von einer Eiche (Bezahlschranke): https://www.sn.at/salzburg/kultur/prestigeprojekt-im-arenbergpark-stararchitekten-coop-himmelblau-planen-ersten-bau-in-der-stadt-salzburg-93541054

15. Oktober 2019, Salzburger Nachrichten
Stararchitekten Coop Himmelb(l)au planen in Salzburger Welterbezone. Die Eigentümer von Schloss Arenberg wollen ihr medizinisches Ausbildungszentrum in Salzburg erweitern. Der Bauplatz ist sensibel, in der Altstadtschutzzone und auf geschichtsträchtigem Boden. Messen müssen sich die Architekten aber auch mit einer mächtigen Eiche (Bezahlschranke): https://www.sn.at/salzburg/chronik/stararchitekten-coop-himmelblau-planen-in-salzburger-welterbezone-77728222

Das Schloss Arenberg (Arenbergstraße 10)
– auf Salzburg Wiki: https://www.sn.at/wiki/Schloss_Arenberg
– auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Arenberg_(Salzburg)

Literatur:

Eva Berger, Historische Gärten Österreichs, Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930, Band 2: “Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg, Kärnten, Steiermark, Tirol”, Wien – Köln- Weimar 2003, Seite 232

Ältere Medienberichte:

11. April 2012, ORF
Streit um Schlosspark Arenberg. Über den Park von Schloss Arenberg in der Stadt Salzburg ist ein Streit entbrannt. Das Anwesen gehört der American Austrian Foundation, die dort einen Skulpturenpark aufbaut. Mittlerweile sei der Park aber verriegelt, ärgert sich die Bürgerliste: https://sbgv1.orf.at/stories/334976

3. Jänner 2012, ORF
Spitzenmediziner lehren in Schloss Arenberg. Spitzenärzte führender amerikanischer Universitäten geben im Schloss Arenberg in Salzburg-Parsch ihr Wissen unentgeltlich an Ärzte aus dem ehemaligen Ostblock weiter. Das historische Schloss war 2009 bei einem Brand fast vollständig zerstört und wiederaufgebaut worden: https://salzburg.orf.at/v2/news/stories/2515501

25. Mai 2010, Krone
Wieder freier Blick: Hässlicher Erdwall beim Schloss Arenberg soll weg. Ein Jahr nach dem Großbrand steht Schloss Arenberg schöner da denn je. Nur eines stört noch viele Salzburger: der hässliche Erdwall an der Bürglsteinstraße! Der soll, so die Planungsabteilung der Stadt, aber noch heuer wieder abgebaut werden: https://www.krone.at/201443

23. Mai 2010, ORF
Erdwall beim Schloss Arenberg soll weg. Der umstrittene meterhohe Erdwall zwischen Park von Schloss Arenberg und der Bürglsteinstraße in der Stadt Salzburg soll noch heuer verschwinden. Das ist zumindest das Ziel der Planungsabteilung: https://sbgv1.orf.at/stories/444720

12. April 2010, Krone
Nach nur 8 Monaten: Schloss Arenberg nach Großbrand 2009 wieder saniert. (…). Die Baukosten von rund acht Millionen Euro seien zudem durch eine Versicherung völlig gedeckt gewesen. Im Sommer soll dann auch der Skulpturenpark wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein (…): https://www.krone.at/194677

12. April 2010, ORF
Schloss Arenberg nach Brand komplett saniert. Nach dem Großbrand vor einem Jahr steht das Schloss Arenberg in der Stadt Salzburg wieder im alten Glanz da. Die Renovierung des Schlosses aus dem Jahr 1820 kostete acht Millionen Euro: https://sbgv1.orf.at/stories/435582

11. Juni 2009, Krone
Brandmauer fehlte: Versicherung will bei Schloss Arenberg aussteigen. Der Großbrand auf Schloss Arenberg vom 20. April hat ein Nachspiel: Die American Austrian Foundation hat das abgebrannte Dachgeschoß illegal als Hotel genutzt. Weil eine Brandmauer fehlte, will die Feuerversicherung nun aussteigen. Nach dem Brand kam es zu schweren Wasserschäden – weil ein Notdach fehlte: https://www.krone.at/148483

21. April 2009, ORF
Schloss-Sanierung wird ein Jahr dauern. Am Tag nach dem Großbrand in Schloss Arenberg in der Stadt Salzburg ist die Feuerwehr immer noch mit dem Löschen von Glutnestern beschäftigt (…). Zwei Stockwerke müssen abgetragen werden: https://sbgv1.orf.at/stories/356788

21. April 2009, ORF
Schloss Arenberg: Brand aus um 4.17 Uhr. Nach mehr als zwölf Stunden Löscharbeiten hieß es erst Dienstag in den frühen Morgenstunden Brand aus im Schloss Arenberg in der Stadt Salzburg: Der Dachstuhl des Biedermeier-Gebäudes war ausgebrannt: https://sbgv1.orf.at/stories/356659

21. April 2009, Krone
Brand in Salzburger Schloss Arenberg gelöscht. Insgesamt forderte der Brand im Biedermeier-Gebäude, dessen Dachstuhl völlig ausbrannte, sieben Verletzte (…). Ersten Ermittlungen zufolge haben Schweißarbeiten auf dem Kupferdach den Brand ausgelöst: https://www.krone.at/141944

20. April 2009, ORF
Schloss-Großbrand in der Stadt Salzburg. In der Stadt Salzburg ist das Schloss Arenberg in Brand geraten. Die Feuerwehr ist im Großeinsatz und versucht, das Gebäude zu retten: https://sbgv1.orf.at/stories/356575

20. April 2009, Welt
Großbrand in Salzburgs Schloss Arenberg. (…) Der Dachstuhl des aus dem 14. Jahrhundert stammenden Gebäudes stand innerhalb kurzer Zeit in Flammen: https://www.welt.de/vermischtes/article3592389/Grossbrand-in-Salzburgs-Schloss-Arenberg.html