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Graz (Stmk.) Burgruine Gösting: Bauzustand verschlechtert sich zusehends

“Gösting ist eine der ältesten und bedeutendsten Burgen der Steiermark und Österreichs mit umfangreicher, noch aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammender Bausubstanz” (Zitat: Burgverein). Bis 1999 kümmerte sich der älteste Burgverein von Österreich um die Erhaltung der denkmalgeschützten Burgruine Gösting (13. Grazer Bezirk). Damals wurde die Burgruine vom ‘Grafen’ Heinrich von Attems samt Wäldern und Grund an den legendären Grazer Bäcker Hubert Auer verkauft. Mit dem neuen Eigentümer konnte sich der Burgverein nie einigen und so konnte er nicht mehr die Burgruine pflegen. Der Eigentümer selbst kümmert sich nur wenig um die denkmalgeschützten Mauern. Die Burg bleibt auch bis auf Weiteres für die Öffentlichkeit geschlossen.  Es bröckelt an allen Enden, beschreibt Sepp Stieger, Obmann des Burgverein Gösting die aktuelle Situation. Die Stadt Graz verhandelt ebenso mit dem Eigentümer der Burgruine, aber bis jetzt konnte kein Einvernehmen erzielt werden. Einen Verkauf der Burgruine an die Stadt Graz könne sich der Eigentümer aber nicht vorstellen, und auch sonst scheint er keine Eile zu haben. Dem Denkmalamt sind – wie so oft – die Hände gebunden, denn der Eigentümer muss nichts unternehmen, um das denkmalgeschützte Bauwerk zu erhalten, erklärt Christian Brugger, Abteilungsleiter im Bundesdenkmalamt Steiermark. Im Denkmalschutzgesetz (DMSG) gibt es nämlich keine Erhaltungspflicht, sondern nur ein Verbot des (aktiven) Zerstörens (Vgl. § 4 DMSG). Auf der Website des Burgvereins unter “Aktuelle Situation” wird die Lage dramatisch geschildert: “Die Lage in Bezug auf die Burggebäude und ihre Erhaltung hat sich leider weiterhin nicht zum Guten entwickelt. Es besteht offensichtlich nach wie vor kein Interesse des Besitzers, die Anlage sachgerecht zu erhalten und zu pflegen (…) Die kümmerlichen ‘Reparaturen’, die bisher unter der Ägide des Eigentümers durchgeführt worden sind, haben nachweislich (laut Feststellung des Bundesdenkmalamtes) an der Burg mehr Schaden als Nutzen angerichtet. Besonders wichtige Sanierungsmaßnahmen an sehr gefährdeten Bauteilen blieben weiterhin konsequent unerledigt. (…) Besonders gefährdet sind zurzeit das Fundament des Apsidenturmes, der seit Jahren bestehende Abbruch im Bereich des Toilettendachs und die Bergfried-Basis an der Westseite sowie das Bergfried-Planum, das undicht ist.”  Der-GRAZER-ARTIKEL WEITERLESEN: https://www.grazer.at/de/KYBgFHs5/privatgrundstueck-burgruine-goesting-nicht-mehr bzw. UND WEITEREN Der-GRAZER-ARTIKEL WEITERLESEN: https://www.grazer.at/de/ZVBN8Qs0/burgruine-goesting-nur-noch-der-burgherr-kann-die +++ Weitere Medienberichte: “Für Besucher gesperrt: Streit um Ruine Gösting” (19.7.2020, ORF): https://steiermark.orf.at/stories/3058595; “Beliebtes Grazer Ausflugsziel Burgruine Gösting gesperrt”: (19.7.2020, Kurier): https://kurier.at/chronik/oesterreich/beliebtes-grazer-ausflugsziel-burgruine-goesting-gesperrt/400974035; “Burgruine Gösting gesperrt: Suche nach Lösung” (17.7.2020, Krone): https://www.krone.at/2193907; “Burgruine Gösting: Beliebtes Grazer Ausflugsziel gesperrt” (17.7.2020, k.at): https://k.at/lifestyle/burgruine-goesting-beliebtes-grazer-ausflugsziel-gesperrt/400974296 +++ Der Burgverein Gösting (offizielle Website): https://www.bvg-graz.at +++ Die Burgruine Gösting auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_G%C3%B6sting. +++ Älterer Medienbericht: “Verfall der Burgruine Gösting: Baumaßnahmen dringend nötig” (12.1.2020, Der Grazer): https://www.grazer.at/de/yssUFWNv/verfall-der-burgruine-goesting-baumassnahmen.

Bundesdenkmalamt: Weiter in Kritik des Rechnungshofes

Nach der harschen Kritik des Rechnungshofs am Bundesdenkmalamt im Jahr 2017 kontrollierten die Prüfer das Amt im Herbst 2019 erneut. Nun liegen die Ergebnisse einer Follow-Up-Überprüfung vor, die dieses Mal deutlich positiver ausfielen: Ein Großteil der zwölf Empfehlungen wurde umgesetzt, lediglich vier teilweise.  Weiter Kritik gibt es u. a. an der Forschungsstrategie und an der fehlenden Evaluierung dazu. Vgl. APA-Meldung in der Wiener Zeitung: https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/mehr-kultur/2077311-Bundesdenkmalamt-in-Rechnungshof-Kritik.html bzw. im Standard: https://www.derstandard.at/story/2000120435107/bundesdenkmalamt-empfehlungen-grossteils-umgesetzt oder in den Salzburger Nachrichten: https://www.sn.at/kultur/allgemein/bundesdenkmalamt-reagierte-auf-rechnungshof-empfehlungen-93642445; Oberösterreichische Nachrichten: https://www.nachrichten.at/kultur/denkmalamt-rechnungshof-will-mehr-transparenz;art16,3307931

Originale Presseinformation zum Follow-up-Bericht des Rechnungshofes (2.10.2020):
https://www.rechnungshof.gv.at/rh/home/home_1/fragen-medien/Presseinfo_02.10.pdf

Der 32-seitige Follow-up-Bericht des Rechnungshofes zum Bundesdenkmalamt (im vollen Wortlaut):
https://bda.gv.at/de/aktuelles/artikel/2020/10/rechnungshof-legt-follow-up-bericht-zum-bda-vor

Rechnungshofbericht 2017

Parlament (Oktober 2017): Prüfung der Gebarung des Bundeskanzleramts und des Bundesdenkmalamts inklusive seiner Abteilungen in den Bundesländern: https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/I/I_01782/index.shtml

darin: Der 18-seitige Bericht des Rechnungshofausschusses (11.10.2017) im vollen Wortlaut:
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/I/I_01782/fname_671813.pdf

Der 122 Seiten umfassende, orginale Bericht des Rechungshofes: Bundesdenkmalamt (April 2017): https://www.rechnungshof.gv.at/rh/home/home/Bund_Bundesdenkmalamt_2017_23_1.pdf

Ältere Medienberichte:

12.10.2017, APA-OTS, Pressedienst der Parlamentsdirektion
Bericht des Rechnungshofausschusses zum Bundesdenkmalamt bleibt letzter Tagesordnungspunkt. Einwendungen gegen die Tagesordnung abgelehnt: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20171012_OTS0136

11.10.2017, APA-OTS, Pressedienst der Parlamentsdirektion
Rechnungshofausschuss: Viel Kritik am Bundesdenkmalamt. Bereits erste Reformen eingeleitet, aber noch einiges zu tun: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20171011_OTS0174

14.9.2017, Der Standard
Rechnungshof: Prüfung des Bundesdenkmalamts ohne Hauptkritiker. In einem kleinen U-Ausschuss wurden Vorwürfe gegen das Denkmalamt geprüft. Die letzte Sitzung fand ohne Mitinitiator und Hauptkritiker Wolfgang Zinggl statt: https://www.derstandard.at/story/2000064032436/pruefung-des-bundesdenkmalamtes-ohne-hauptkritiker

19.5.2017: Der Standard
Nach Rechnungshofbericht: Grüne und FPÖ: Denkmalamt soll vor “kleinen U-Ausschuss”. Ob der vom Rechnungshof attestierten Mängel fordern Kultursprecher Wolfgang Zinggl (Grüne) und Walter Rosenkranz (FPÖ) eine detaillierte Untersuchung und die Offenlegung bislang unter Verschluss gehaltener Dokumente: https://www.derstandard.at/story/2000057942835/gruene-und-fpoe-denkmalamt-soll-vor-kleinen-u-ausschuss

28.4.2017, APA/Der Standard
Strukturprobleme: Rechnungshof übt harsche Kritik am Bundesdenkmalamt. Wegen Personalaufwands, mangelnder Transparenz und Kosten für Computersystem – Drozda: “Strukturelle Neuordnung wird auch Neuorganisation der Leitungsfunktionen zur Folge haben. https://www.derstandard.at/story/2000056723218/rechnungshof-uebt-harsche-kritik-am-bundesdenkmalamt +++ APA/Die Presse: https://www.diepresse.com/5208692/rechnungshof-ubt-harsche-kritik-am-bundesdenkmalamt

Spätgotisches Widum in Gries (Tirol): Zugangssperre verhindert dringende Dachsanierung

Seit 2016 möchte der Eigentümer das denkmalgeschützte, jedoch zunehmend desolate Widum (= Pfarrhof) sanieren, doch die Gemeinde Gries am Brenner verbietet ihm den Zugang zu seinem Grundstück. So verfällt das spätgotische Gebäude, ehemals Teil der landesfürstlichen Zollstätte Lueg, immer mehr. Insbesondere das eindringende Wasser setzen dem Haus stark zu. Das Problem: Nach einem Steinschlag 2011 wurde das Gebiet, in dem auch das Widum liegt, zum Sperrgebiet erklärt. Der Eigentümer Juri Vonmetz zeigt sich dennoch verwundert, weil sehr viele Ausnahmen für die Betretung dieses Sperrgebietes erteilt wurden, er jedoch die so dringenden Sanierungsmaßnahmen für dieses alte Kulturgut nicht umsetzen darf. Ursprünglich wollte der Bürgermeister Karl Mühlsteiger (Offene Gemeindeliste) wegen ‘Einsturzgefahr’ gar den Abriss des Gebäudes, doch die Unterschutzstellung durch das Bundesdenkmalamt verhinderte dies. Die ASFINAG (Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft) könnte Teil einer Lösung sein, denn oberhalb des Widums überragt die Brennerautobahn den Berghang, und dieser könnte mit Sicherungsnetzen auch das darunterliegende Widum vor Steinschlag schützen. Die ASFINAG würde im Zuge der notwendigen Sanierung der Autobahnbrücke Lueg zudem auch einen Schutzdamm für den Talboden errichten, der unter anderem Kirche und Widum schützen würde. Die Gemeinde jedoch verweigert der ASFINAG die Grundinanspruchnahme. Jetzt ist das Bundesdenkmalamt aktiv geworden und hat im Dezember 2020 einen Brief an die Bezirkshauptmannschaft Innsbruck gerichtet. Darin heißt es (u.a.): “Diese Haltung ist sachlich aus Sicht des Bundesdenkmalamtes nicht nachvollziehbar, da der Damm sowohl die Kirche, das Widum wie den Sportplatz schützen und dadurch einen Mehrwert für die Gemeinde erbringen würde. Damit ist eine Lösung vorläufig wieder in weite Ferne gerückt. (…) Das Bundesdenkmalamt bittet daher das Land Tirol um Unterstützung in dieser doch schon sehr lange andauernden Angelegenheit. (…) Die von der ASFINAG geplanten Schutzbauten sind eine Chance, die Denkmalanlage Lueg wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und das Ensemble als Ganzes zu erhalten. Nachdem sich die Angelegenheit nun erneut mit allen Konsequenzen für den Bestand in die Länge zieht, wäre es hilfreich Alternativen zu unterstützen.”

Widum Lueg in Gries am Brenner, Tirol

Das Widum in Lueg, Gries am Brenner, Foto: Jänner 2021, (c) privat

Das Bundesdenkmalamt möchte nun mittels Gutachten zumindest Möglichkeiten einer Notsicherung ausloten. Durch die Verweigerung einer Grundinanspruchnahme durch die ASFINAG steht jetzt für die Gemeinde eine Enteignung im Raum, bei der aber nur die unmittelbar für die ASFINAG nötigen Grundstücke in Besitz genommen werden dürfen, wodurch der Schutzdamm nicht mehr wie geplant umsetzbar ist. ORF-FERNSEHBERICHT ZUM NACHSEHEN (3 MIN): https://tvthek.orf.at/profile/Tirol-heute/70023/Tirol-heute/14087009/Sanierungsstreit-um-Widum-in-Gries/14891404 (29.3.2021, ORF ‘Tirol Heute’: “Sanierungsstreit um Widum in Gries”) +++ ORF-BERICHT LESEN: https://tirol.orf.at/stories/3096907 (29.3.2021, “Streit um Zugang zu Widum”).

APA-OTS Presseaussendung der Initiative Denkmalschutz (6. Juni 2018)

Kuriosum zum Europäischen Kulturerbejahr 2018: Eigentümer will spätgotisches Haus retten, doch Tiroler Bürgermeister fordert Abriss! Initiative Denkmalschutz fordert Land Tirol und den Bund auf zu vermitteln, um dem Eigentümer bei seinem vorbildlichen Einsatz für unser österreichisches Kulturerbe zu unterstützen: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20180606_OTS0012

Widum – Baugeschichte / Beschreibung

– im Tiroler Kunstkataster: https://gis.tirol.gv.at/kunstkatasterpdf/pdf/43841.pdf
– in der Denkmalliste (Wikipedia): https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Gries_am_Brenner

Weitere Medienberichte

4. März 2021, Tirol lokal (Tiroler Tageszeitung)
Luegbrücke: Asfinag leitet Enteignungsverfahren ein. Die Gemeinde Gries sorgt mit ihrer beharrlichen Tunnel-Forderung für Kopfschütteln bei der Asfinag. Zusatz-Benefits für Gries sind vom Tisch. – Artikel nicht im Internet abrufbar

6. Februar 2021, Krone
Kuriose Corona-Blüten: Zuhören im Ort verboten, im Landtag erlaubt: https://www.krone.at/2335696

4. Februar 2021, Tiroler Tageszeitung
Zollstätte Lueg am Brenner Sperrgebiet, Denkmalamt interveniert (Bezahlschranke): https://www.tt.com/artikel/17808762/zollstaette-lueg-am-brenner-sperrgebiet-denkmalamt-interveniert

10. November 2019, Krone
Gries am Brenner: Kurioser Streit um Sanierung im Sperrgebiet: https://www.krone.at/2039032

1. August 2019, Tiroler Tageszeitung
Zollstätte Lueg: Kulturgut am Brenner in Gefahr. Seit Mai hat Tirol mit der Zollstätte Lueg ein neues Denkmal. Dagegen stellt sich ausgerechnet die Gemeinde – und blockiert die Erhaltung: https://www.tt.com/artikel/15907435/zollstaette-lueg-kulturgut-am-brenner-in-gefahr

23. Mai 2019, Tiroler Tageszeitung
Widum der Zollstätte Lueg offiziell zu Denkmal erklärt: https://www.tt.com/artikel/15673144/widum-der-zollstaette-lueg-offiziell-zu-denkmal-erklaert

6. April 2019, Tiroler Tageszeitung
Streit um Betretungsverbot in Lueg geht weiter. Die Gemeinde Gries hat eine Verordnung wegen Steinschlaggefahr neu erlassen – der Besitzer des Widums darf weiter nicht zu seinem Objekt: https://www.tt.com/artikel/15510174/streit-um-betretungsverbot-in-lueg-geht-weiter

7. Februar 2019, Tiroler Tageszeitung
Schneelast setzt zu: Denkmal in Gries am Brenner droht der Einsturz: https://www.tt.com/artikel/15301265/schneelast-setzt-zu-denkmal-in-gries-am-brenner-droht-der-einsturz

25. September 2018, Tiroler Tageszeitung
Gries mit Denkmal-Veto abgeblitzt. Ermittlungen gegen Dorfchef eingestellt, Fortsetzung beantragt. Gries geht gegen Widum Lueg als Denkmal jetzt ans Höchstgericht: https://www.tt.com/artikel/14840466/gries-mit-denkmal-veto-abgeblitzt

15. September 2018, Tiroler Tageszeitung
Widum in Gries: Justiz ermittelt gegen Bürgermeister. Abbruchsbescheid kontra Denkmal. Ein Widum beschäftigt die Staatsanwaltschaft, weil der Eigentümer beim Bürgermeister Willkür ortet: https://www.tt.com/artikel/14781464/widum-in-gries-justiz-ermittelt-gegen-buergermeister

7. Juni 2018, ORF
Gotisches Widum zwischen Abbruch und Schutz. In der Gemeinde Gries am Brenner harrt ein Rechtsstreit um ein altes Widum einer Entscheidung. Der Eigentümer will das Gebäude erhalten und sanieren, die Gemeinde verweist auf einen Abbruchbescheid: https://tirol.orf.at/v2/news/stories/2917384

17. Oktober 2017, Tiroler Tageszeitung
Gries rüttelt weiter an Denkmal. Das Bundesdenkmalamt in Wien erklärte die alte Zollstätte Lueg samt Kirche und Widum zum Denkmal. Die Gemeinde Gries drängt weiter zum Abbruch und beruft ein letztes Mal: https://www.tt.com/artikel/13560721/gries-ruettelt-weiter-an-denkmal

28. Februar 2017, Tiroler Tageszeitung
Widum Lueg wurde zum Denkmal erklärt: https://www.tt.com/artikel/12666338/widum-lueg-wurde-zum-denkmal-erklaert

4. Februar 2017, Tiroler Tageszeitung
Verfallenes Widum soll Denkmal sein. Pattstellung um ein altes Widum in Gries. Seit Jahren sollte es wegen Einsturzgefahr abgerissen sein. Nun meldete sich der Denkmalschutz: https://www.tt.com/artikel/12576482/verfallenes-widum-soll-denkmal-sein

Führung durch das Haus Rezek

Führung durch das Haus Rezek in Pötzleinsdorf

Samstag, 16. Oktober 2021, 9:50 Uhr

Villa Rezek:Eines der bedeutendsten und wohl auch mysteriösesten Wiener Häuser der frühen dreißiger Jahre (Zitat Friedrich Achleitner) wird derzeit vom engagierten Architekten Maximilian Eisenköck in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt restauriert. Das Terrassenwohnhaus des Arztehepaares Dr. Rezek in der Wilbrandtgasse 37 in Pötzleinsdorf wurde 1932-33 vom Architekten Hans Glas (1892 – nach 1960) entworfen.

Siehe auch unseren Bericht “Villa Rezek (Wien): Aufwändige Restaurierung eines Haus der Moderne in Pötzleinsdorf”.

Treffpunkt: 9:50 Uhr vor dem Haus, Wilbrandtgasse 37, 1180 Wien
Spende erbeten: € …
Annmeldung erforderlich an eMail:

Achtung: Veranstaltung unterliegt den aktuell gültigen Corona-Bestimmungen (z.B. “3-G-Regel”)

Hitler Geburtshaus: Von Politik unterdrückte Nutzungsdiskussion muss nachgeholt werden!

APA-OTS-Presseaussendung, 26. Mai 2023

Hitler Geburtshaus in Braunau: Die von der Politik unterdrückte Nutzungsdiskussion muss endlich nachgeholt werden!

Initiative Denkmalschutz: “Neutralisierung” mit Nachnutzung als Polizeistation denkbar ungeeignet. Quasi Denkmalschutzaufhebung vor sieben Jahren muss rückgängig gemacht werden!

Wien (OTS) – Anlässlich der heutigen Diskussionsveranstaltung “Hitlerhaus – was nun?” der Initiative “Diskurs Hitler-Haus” (Presseclub Linz, 11 Uhr) und der vorangegangenen Diskussion im Wiener MAK am 15.3.2023 (“How to Hitlerhaus?” von Diskurs-Architektur.eu), aber auch unter dem Aspekt der aktuellen Kostenexplosion des geplanten Umbauprojekts, ist es mehr als nötig, die geplante Umgestaltung und Nachnutzung von Hitlers Geburtshaus noch einmal zu hinterfragen; denn das von der Bundesregierung seit 2016 vorgesehene Konzept der “Neutralisierung” entspricht keineswegs den international anerkannten wissenschaftlichen Standards, sondern war ausschließlich und alleiniger Wunsch sowie Vorgabe der Politik (vgl. OTS 17.7.2020)! Jetzt zeigt man sich verlegen und erklärt in der aktuellen Stellungnahme des Innenministeriums (“Aktuelles”, 24.5.) die Polizei gar zur “größten Menschenrechts-Organisation Österreichs” (Hermann Feiner, ehem. Sektionschef im Innenministerium sowie Mitglied der “Kommission zum historisch korrekten Umgang mit dem Geburtshaus Adolf Hitlers”).

Politik: Täuschung der Öffentlichkeit und Diskussionverweigerung

Im Zuge des Enteignungsgesetzes wurde 2016 auch der Denkmalschutz defacto aufgehoben (OTS 10.4.2018), ohne die Öffentlichkeit darüber zu informieren; ganz im Gegenteil, die Absicht war offenbar, die Öffentlichkeit gezielt zu täuschen und jegliche Diskussion darüber zu verhindern (vgl. OTS 12.7.2016 sowie OTS 19.9.2016). Daher fordert die Initiative Denkmalschutz neuerlich eine Kontextualisierung des Gebäudes statt die Umsetzung des auch von der breiten Öffentlichkeit abgelehnten Konzepts der “Auslöschung” der Geschichte, denn der geographische Ort des Geschehens an sich lässt sich nicht zum Verschwinden bringen (“neutralisieren”).

Rückfragehinweis:

Markus Landerer (0699/1024 4216) und Dr. Gerhard Hertenberger (0676/7723433), Verein Initiative Denkmalschutz, www.idms.at

Freistadt (OÖ): Denkmalamt gibt Versteigerungshalle zum Abriss frei

Das Bundesdenkmalamt hat das Prüfungverfahren über die 1951 eröffnete Versteigerungshalle in der Stadt Freistadt im oberösterreichischen Mühlviertel abgeschlossen. Ergebnis: Die Halle (Adresse: Am Stieranger 2) ist nicht schutzwürdig, da sie nicht nicht den strengen Kriterien des Denkmalschutzgesetzes entspricht. Sie darf somit abgerissen werden. Am Areal soll jetzt der geplante Hotelneubau entstehen. Der markante Hallenbau wurde vom Architekt Hans Arndt (1904-1971) errichtet. Die Versteigerungshalle war mit ihrer gewaltigen Dimension von 38 mal 26,2 Meter Grundfläche und mit einer Höhe von 18,3 Metern in der damaligen Zeit einzigartig in ganz Österreich.  MeinBezirk-Artikel weiterlesen: “Hotelprojekt: Denkmalamt gibt Halle zum Abbruch frei” (3.4.2020): https://www.meinbezirk.at/freistadt/c-lokales/denkmalamt-gibt-halle-zum-abbruch-frei_a4018425 sowie Tips-Artikel: “Kein Denkmalschutz für alte Versteigerungshalle” (3.4.2020): https://www.tips.at/nachrichten/freistadt/land-leute/504093-kein-denkmalschutz-fuer-alte-versteigerungshalle +++ Der Architekt Hans Arndt auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Arndt_(Architekt) +++ Ältere Medienberichte: “Hotelpläne in alter Versteigerungshalle: Bundesdenkmalamt schaltet sich ein” (Tips, 2.3.2020): https://www.tips.at/nachrichten/freistadt/land-leute/500622-hotelplaene-in-alter-versteigerungshalle-bundesdenkmalamt-schaltet-sich-ein; „Alte Versteigerungshalle in Freistadt soll neuem Hotel weichen“ (Tips, 26.2.2020): https://www.tips.at/nachrichten/freistadt/wirtschaft-politik/499972-alte-versteigerungshalle-in-freistadt-soll-neuem-hotel-weichen; „Hotelprojekt in Freistadt: Einigung auf alte Versteigerungshalle als Standort“ (Oberösterreichische Nachrichten, 26.2.2020): https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/muehlviertel/hotelprojekt-in-freistadt-einigung-auf-alte-versteigerungshalle-als-standort;art69,3232051; „Alte Versteigerungshalle als Hotelstandort“ (MeinBezirk, 25.2.2020): https://www.meinbezirk.at/freistadt/c-lokales/alte-versteigerungshalle-als-hotelstandort_a3948876.

Villa Rezek (Wien): Aufwändige Restaurierung eines Haus der Moderne in Pötzleinsdorf

Villa Rezek: “Eines der bedeutendsten und wohl auch mysteriösesten Wiener Häuser der frühen dreißiger Jahre” (Zitat Friedrich Achleitner*) wird derzeit vom engagierten Architekten Maximilian Eisenköck in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt restauriert. Das seit 2010 unter Denkmalschutz stehende Terrassenwohnhaus des Arztehepaares Dr. Rezek in der Wilbrandtgasse 37 wurde 1932-33 vom Architekten Hans Glas (1892 – nach 1960) entworfen. Auf der Website des Architekten Maximilian Eisenköck heißt es dazu: “Unter strengen denkmalpflegerischen Gesichtspunkten wird die Restaurierung und teilweise Rekonstruierung dieses Zeugnisses der frühen Wiener Moderne auf der Windmühlhöhe in Pötzleinsdorf vorgenommen. Der seit Jahren andauernde Verfall, des Hauptwerks des 1938 nach Kalkutta emigrierten Adolf Loos Schülers Hans Glas, soll hiermit gestoppt und nachträgliche Umbauten rückgebaut werden. (…) Ursprüngliche Gartengestaltung: Albert Esch. Geplante Fertigstellung: Frühjahr 2021″. Im Architektenlexikon: “Das Gebäude ist im Stil der ‘Neuen Sachlichkeit’ in einfachen, dekorlosen Formen konzipiert. Bemerkenswert ist die Anlage der großzügig bemessenen Terrassen, die sich sowohl nach Süden als auch nach Osten öffnen, wodurch ein prachtvoller Blick über die Stadt ermöglicht wurde. Der Hanglage folgend hat Glas jedes Stockwerk stufenförmig zurückversetzt und der sehr groß bemessenen Villa damit eine erstaunliche Leichtigkeit verliehen.” ORF-FERNSEHBEITRAG (Studio 2, 20.7.2020; 5 MIN) ZUM NACHSEHEN: https://tvthek.orf.at/profile/Studio-2/13890037/Studio-2/14059019/Rundgang-durch-die-Villa-Rezek/14733519 +++ Das Haus Rezek – Website Architekt Maximilian Eisenköck: http://www.maxeisenkoeck.com/project/haus-rezek +++ +++ Architektur Zentrum Wien (Führung 23.11.2019): https://www.azw.at/de/termin/die-villa-rezek-in-wien-von-hans-glas-1932-33 +++ Der Architekt Hans Glas im Architektenlexikon: http://www.architektenlexikon.at/de/170.htm und auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Glas_(Architekt). +++ Das Haus Rezek in der Denkmalliste Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Wien/W%C3%A4hring .

* Literatur: Friedrich Achleitner, Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert, Band III/2, Salzburg und Wien 1995, Seite 231 f.

Denkmalamt (Bgld.): Ende des Abriss-Automatismus gefordert!

Anlässlich der beiden aktuellen Abrisse im Burgenland (Jakobhaus in Pöttelsdorf und Altes Lagerhaus in Eisenstadt) meldet sich der Denkmalamt-Abteilungsleiter für das Burgenland, Peter Adam zu Wort: Es gibt einen regelrechten Abriss-Automatismus, alte Bauten würden als „vogelfrei“ gelten und nur zu gerne plattgemacht werden, um Platz für moderne Objekte zu schaffen. Er meint auch, die Kriterien für Denkmal-Unterschutzstellung sind gemäß dem Denkmalschutzgesetz sehr hoch angesetzt [siehe iD-Kommentar unten], sodass das alte Lagerhaus in Eisenstadt nicht geschützt werden konnte. Trotzdem wäre es wünschenswert gewesen, wenn das Gebäude nicht abgerissen wird, sondern in den Neubau integriert wird und fügt hinzu “nur weil ein Gebäude nicht denkmalgeschützt ist, heißt das noch lange nicht, dass man es gleich abreißen soll. Aber wir erleben derzeit leider einer Abriss-Kultur, wie man es zum Beispiel auch am alten Jakobhaus in Pöttelsdorf sieht.” Für Norbert Pingitzer, Landesobservator des Vereins Initiative Denkmalschutz wäre “das Gebäude auf alle Fälle erhaltenswert gewesen. Zumindest über die Erhaltung der Außenhülle sollte nachgedacht werden”. KRONE-WEITERLESEN: https://www.krone.at/2253067 (15.10., “Zu wenig Schutz: Ende des ‘Abriss-Automatismus’ gefordert”); MEINBEZIRK-WEITERLESEN: https://www.meinbezirk.at/eisenstadt/c-lokales/das-alte-lagerhaus-ist-bald-geschichte_a4297572 (16.10., “Abriss in der Rusterstraße Eisenstadt: Das alte Lagerhaus ist bald Geschichte”)

Altes Lagerhaus in Eisenstadt

Das alte Lagerhaus in Eisenstadt aus den 1950er-Jahren soll abgerissen werden, Foto: 2015, (c) Linie29, CC BY-SA 4.0, Wikipedia

Weiterer Medienbericht: 12.10.2020, MeinBezirk: “Abreißen statt Integrieren: Warum reißt man das alte Lagerhaus komplett ab?”: https://www.meinbezirk.at/eisenstadt/c-regionauten-community/warum-reisst-man-das-alte-lagerhaus-komplett-ab_a4290474

Kommentar Initiative Denkmalschutz: Wir können das Problem absolut bestätigen. Zum Abbruch des Jakobhauses in Pöttelsdorf kam es insbesondere auf Grund des großen Ressourcenmangels im Bundesdenkmalamt (personell wie finanziell), und beim alten Lagerhaus in Eisenstadt lag es an den strengen Kriterien im Denkmalschutzgesetz, denn für lokale und regionale Denkmäler sind primär die Bundesländer und die einzelnen Gemeinden zuständig. Im § 1 Abs. 2 Denkmalschutzgesetz heißt es: “Die Erhaltung liegt dann im öffentlichen Interesse, wenn es sich bei dem Denkmal aus überregionaler oder vorerst auch nur regionaler (lokaler) Sicht umKulturgut handelt, dessen Verlust eine Beeinträchtigung des österreichischen Kulturgutbestandes in seiner Gesamtsicht hinsichtlich Qualität sowie ausreichender [!!!] Vielzahl [!!!], Vielfalt [!!!] und Verteilung [!!!] bedeuten würde. Wesentlich ist auch, ob und in welchem Umfang durch die Erhaltung des Denkmals eine geschichtliche Dokumentation erreicht werden kann.”

Breite Gasse 15 (Wien): Abrisswut im Spittelbergviertel

Gleich hinter dem Museumsquartier befindet sich das um 1800 erbaute Biedermeierhaus zur Heiligen Dreifaltigkeit (Breite Gasse 15), das bereits seit über 20 Jahren leer steht und sich in einer Schutzzone befindet. 2002 kaufte das Haus ein Rechtsanwalt und wollte es offenbar aufstocken, doch das wurde abgelehnt. 2008 wurde gegen einen Sanierungsauftrag der Baupolizei erfolgreich berufen. Im Jänner 2014 wurde ein Antrag auf Erteilung einer Abbruchbewilligung gestellt, dieser wurde jedoch nach Erörterung mit der MA 37 vom Eigentümer wieder zurückgezogen. So verfällt das schmucke Haus mit Blendarkatur und Lünettenreliefs am Spittelberg immer mehr. Jetzt hat der Eigentümer einen neuen Anlauf gestartet und erneut um einen Abriss angesucht, berichtet WienSchauen (Twitter). 2014 gab es Bestrebungen das Gebäude gar unter Denkmalschutz zu stellen: Grüne, SPÖ und FPÖ stellten damals in der Bezirksvertretung im April 2014 einen gemeinsamen Antrag, damit das Haus seitens des Bundesdenkmalamtes unter Denkmalschutz gestellt wird. Dieser wurde damals mehrheitlich gegen die Stimmen der ÖVP angenommen. Doch das Bundesdenkmalamt hat nach einer Prüfung eine solche Unterschutzstellung auf Grund der gemäß Denkmalschutzgesetz hohen Ansprüche für eine Unterschutzstellung abgelehnt (eine solche Unterschutzstellung wurde zuvor bereits 2005 geprüft). Im “Kommentar der Anderen: Die Demolierer und der Denkmalschutz” (Standard, Mai 2014) schreibt die Essayistin Daniela Strigl: “Dieses drastische Beispiel für die grassierende Biedermeierhausvernichtungswut in Wien sollte hierzulande ein Anstoß zu ernsthaftem Umdenken auch in puncto Legistik sein: Würden Denkmal- und Ensembleschutzgesetz vorschreiben, dass an der Stelle eines geschützten Objektes kein neues oder wenigstens keines mit größerer Kubatur errichtet werden darf, würden viele Baudenkmäler gewiss rasch von ihrer Baufälligkeit genesen.” Und auch Peter Michael Lingens zeigte sich im Profil (Juli 2014) schockiert: “Wenn dieses Haus wirklich abgebrochen wird, ist es ein Gewaltverbrechen an Wien.”.KURIER-ARTIKEL WEITERLESEN: https://kurier.at/chronik/wien/neuer-anlauf-fuer-abriss-von-altem-biedermeier-haeuschen/401339100 (2.4.2021, “Neuer Anlauf für Abriss von altem Biedermeier-Häuschen”)

Breite Gasse 15, 1070 Wien

Das Biedermeierhaus Breite Gasse 15, Zustand 1997 (Foto: Kulturgüterkataster der Stadt Wien)

Historische Fotoaufnahme 1899 (August Stauda; Wien Museum – Online Sammlung): https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/78963-7-breite-gasse-15-ehem-nr-25-zur-heiligen-dreieinigkeit

Fotovergleich “Zeitensprünge” Breite Gasse 15: 1899 – 2020: https://www.zeitenspruenge.at/bild/584

Fotos 2014 von Erich J. Schimek für die Initiative Denkmalschutz: https://www.flickr.com/photos/id_ejs/sets/72157644460452624

Das Haus “Breite Gasse 15” auf dem Leerstandsmelder: https://www.leerstandsmelder.de/wien/zur-heiligen-dreieinigkeit-e5d8c

Ältere Medienberichte:

28. Dezember 2018, WienSchauen (Blog)
Jahrelanger Verfall: Behörden machtlos? https://www.wienschauen.at/breite-gasse-15-jahrelanger-verfall-behoerden-machtlos

Falter Nr. 36 / 2017
Nina Kreuzinger: Operation Abrissbirne. Die Immobilienbranche demoliert Wiener Gründerzeithäuser in den Außenbezirken. Erlebt Wien eine notwendige Modernisierung? Oder setzen Baufirmen einfach nur knallhart ihre Wünsche durch? — 4seitiger-Falter Bericht u.a. mit Breite Gasse 15 und Initiative Denkmalschutz

4. Dezember 2016, Der Standard
Wien: Angst vor Abriss des Gründerzeit-Stadtbilds [u.a. mit Initiative Denkmalschutz]. Obwohl die Stadt Wien versichert, sich für den Schutz alter Gebäude einzusetzen, beobachten Denkmalschützer ein Abrisstempo wie nie zuvor: https://www.derstandard.at/story/2000048650299/angst-vor-abriss-des-wiener-gruenderzeit-stadtbilds

4. November 2016, Vienna.at
Initiative Denkmalschutz kritisiert weiteren Hausabriss am Wiedner Gürtel. Bereits im vergangenen Jahr machte die Initiative Denkmalschutz auf eine “Abrisswelle” aufmerksam, die mehrere Bezirke und dabei schutzzonenwürdige Gebäude betrifft: https://www.vienna.at/initiative-denkmalschutz-kritisiert-weiteren-hausabriss-am-wiedner-guertel/5011912

4. August 2014, ORF Wien
ÖVP fordert Geld für Altstadterhaltung. Die Wiener ÖVP sieht Barock-, Biedermeider- und Jugendstilgebäude in Gefahr und fordert mehr Geld für die Altstadterhaltung. Die dafür vorgesehehen Mittel werden laut Obmann Manfred Juraczka für andere Zwecke verwendet: https://wien.orf.at/v2/news/stories/2661362

26. Juli 2014, Profil
Peter Michael Lingens: Ein Verbrechen an Wien: https://www.profil.at/meinung/peter-michael-lingens-ein-verbrechen-wien-377009

6. Mai 2014, Der Standard
Die Demolierer und der Denkmalschutz. Immobilienspekulanten wollen ganze Ensembles wegreißen – und die hiesige Politik schaut zu, wie “Wien zur Großstadt demoliert ” wird. Eine Anrufung der Dreifaltigkeit. Kommentar der anderen von Daniela Strigl: https://www.derstandard.at/story/1397522640331/die-demolierer-und-der-denkmalschutz

22. April 2014, MeinBezirk
Baujuwel in Breite Gasse droht Abriss. Bezirk fordert Denkmalschutz – Eigentümer will Neubau errichten: https://www.meinbezirk.at/neubau/c-lokales/baujuwel-in-breite-gasse-droht-abriss_a916157

7. November 2011, Heute
“Bitte dieses Haus nicht besetzen!” Linke Chaoten gegen alternatives Künstlerkollektiv – das ist Brutalität! Das beweist diese Geschichte aus der Breite Gasse 15 in Neubau: Seit Längerem (und offenbar in bestem Einvernehmen mit dem Hausherrn) nutzt die Künstlergruppe “Luntisten” ein leer stehendes Gebäude als Atelier: https://www.heute.at/s/-bitte-dieses-haus-nicht-besetzen–21982030

Quellen / Literatur:

– Dehio-Handuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Topographisches Denkmälerinventar, herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Band: Wien II bis IX. und XX. Bezirk, Wien 1993, Seite 294

– Antwortschreiben der MA 37 an die Initiative Denkmalschutz vom 11. Mai 2017

– Antwortschreiben der MA 37 an die Initiative Denkmalschutz vom 2. Mai 2014

– Protokoll der Bezirksvertretungssitzung im 7. Bezirk Neubau, 10. April 2014 (Antrag bzgl. Breite Gasse 15): https://www.wien.gv.at/bezirke/neubau/pdf/bvprotokoll10042014.pdf

Ternberg (OÖ): Säule aus denkmalgeschütztem Gasthaus Glocker verschwunden. Jetzt Weg frei für Komplettabriss?

Auf dem Grundstück des ehemaligen Gasthaus Glocker (Bauernhaus, ursprünglich Gasthaus Urfahrgut in Ebenboden) in der Gemeinde Ternberg soll ein Neubau errichtet werden. Ein Teil des Hauses in der Grünburger Straße 5 (Google Maps) ist bereits vor Monaten abgerissen worden. Das Problem: Der übrig gebliebene Bauteil ist denkmalgeschützt, zumindest ein Gewölbe im Vorhaus sei schützenswert, heißt es. Das Neubauprojekt hätte das Gewölbe in den Neubau integriert, doch die Zustimmung des Bundesdenkmalamtes blieb aus. Jetzt ist plötzlich eine tragende 300-Kilo-Granitsäule aus dem Gebäude verschunden. Am Mittwoch, 28. Juli war die Säule noch da, erklärt Miteigentümer und ÖVP-Vizebürgermeister Jürgen Felberbauer, und rätselt, wer die gestohlen haben könnte. Aber jetzt wird der Vollabbruch beantragt. Laut Grundbuch ist die CETE GmbH, Eigentümer des Grundstücks, wobei der alleinvertretungsberechtigte Geschäftsführer gleichzeitig der ÖVP-Vizebürgermeister Jürgen Felberbauer ist und laut Firmenabc.at mit 44,5 % auch als ihr Gesellschafter beteiligt ist. KRONE-ARTIKEL WEITERLESEN (mit Foto): https://www.krone.at/2479589 (Krone, 7.8.2021, “In Ternberg: Rätsel um verschwundene Säule: Wer ist der Dieb?”)

Medienberichte:

7. August 2021, Krone
In Ternberg: Rätsel um verschwundene Säule: Wer ist der Dieb? „Am Mittwoch der Vorwoche war die Säule noch da“, wundert sich Vizebürgermeister Jürgen Felberbauer über das Verschwinden einer tragenden 300-Kilo-Granitsäule aus einem ehemaligen Gasthaus in Ternberg (Oberösterreich). Er ist Besitzer des denkmalgeschützten Objektes, das aber abgerissen werden soll, und rätselt, wer der Dieb ist: https://www.krone.at/2479589

6. August 2021, Oberösterreichische Nachrichten
300 Kilo schwere Granitsäule in Ternberg gestohlen. Im denkmalgeschützten Teil eines ehemaligen Gasthauses in Ternberg (Bezirk Steyr-Land) waren offenbar Diebe am Werk: https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/steyr/300-kilo-schwere-granitsaeule-in-ternberg-gestohlen;art68,3439408

6. August 2021, ORF
Tragende Säule aus Gasthaus gestohlen. Auf eine ungewöhnliche Beute hatten es Diebe in einem ehemaligen Gasthaus in Ternberg (Bezirk Steyr-Land) abgesehen. Sie stahlen eine 300 Kilogramm schwere Granitsäule, die als tragendes Element für die Decke eingebaut wurde: https://ooe.orf.at/stories/3115838

Quellen:

– Liste der denkmalgeschützten Objekte in Ternberg (Wikipedia): https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Ternberg

– Grundbuchauszug vom 8. August 2021, Grünburger Straße 5, Urfahrgut in Ebenboden, Grundstücksnummer .212, Katastralgemeinde 49202 Bäckengraben, Einlagezahl 60. Urkunde 2805/2001 Denkmalschutz hins Gst .212 (hakenförmiger Hausstock des Urfahrgutes) gem Bescheid 2.5.2001, GZ.36.609/1/2001

Firmenabc.at – “CETE GmbH” (Abfrage vom 9.8.2021): https://www.firmenabc.at/cete-gmbh_KQVc

– Wirtschaftskammer Österreich. Firmen A-Z, “CETE GmbH” (Abfrage vom 9.8.2021): https://firmen.wko.at/cete-gmbh/ober%C3%B6sterreich/?firmaid=f65ec2ff-03ce-40d5-9471-590911a666d1