Beiträge

Ein letzter Kinobesuch im “Bellaria” – Führung (Sa., 2.7.)

Ein letzter Kinobesuch im “Bellaria”

Damit das traditionsreiche Kino nahe des Volkstheaters im Herbst wie geplant wieder eröffnet werden kann, muss die Kinotechnik modernisiert werden. Das Bellaria-Kino steht seit 2007 unter Denkmalschutz (vgl. Kurier-Artikel: https://kurier.at/chronik/wien/die-auferstehung-des-bellaria-kinos/401937484). Das Bellariakino auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Bellaria_Kino

Zeit: 9:50 Uhr, Samstag – Ort: Museumstraße 3, 1070 Wien

Anmeldung erforderlich, Spenden erbeten (ab € 12) – Sie unterstützen damit den Fortbestand des Traditionskinos

Sanatorium Purkersdorf Parkverbauung: Stellungnahme zur geplanten Umwidmung

Initiative Denkmalschutz

Stellungnahme zur 19. Änderung des Flächenwidmungsplanes und 26. Änderung des Bebauungsplanes in 3002 Purkersdorf bei Wien (NÖ)

Zl.: B-031/2-wo-4596/2-2022

betreffend Wiener Straße 68 (Teil des ehemaligen Sanatoriumsparks)
Grundstücksnummer (GST-NR) 170/14 (ÄP 2)

FW-Änderungen: Widmungsänderung von BS-Pflegeheim Seniorenbetreuung in BKN-1,1-Generationenhaus
BB-Änderungen: Festlegung 1,1/g/III, Anpassung Freifläche, Festlegung seitliche Baufluchtlinie

im Zusammenhang mit dem denkmalgeschütztem Sanatorium Purkersdorf („Seniorenresidenz Hoffmannpark“) auf dem Nachbargrundstück Wiener Straße 64-66 (GST-NR. 170/3; EZ 2489) sowie der historischen Gartenanlage auf beiden Grundstücken.

S t e l l u n g n a h m e:

Die laut Planentwurf zur Verbauung vorgesehene Grünfläche mit der GST-NR 170/14 (EZ 2605) grenzt unmittelbar an das weltberühmte Gebäude des ehemaligen Sanatoriums Purkersdorf (ehem. „Sanatorium Westend“) an, das als ein „Gesamtkunstwerk“ gilt und „zu einem Inkunabel der Architektur des 20. Jahrhunderts“ wurde (Zitat aus dem Unterschutzstellungsbescheid des Bundesdenkmalamtes aus 1992, S. 5). Diese Grünfläche bildet nicht nur einen essenziellen Teil des (ehemaligen) Sanatoriumsparks, sondern gilt auch als eine wichtige Freifläche für die Sichtbarkeit und Wirkung einer der Ikonen der österreichischen Architektur der Moderne, insbesondere die Blickbeziehung von der Wiener Straße her betreffend.

Das Sanatorium-Hauptgebäude (Hoffmann-Pavillon) gilt als Hauptwerk der kubisch-geometrischen Phase des Wiener Jugendstils. Es wurde 1904-06 vom berühmten Architekten Josef Hoffmann erbaut und bildet mit dem Park eine kulturgeschichtliche Anlage und Einheit. Nicht umsonst fand der „Sanatoriumspark“ Aufnahme im Standardwerk „Historische Gärten Österreichs – Garten und Parkanlagen von der Renaissance bis 1930“ von Eva Berger (Band 1: Niederösterreich, Burgenland, Wien-Köln-Weimar 2002, Seite 472 f.). Noch viel mehr betont der Unterschutzstellungsbescheid des Bundesdenkmalamtes (BDA) die Bedeutung und Wichtigkeit der dem Sanatorium zugehörigen Parkanlage: „Die den Objekten zugehörige und den Charakter der Anlage unterstützende Ausformung des Gartenbereiches mit seinen Wegen, Beeten und Bepflanzungen, stellt einen integrierenden Teil des Denkmals im Hinblick auf das intendierte Gesamtkunstwerk dar. (Zitat aus dem BDA-Unterschutzstellungsbescheid von 1992, S. 5).

Gemäß unseren umfassenden Grundbuchs-Recherchen unterliegt das betreffende Grundstück 170/14 weiterhin den Denkmalschutzbestimmungen, da eine entsprechende amtliche Löschung des Denkmalschutzes für das Grundstück nicht gefunden werden konnte, und diese Fläche im Unterschutzstellungsbescheid aus 1992 mitumfasst ist (damals mit der GST-NR. 170/1 (EZ 1827) und 170/3 (EZ 1826); eine abschließende Beurteilung respektive Verifizierung war uns in der kurzen Zeit jedoch nicht möglich). Es findet somit unserer Auffassung nach weiterhin der § 5 Abs. 1 im Zusammenhang mit dem § 4 Abs. 1 des Denkmalschutzgesetzes Anwendung, in der „jede Veränderung, die (…) die überlieferte (gewachsene) Erscheinung oder künstlerische Wirkung beeinflussen könnte“, einer Bewilligung des Bundesdenkmalamtes bedarf.

Das Denkmalamt konnte die Freifläche / Parkanlage jedoch nicht als „historische Gartenanlage“ unter Schutz stellen (obwohl im Unterschutzstellungsbescheid auf Seite 5 klar intendiert), da das österreichische Denkmalschutzgesetz hier – einzigartig in Europa – eine große verfassungsrechtliche Lücke aufweist. Umso mehr liegt daher die kulturelle Verantwortung, dieses Kulturjuwel von der Verbauung freizuhalten, bei der Gemeinde Purkersdorf und dem Land Niederösterreich, zumal auch ein „generelles Leitziel“ gemäß § 1 Abs. 2 (1) lit. f. NÖ Raumordnungsgesetz 2014 die Erhaltung (…) des Orts- und Landschaftsbildes darstellt. Dies wird hier – ob der einzigartigen Bedeutung des Hoffmann-Baues – in keiner Weise entsprochen, ganz im Gegenteil.

Umso befremdlicher wirkt daher auch die im Erläuterungsbericht zur geplanten Änderung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes profane Begründung zur Verbauung: „Eine Nutzung der gegenständlichen Liegenschaft als Parkanlage für die Seniorenresidenz Hoffmannpark ist im gegebenen Ausmaß nicht erforderlich [!], da die umgebenden Bereiche des Areals des ehemaligen Sanatoriums ein ausreichendes Maß an Freiräumen zur Verfügung stellen. Nicht zuletzt da die Parkanlage nicht öffentlich zugänglich ist, liegt im Bereich der gegenständlichen Liegenschaft eine sehr geringe Nutzungsdichte vor.“ (Zitat ident sowohl im Erläuterungsbericht zur Änderung des Bebauungsplanes, S. 6 als auch im Erläuterungsbericht zur Änderung des Flächenwidmungsplanes, S. 7).

Umso absurder muss daher auch die profane Interessensabwägung erscheinen: „In der Abwägung der Interessen wird der Ermöglichung von zwei für die Aufrechterhaltung einer bedarfsgerechten sozialen Infrastruktur erforderlichen Kindergartengruppen ggü. dem größtmöglichen Erhalt der Sichtachse zum Sanatorium Vorrang eingeräumt.“ (Erläuterungsbericht zum Bebauungsplan, S. 8).

Es ist das übliche, allzu oft schlechte Spiel der Politik. Nutzungen für den „guten Zweck“ werden für geplante Verbauungen in sensible Natur- und Kulturräume als Argument vorgeschoben, im Wissen, dass man deren Verbauung anders schwerlich begründen kann. Unser Verein möchte daher ganz klar hinterfragen, ob die Gemeinde Purkersdorf wirklich nur im Bereich des Sanatoriums die dafür nötige Bebauungsfläche (oder Gebäude) finden kann, um hier die oben erwähnte soziale Infrastruktur für die Gemeinde herstellen zu können. Unser Verein möchte das ganz stark in Zweifel ziehen (Vgl. dazu, Robert Schediwy, Von guten Zwecken und Verwertungsinteressen, in: Zeitschrift „Denkma[i]l Nr. 3 / Okt. 2009, Nachrichten der Initiative Denkmalschutz, S. 15 f.: https://www.initiative-denkmalschutz.at/denkmail/Denkmail_Nr_03_web.pdf).

Der Verein Initiative Denkmalschutz spricht sich daher ganz klar gegen diese Änderung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes aus. Ganz im Gegenteil, es wird nachdrücklich angeregt, diesen Bereich, der auch aktuell schon für eine – etwas geringere Verbauung – zugelassen ist, wieder rückzuwidmen, damit dieser weiterhin unverbaut bleiben und damit der überragenden kulturgeschichtlichen Bedeutung des ehemaligen Sanatoriums, ein Denkmal von internationaler Bedeutung(!), gerecht werden kann.

Markus Landerer und DI Dr. Alexander Schmiderer
Initiative Denkmalschutz – Verein für den Schutz bedrohter Kulturgüter
Fuchsthallergasse 11/5, 1090 Wien
www.initiative-denkmalschutz.at
Mobil: 0699 / 1024 4216
ZVR-Nr.: 049 832 110

PS: Ebenso kritische Stellungnahmen haben dazu u. a. auch die Zentralvereinigung der Architekt:innen Österreichs LV Wien Niederösterreich Burgenland sowie die Aktionsgruppe “Bauten in Not”.

PPS: Die öffentliche Auflage zur Änderung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes war vom 12.12.2022 bis 23.01.2023 (= Ende Stellungnahmefrist)

Hitler Geburtshaus: Von Politik unterdrückte Nutzungsdiskussion muss nachgeholt werden!

APA-OTS-Presseaussendung, 26. Mai 2023

Hitler Geburtshaus in Braunau: Die von der Politik unterdrückte Nutzungsdiskussion muss endlich nachgeholt werden!

Initiative Denkmalschutz: “Neutralisierung” mit Nachnutzung als Polizeistation denkbar ungeeignet. Quasi Denkmalschutzaufhebung vor sieben Jahren muss rückgängig gemacht werden!

Wien (OTS) – Anlässlich der heutigen Diskussionsveranstaltung “Hitlerhaus – was nun?” der Initiative “Diskurs Hitler-Haus” (Presseclub Linz, 11 Uhr) und der vorangegangenen Diskussion im Wiener MAK am 15.3.2023 (“How to Hitlerhaus?” von Diskurs-Architektur.eu), aber auch unter dem Aspekt der aktuellen Kostenexplosion des geplanten Umbauprojekts, ist es mehr als nötig, die geplante Umgestaltung und Nachnutzung von Hitlers Geburtshaus noch einmal zu hinterfragen; denn das von der Bundesregierung seit 2016 vorgesehene Konzept der “Neutralisierung” entspricht keineswegs den international anerkannten wissenschaftlichen Standards, sondern war ausschließlich und alleiniger Wunsch sowie Vorgabe der Politik (vgl. OTS 17.7.2020)! Jetzt zeigt man sich verlegen und erklärt in der aktuellen Stellungnahme des Innenministeriums (“Aktuelles”, 24.5.) die Polizei gar zur “größten Menschenrechts-Organisation Österreichs” (Hermann Feiner, ehem. Sektionschef im Innenministerium sowie Mitglied der “Kommission zum historisch korrekten Umgang mit dem Geburtshaus Adolf Hitlers”).

Politik: Täuschung der Öffentlichkeit und Diskussionverweigerung

Im Zuge des Enteignungsgesetzes wurde 2016 auch der Denkmalschutz defacto aufgehoben (OTS 10.4.2018), ohne die Öffentlichkeit darüber zu informieren; ganz im Gegenteil, die Absicht war offenbar, die Öffentlichkeit gezielt zu täuschen und jegliche Diskussion darüber zu verhindern (vgl. OTS 12.7.2016 sowie OTS 19.9.2016). Daher fordert die Initiative Denkmalschutz neuerlich eine Kontextualisierung des Gebäudes statt die Umsetzung des auch von der breiten Öffentlichkeit abgelehnten Konzepts der “Auslöschung” der Geschichte, denn der geographische Ort des Geschehens an sich lässt sich nicht zum Verschwinden bringen (“neutralisieren”).

Rückfragehinweis:

Markus Landerer (0699/1024 4216) und Dr. Gerhard Hertenberger (0676/7723433), Verein Initiative Denkmalschutz, www.idms.at

Nesselwängle (Tirol): Kampf gegen Löcher im Dach des denkmalgeschützten Widums

Wind zerreißt immer wieder Spardachvariante bei Widum. Das Dach des denkmalgeschützten Nesselwängler Hauses ist seit vielen Jahren mit Löchern übersät. Die Diözese arbeitet mit Plastikplanen als Notbehelf. Tiroler Tageszeitung Artikel weiterlesen: https://www.tt.com/artikel/16802356/nesselwaengle-wind-zerreisst-immer-wieder-spardachvariante-bei-widum +++ Beschreibung Widum (Nesselwängle 51): “Der zweigeschoßige Bau aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist mit einem Satteldach gedeckt und besteht aus einem gemauerten Wohnteil und einem aus Holz errichteten Wirtschaftsteil. Über dem Eingang befindet sich ein Wandbild mit der Darstellung der hl. Notburga, zwischen den Geschoßen ein Gesimsband mit Inschrift aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.” (Quelle: Denkmalliste Wikipedia). +++ Mehr Fotos vom Widum in Nesselwängle (Wikimedia Commons): https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Widum,_Nesselw%C3%A4ngle.

 

Schloss Leopoldstein (Stmk.): Denkmalgeschützte Tür gestohlen. Zeugen gesucht

Unbekannte Täter stahlen eine denkmalgeschützte Tür eines Nebeneingangs von Schloss Leopoldstein in Eisenerz. Besitzer des Schlosses haben eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt. Der Zeitpunkt des Diebstahls kann schon Wochen zurückliegen. Die Holztür aus dem Ende des 19. Jh. ist mit Schmiedeeisenbeschlägen in Form von sogenannten „Lebensbäumen“ versehen. Die Polizei sucht Zeugen und bittet um sachdienliche Hinweise: Polizeiinspektion Eisenerz: Tel.: +43 59133 6321. KLEINE ZEITUNG-ARTIKEL WEITERLESEN: https://www.kleinezeitung.at/steiermark/leoben/5831396/Zeugen-gesucht_Schloss-Leopoldstein_Denkmalgeschuetzte-Tuer-gestohlen sowie in der KRONENZEITUNG: https://www.krone.at/2180175 +++ Originale Presseaussendung der Landespolizeidirektion (LPD Steiermark; 26.6.2020): https://www.polizei.gv.at/stmk/presse/aussendungen/presse.aspx?prid=474B435948644D4C6A426F3D&pro=0 +++ Das Schloss Leopoldstein wurde im Kern um 1670 erbaut. Prinz Arnulf von Bayern ließ das Schloss zwischen 1890 und 1895 nach dem Vorbild der bayrischen Königsschlösser im historisierenden Stil zu einer Sommerresidenz umbauen. +++ Schloss Leopoldstein auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Leopoldstein +++ Ältere Medienberichte zu Schloss Leopoldstein: “Schloss Leopoldstein: Gespräche um Verkauf in der Endphase. Gerüchte brodeln um den Verkauf von Schloss Leopoldstein in Eisenerz. WAG Linz-Chef Wolfgang Schön bestätigt Verhandlungen.” (20.1.2018; Kleine Zeitung): https://www.kleinezeitung.at/steiermark/leoben/5356628/Eisenerz_Schloss-Leopoldstein_Gespraeche-um-Verkauf-in-der-Endphase; “Wie ein Schloss in die Causa Buwog kam. Im Buwog-Prozess wird Exbanker Georg Starzer befragt. Er bestreitet, dass die RLB OÖ Peter Hochegger ein Schloss als Provisionsersatz angeboten habe” (12.2.2018; Der Standard): https://www.derstandard.at/story/2000074131161/wie-ein-schloss-in-die-causa-buwog-kam.

Bergwerk Platzertal (Tirol): Einzigartige Einblicke in die Bergbaugeschichte

Gem. Pfunds (u. Tösens): Die denkmalgeschützte Bergwerksanlage Platzertal (15. Jh. bis 1910 in Betrieb) zählt mit bis 2815 m zu den höchstgelegenen Bergwerken Europas. Der Bergwerksverein Platzertal sieht Erwartungen nach Abschluss des Restaurierungsprojekts „weit übertroffen“. Stollen-Öffnung bleibt vorerst Vision. Traurig: Die Stolleneingänge mussten 1996 “aus Sicherheitsgründen” auf Anordnung der Berghauptmannschaft Innsbruck gesprengt werden. TIROLER TAGESZEITUNG-ARTIKEL WEITERLESEN: https://www.tt.com/artikel/17284993/neue-fenster-in-versunkene-bergbau-zeiten-im-tiroler-oberland-geoeffnet; ORF: “Altes Bergwerk in neuem Glanz” (2.9.2020, ORF): https://tirol.orf.at/stories/3064913

Bergwerk Platzertal auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Bergwerk_Platzertal.

Artikel Sonja Mitterer: “Das Bergwerk Platzertal in Tirol” in: unserer Zeitschrift “Denkma[i]l” Nr. 18/2014, S. 30f.: https://www.initiative-denkmalschutz.at/denkmail/Denkmail_Nr_19_web.pdf

Ältere Medienberichte: “Höchstes Bergwerk Europas für Jahrzehnte gesichert” (21.9.2018, Tiroler Tageszeitung): https://www.tt.com/artikel/14824457/hoechstes-bergwerk-europas-fuer-jahrzehnte-gesichert; “Wie sich die Knappen wuschen” (3.8.2018 Tiroler Tageszeitung): https://www.tt.com/artikel/14652549/wie-sich-die-knappen-wuschen;“Abenteuer macht Winterpause” (30.9.2017, Tiroler Tageszeitung): https://www.tt.com/artikel/13494871/abenteuer-macht-winterpause; “Bergwerk-Retter krempeln im Platzertal die Ärmel hoch” (6.6.2017, Tiroler Tageszeitung): https://www.tt.com/artikel/13061096/bergwerk-retter-krempeln-im-platzertal-die-aermel-hoch; “Verein lässt goldene Zeit des Bergbaus aufleben” (14.4.2017, Tiroler Tageszeitung): https://www.tt.com/artikel/12856601/verein-laesst-goldene-zeit-des-bergbaus-aufleben; “Verein will Tor in das silberne Zeitalter öffnen” (16.6.2016, Tiroler Tageszeitung): https://www.tt.com/artikel/11632757/verein-will-tor-in-das-silberne-zeitalter-oeffnen; “Bergwerk Platzertal: Restaurierung Bergstation” (24.8.2013, MeinBezirk): https://www.meinbezirk.at/landeck/c-lokales/bergwerk-platzertal-restaurierung-bergstation_a669645; “Tösens: Bergwerk Platzertal soll wieder auferstehen” (MeinBezirk, 22.7.2013): https://www.meinbezirk.at/landeck/c-lokales/toesens-bergwerk-platzertal-soll-wieder-auferstehen_a641348

Hinterstoder (OÖ): Villa Peham trotz Abriss 2015 weiterhin unter Denkmalschutz?

In der Nacht vom 6. auf den 7. September 2015 (Sonntag auf Montag) brannte die denkmalgeschützte Villa Peham in Hinterstoder im oberösterreichischen Traunviertel lichterloh, rasch wurde Brandstiftung als Ursache festgestellt, unbekannte Täter waren eingebrochen und hatten am Dach Feuer gelegt (Fotos und Video nach dem Brand). Bereits im November 2015 begannen die Abrissarbeiten des ehemaligen Landes-Erholungsheims unweit der Polsterlucke. Doch aus bisher noch unerfindlichen Gründen blieb die Villa Peham im Bundesdenkmalamt weiterhin als Denkmal gelistet (vgl. Denkmalliste 2020). Die Villa Peham am Goierweg 21 wurde 1924-1926 für den Wiener Gynäkologen Prof. Dr. Heinrich Peham als geräumiges Ferienhaus mit Gästezimmern von den bekannten Architekten Siegfried Theiss (1882-1963) und Hans Jaksch (1879-1970) erbaut.

Villa Peham nach Brand, Hinterstoder

Die Villa Peham nach dem Brand vom 7.9.2015, Foto: privat

2007 kaufte die Gemeinde Hinterstoder die per Verordnung (§ 2a) denkmalgeschützte Villa vom Land Oberösterreich. So stellen sich Fragen: Wurde das Bundesdenkmalamt nicht über den Abriss informiert? War der Abriss rechtskonform?  Letztere Frage gelang dieser Tage erneut in den Fokus, da an dessen Stelle jetzt ein umstrittens Luxus-Campingressort entstehen soll. Die Projektgegner schalteten das Bundesdenkmalamt ein. Der Bürgermeister soll beim Abriss des historischen Gebäudes voreilig agiert haben, um rasch Platz für neue Projekte zu schaffen. Der Bürgermeister von Hinterstoder, Helmut Wallner (ÖVP) rechtfertigt sich: „Nach dem Brand habe ich in erster Linie nicht an das Denkmalamt gedacht. Jetzt werden wir die Sache wieder reparieren. Aber einen vollständigen Wiederaufbau der Peham-Villa können und konnten wir uns nicht leisten“. Karin Zörrer Zeiner hat nun die Petition “Rettet das Hintere Stodertal ! Das Villa Peham – Areal (nahe Schiederweiher) soll Grünland bleiben!” gestartet. Darin wird zur Villa selbst ausgeführt: “Die denkmalgeschützte Villa Peham wurde am 07.09.2015 unter bisher ungeklärten Umständen durch Brandstiftung beschädigt und danach ohne Genehmigung des Denkmalamts einzuholen abgerissen.”

Medienberichte zum umstrittenen Campingplatz: OÖN (9.3.2021): Petition: Rettung des Stodertals; Tips (29.1.2021): Bebauungsplan für Luxus-Resort in Hinterstoder einstimmig beschlossen;  Krone (8.9.2020): In Hinterstoder: Für Luxuscamp sogar den Herzog verärgert

Villa Peham nach Brand, Hinterstoder

Die Villa Peham nach dem Brand vom 7.9.2015, Foto: privat

Medienberichte zu Brand und Abriss der Villa Peham:

3. März 2021, Krone
Betreiber verwundert: ‘Wir errichten hier doch kein Atomkraftwerk!’: https://www.krone.at/2356214

26. November 2015, Oberösterreichische Nachrichten
Millionenschaden: Peham-Villa wird nach Brand abgerissen: https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/steyr/Millionenschaden-Peham-Villa-wird-nach-Brand-abgerissen;art68,2042005

8. September 2015, Laumat.at
Ermittlungen nach Brand eines denkmalgeschützen Erholungsheimes in Hinterstoder: https://www.laumat.at/medienbericht,ermittlungen-nach-brand-eines-ehemaligen-erholungsheimes-in-hinterstoder,4551.html

8. September 2015, Oberösterreichische Nachrichten
Feuer in Erholungsheim war Brandstiftung: https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Feuer-in-Erholungsheim-war-Brandstiftung;art4,1966057

Literatur:

Georg Schwalm-Theiss, Theiss & Jaksch, Architekten 1907-1961, Wien 1986, Seite 78

Korneuburg (NÖ): Lösung für verwahrloste, älteste Synagoge Österreichs in Sicht?

Die ehemalige Synagoge in Korneuburg ist der älteste erhaltene Bau seiner Art in Österreich und zählt zu den bedeutendsten Zeugnissen mittelalterlicher Synagogenarchitektur im deutschsprachigen Raum, sie wurde zwischen 1306 und 1325 errichtet (Gutachten Prof. Ferenc David, ungarisches Denkmalamt, 1982 oder 1985). Bis zur Vertreibung der Juden aus Korneuburg im Jahr 1420 wurde der Synagogenbau religiös genutzt. Damals wurde die Synagoge konfisziert und danach als landesfürtlicher Schüttkasten benutzt. Das oft umgebaute Bauwerk befindet sich östlich des Hauptplatzes  in der Roßmühlgasse (Propst Bernhard-Straße 6) in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Stadtmauer. Doch fristet sie weiterhin leider ein würdeloses Dasein als Garage. Aufregung herrschte im Herbst 2007, als der Eigentümer die historische Mauer aufbrach und eben dieses Garagentor einbaute. Diese Arbeiten widersprachen den Denkmalschutzauflagen und wurden daraufhin gestoppt. Das veranlasste die “Arge jüdisches Leben im Bezirk Korneuburg” rund um Gerhard Meseck dazu, eine Unterschriftenaktion 2008 für die würdevolle Erhaltung der Synagoge zu starten. Nun gibt es erneut Hoffnung für das Bauwerk, nachdem die Stadt Korneuburg schon mehrfach um den Erwerb des Synagogenbaus erfolglos bemüht hatte. Bürgermeister Christian Gepp (ÖVP) berichtet von neuerlichen Gesprächen mit dem Eigentümer, die in Bezug auf Verkauf an Stadtgemeinde nun vielversprechend klingen. Bereits 2015 gab es eine Ausstellung im Korneuburger Stadtmuseum („Synagoge – Rossmühle – Garage: Für immer Ruine?“), mit dem Anliegen, zumindest in der Ausstellung dem Bau seine Würde zurückzugeben. Mit Skizzen und Visualisierungen wurde der Tempel in seiner alten Pracht und hohem Dach dargestellt. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts wurde es von der Stadt an verschiedene Handwerker vermietet, bevor es an den Bürger Johannes Rosmüller kam, der darin seine Mühle einrichtete (daher der Name „Roßmühle“). Nach einem Brand im Jahr 1766 diente das Gebäude als Lagerraum. Das Dach wurde 1942 bei einem Sturm zerstört. Seit 1980 ist das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Seither wurden sämtliche Bauarbeiten seitens des Korneuburger Bauamtes gestoppt.

Medienberichte:

10. August 2021, Der Standard
Warum Österreichs älteste Synagoge als Garage verwittert. Der historisch wichtige Bau in Korneuburg fristet ein würdeloses Dasein. Nun könnte endlich eine Lösung für das Problem gefunden werden: https://www.derstandard.at/story/2000128744932/warum-oesterreichs-aelteste-synagoge-als-garage-verwittert

9. Juni 2015, MeinBezirk
Von der Synagoge zur Garage. Es ist das älteste Gebäude der Stadt: die ehemalige Synagoge. Klaus Köhler widmet derzeit dem Gotteshaus eine bemerkenswerte Ausstellung im Stadtmuseum: https://www.meinbezirk.at/korneuburg/c-lokales/von-der-synagoge-zur-garage_a1375200

22. Mai 2015, NÖN
Ausstellung: Synagoge: „Der Erwerb wird schwierig“. Die Geschichte der Synagoge vom Beginn bis heute war Thema im Kulturzentrum: https://www.noen.at/korneuburg/ausstellung-ueber-synagoge-der-erwerb-wird-schwierig-top-4333424

17. Dezember 2014, MeinBezirk
Benefizkonzert für die Synagoge Korneuburg. In der Stadtpfarrkirche fand ein Benefizadventkonzert zugunsten der Korneuburger Synagoge statt: https://www.meinbezirk.at/korneuburg/c-lokales/benefizkonzert-fuer-die-synagoge-korneuburg_a1191535

20. März 2008, Der Standard
Korneuburg : Älteste Synagoge bleibt Ruine. Im Weinviertel steht die älteste Synagoge Österreichs: Versuche, den um 1325 errichteten Bau zu sanieren, scheitern seit 20 Jahren: https://www.derstandard.at/story/3268657/korneuburg–aelteste-synagoge-bleibt-ruine

6. Februar 2008, Der Falter
Garage statt Tempel? (Bezahlschranke): https://www.falter.at/zeitung/20080206/garage-statt-tempel/1659400018

Quellen / Linktipps:

Die Korneuburger Synagoge auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge_Korneuburg

Museumsverein Korneuburg, Korneuburgs Synagoge, das jüdische Bethaus (04.05.2021): https://www.museumsverein-korneuburg.at/blog/korneuburgs-synagoge-das-j%C3%BCdische-bethaus

Die spätere „Roßmühle“ in Korneuburg (Arne Herbote, Simon Paulus): Das als Ruine erhaltene Bauwerk der ehemaligen Synagoge in Korneuburg dürfte zu den bemerkenswertesten und wichtigsten Zeugnissen mittelalterlicher Synagogenarchitektur im deutschsprachigen Raum zählen (David, Jüdische Kulturzeitschrift, Heft 66, 09/2005): https://davidkultur.at/artikel/die-spatere-8222rossmuhle8220-in-korneuburg

Arge jüdisches Leben im Bezirk Korneuburg, Synagoge in der Rossmühlgasse in Korneuburg. Vor 600 Jahren gemauert. In Korneuburg, März 2008 (4-seitige Publikation): https://issuu.com/elisabeth_kerschbaum/docs/info_flyer_01e

Jelena Malic, Adaption der Synagoge “Rossmühle” in Korneuburg, Diplom-/Masterarbeit an der TU Wien, Oktober 2015: https://repositum.tuwien.at/bitstream/20.500.12708/2784/2/Malic%20Jelena%20-%202015%20-%20Adaption%20der%20Synagoge%20Rossmuehle%20in%20Korneuburg.pdf

Die Jüdische Gemeinde in Korneuburg: https://www.xn--jdische-gemeinden-22b.de/index.php/gemeinden/k-l/1105-korneuburg-niederoesterreich

Einzigartig! SOS. Die ma. [mittelalterliche] Synagoge in Korneuburg (2 Min Youtube-Video): https://www.youtube.com/watch?v=cuf0jdhdsrs

Verlorenes Erbe (Wien): Die Kuffner-Villen in Dornbach und Oberdöbling

In der sehenswerten TV-Serie „Verlorenes Erbe“ (von Rupert Reiter-Kluger) im ORF 2-Vorabendprogramm (“Studio 2”) wurde am 13. Juni 2022 die beiden verlorenen Kuffner-Villen in Wien (17. und 19. Bezirk) vorgestellt. ORF-FERNSEHBEITRAG (5 MIN): https://tvthek.orf.at/profile/Studio-2/13890037/Studio-2/14138879/Verlorenes-Erbe-Kuffner-Villen/15181826 (ORF Studio 2, ‘Verlorenes Erbe: Kuffner Villen’)

Im ORF-Interview erzählt James von Klemperer, ein US-amerikanischer Architekt aus New York (Architekturbüro Kohn Pedersen Fox), der gerade in Wien den neuen UniCampus am Steinhof plant (vgl. iD-Bericht: “Steinhof: Central European University (CEU) plant Pavillons um”), von seiner Familiengeschichte, den Kuffners. Die Familie Kuffner lässt sich bis ins 17. Jh. in die südmährische Stadt Lundenburg ( Břeclav) zurückverfolgen. Ignaz und Jakob Kuffner kauften 1850 eine Brauerei in Ottakring, die durch Ausbau und Modernisierung der Kuffner-Brauerei ein sehr bekanntes Bierimperium erschufen (heute Ottakringer Brauerei). Das Ottakringer Bier würde heute noch Kuffner heißen. Seine Familie hat ihr gesamtes Vermögen nach dem Anschluss an Nazi-Deutschland verloren und das Land verlassen müssen. Ein Teil der Familie wurde in Auschwitz ermordet, der Vater von Klemperer schaffte es nach New York. Nach dem Krieg wurde die Familie teilweise entschädigt. Das Bier machte die Kuffner damals reich, sodass sie sich u.a. zwei Villen bauen konnten. Die eine Villa stand in Dornbach (Promenadegasse 19, 17. Bezirk Hernals), heute steht an ihrer Stelle ein Gemeindebau. Von der zweiten Kuffner-Villa in Wien-Oberdöbling steht heute nur noch die Einfriedung (Vegagasse 20). Heute erinnert die Kuffner-Sternwarte an die große Geschichte der Familie, den Kuffner-Nachfahren ist die Sternwarte ein besonderes Anliegen und finanzieren weiter die Erhaltung mit.

Die Kuffner-Villa in Oberdöbling (Döblinger Cottage)

Wilhelm und Camilla Kuffner ließen sich von 1905-1908 vom bekannten ArchitektenKarl König eine prachtvolle Neorenaissance-Villa nach französischen Vorbildern erbauen (Vegagasse 20, Gymnasiumstraße 85, Lannerstraße 2-8). Leider sind von der Kuffner-Villa keine Fotos von den Innenräumen bekannt. In der Zeitschrift “Der Bautechniker” wird das reiche Interieur ausführlich beschrieben (siehe: “‘Der Bautechniker’ Nr. 9, 3. März 1911, Seite 187-189“). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Villa von den Amerikanern zunächst als Schule für die Kinder der Besatzungssoldaten genutzt, danach hat der Direktor des Realgymnasium XIX die Villa 1955 für die unter Raumnot leidende Schule anmieten können. 1959 erwarb die Gemeinde Wien die Liegenschaft von den überlebenden Erben. Am 26. Dezember 1960 erreichte die Gemeinde Wien als Grundstückseigentümerin bei der Baubehörde eine Abbruchbewilligung, Mitte Februar 1961 war die Kuffner-Villa geschleift. An ihrer Stelle wurde das “Haus Döbling”, ein Studentenheim der Stadt Wien mit mehreren Gebäuden in zwei Etappen vom Architekten Fred Freyler errichtet (1962-63 und 1968-69). 2013 wurden drei Häuser davon abgerissen, um Platz für Genossenschaftswohnungen zu machen. Das nunmehr deutlich verkleinerte Haus Döbling wurde renoviert und in Base19 (www.base19.at) umbenannt.

Kuffner-Villa in Wien-Oberdöbling

Die Kuffner-Villa in der Vegagasse 20, 1190 Wien, Foto: 1911, (c) Der Bautechniker, Nr. 9

Villa Kuffner in Wien-Oberdöbling, Generalstadtplan 1912

Villa Kuffner mit Garten im ‘Generalstadtplan 1912’ (überlagert mit rezentem Stadtplan), Vegagasse 20, Lannerstraße 2-8, Gymnasiumstraße 85, 1190 Wien (Wien Kulturgut; https://www.wien.gv.at/kulturportal/public)

Quellen (u.a.):

Dieter Klein, “Entschwundene Mosaikstücke des Cottage-Viertels”, in: “Das Wiener Cottage. Der Traum vom gesunden Wohnen” (Hrsg. Heidi Brunnbauer / Erich Stöger, 150 Jahre Wiener Cottage Verein 1872-2022), Seite 327-344 (Seite 333 f.: XIX., Gymnasiumstraße 85 / Lannerstraße 2-8 / Peter-Jordan-Straße 1 / Vegagasse 20: Villa Kuffner)

– ‘Die Villa Kuffner in Wien-Döbling’, in: ‘Der Bautechniker’ Nr. 9, 3. März 2011, Seite 187 ff.: https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=bau&datum=1911&page=207&size=46

– Christian Michael Springer, ‘Die Villa Kuffner. Vegagasse 20″, in: ‘Döblinger Extrablatt’, Nr. 19 / 2018, Seite 4 f.: https://www.xn--dbling-wxa.com/extrablatt/doc/Extrablatt-19va.pdf

– [Die Kuffner] Brauerei Oberdöbling [und die Villa Kuffner in der Vegagasse 20] (Seen süchtig (Stefan Mayerhofer, Wien)): https://seen-suechtig.jimdofree.com/wiener-brauereien/oberd%C3%B6bling

Die Kuffner-Villa in Hernals (Dornbach)

Abgerissen wurde auch die Kuffner-Villa in Dornbach (Promenadegasse 19, 17. Bezirk Hernals). Moriz von Kuffner hat die Villa – wie auch die heute noch bestehende Kuffner-Sternwartenach Plänen des Architekten Franz von Neumann jun. im Heimatstil errichten lassen. Ein Bericht von Neumann erschien 1895 in der “Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines” ab S. 453. Auf dem Areal steht heute ein Gemeindebau, der 1953-54 errichtet wurde (Promenadegasse 19; Heuberggasse 42-50).

Kuffner-Villa in Wien-Dornbach

Die Villa Kuffner in der Promenadegasse 23, historisches Foto, Gartenansicht, Zeitschrift des Österr. Ingenieur- und Architektenvereines, 1895

Die Kuffner-Villa in Wien-Dornbach

Gartenplan und Grundriss Tiefparterre, Zeitschrift des Österr. Ingenieur- und Architektenvereins, 1895

Historische Fotos der Villa Kuffner in Dornbach:

– Foto 1899, Straßenfront (Seitenansicht), Fotograf: August Stauda (Sammlung Wien Museum): https://josefauer.com/wien-1899-villa-kuffner

– Foto 1905, Gartenseite (koloriert; ÖNB): https://josefauer.com/wien-1905-villa-kuffner

Villa Kuffner in Wien-Dornbach, Generalstadtplan 1912

Villa Kuffner mit Garten im ‘Generalstadtplan 1912’ (überlagert mit rezentem Stadtplan), Promenadegasse 19, Heuberggasse 42-50, 1170 Wien (Wien Kulturgut; https://www.wien.gv.at/kulturportal/public)

Weitere Quellen:

– Die vertriebene Familie Kuffner. Material und Korrekturen zum Buch “Familie Kuffner” von Klaudia Einhorn. Herausgegeben vom Verein Kuffner-Sternwarte, 2017: http://kuffner-sternwarte.at/sternwarte/familie-kuffner.php

– Katja Fischer, “Jüdische Kunstsammlungen in Wien vor 1938 am Beispiel der Familie Kuffner” (Diplomarbeit), Wien 2008: https://phaidra.univie.ac.at/download/o:1250360

St. Pölten (NÖ): Leiner Stammhaus: Planungsstart am Rathausplatz

Planungsstart für neues Stadtquartier der Signa-Gruppe im Zentrum von St. Pölten: Am Rathausplatz stehen drei Häuser, die zusammen das Leiner-Stammkaufhaus bilden. Davon steht das kleinere Barockhaus per Bescheid unter Denkmalschutz (Rathausplatz 7). Jetzt soll groß umgebaut werden. ORF-FERNSEHBERICHT: https://tvthek.orf.at/profile/Niederoesterreich-heute/70017/Niederoesterreich-heute/14048379/Leiner-Umbau-trotz-Krise/14680573; ORF-Bericht lesen: https://noe.orf.at/stories/3044081 +++ ACHTUNG: Aktuelle Medienberichte vermitteln den Eindruck, als ob nur die Fassade des Hauses unter Denkmalschutz stünde. Dies ist falsch(!), das gesamte Gebäude steht unter Denkmalschutz (unsere Initiative Denkmalschutz hat den originalen Denkmalschutz-Bescheid aus dem Jahr 1963 ausgehoben). +++ Das Leiner-Areal zwischen dem Rathausplatz und der Julius-Raab-Promenade soll jetzt großflächig abgerissen werden. Spannend bleibt, wieviel vom denkmalgeschützten Gebäude erhalten bleiben wird, u.a. besitzt das Haus noch ein „weitgehend original erhaltenes Grabendach“ (Zitat ÖKT). +++ Weitere Medienberichte: NÖN (14.4.): https://www.noen.at/st-poelten/zentrum-von-st-poelten-leiner-stadtquartier-planungsstart-fuer-city-projekt-st-poelten-signa-leiner-tiefgarage-konferenzzentrum-bauprojekt-201101204; Kurier (14.4.): https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/st-poelten-hotel-am-leiner-areal-wird-trotz-corona-krise-gebaut/400811876; MeinBezirk.at (14.4.): https://www.meinbezirk.at/st-poelten/c-wirtschaft/startschuss-fuer-neues-leiner-stadtquartier-samt-hotel_a4031547 +++ Beschreibung Haus Rathausplatz 7 ( = Roßmarkt 14): “Das Haus geht im Kern auf einen Umbau eines bestehenden Gebäudes im frühen 17. Jahrhundert zurück, das in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts barockisiert wurde. Seit spätestens 1838 befand sich ein Bettfedernhändler im Gebäude. 1910 erwarb Rudolf Leiner Senior das Gebäude, es ist somit das Stammhaus der Leinerkette. Die letzten Jahre seines Lebens diente es Rudolf Leiner als Wohngebäude.” (Quelle: Denkmalliste Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_St._P%C3%B6lten_(Stadtteil)). +++ In der Österreichischen Kunsttopographie (ÖKT) über St. Pölten (Hrsg. Bundesdenkmalamt; 1999) ist das Gebäude auf Seite 206 f. ausführlich beschrieben (vgl. https://bda.gv.at/publikationen/details/oesterreichische-kunsttopographie-band-liv-st-poelten/). +++ In der originaler SIGNA-Presseaussendung (30.1.2020) heißt es: “die denkmalgeschützten Bauteile entlang des Rathausplatzes bleiben erhalten” (siehe: https://www.signa.at/de/news/st-poelten-neues-stadtquartier-mit-leiner-stammhaus-geplant). Originale Meldung der Stadt St. Pölten (30.1.2020): “Leiner: Hotel kommt, Möbelhaus bleibt”: https://www.st-poelten.at/news/14195-leiner-hotel-kommt-moebelhaus-bleibt +++ Das Leiner-Areal (zwischen Rathausplatz und Roßmarkt) auf Google Maps: https://www.google.at/maps/place/Rathauspl.+1,+3100+St.+P%C3%B6lten/@48.2051912,15.6216098,190m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x477278a58d35d95d:0xf9f4e79b0d5c9df0!8m2!3d48.2043478!4d15.6230067). +++ Ältere Medienberichte: ORF: “St. Pölten: Leiner-Filiale wird Stadtquartier” (30.1.2020): https://noe.orf.at/stories/3032527; Der Standard: https://www.derstandard.at/story/2000113971020/st-poelten-signa-plant-stadtquartier-beim-leiner-stammhaus; NÖN: https://www.noen.at/st-poelten/plaene-fuer-leiner-gebaeude-neue-wohnungen-und-hotel-am-st-poeltner-rathausplatz-st-poelten-rene-benko-signa-leiner-rathausplatz-st-poelten-christoph-schwarz-hotelbau-wohnungsbau-188456781; Bezirksblätter: https://www.meinbezirk.at/st-poelten/c-wirtschaft/leiner-stammhaus-wird-verkleinert-neues-lifestyle-hotel-mit-konferenzzentrum-geplant_a3898755.