Trabrennbahn Krieau (Wien): Stallungen, Stellungnahme Planentwurf 8298
Stellungnahme der Initiative Denkmalschutz zum Planentwurf 8298 (Trabrennbahn Krieau, Stallungen)
Für das Gebiet zwischen Meiereistraße und Linienzug 1-6 (Vorgartenstraße, Stella-Klein-Löw-Weg) im 2. Bezirk, Katastralgemeinde Leopoldstadt
Einleitung: Grundsätzlich wird im Sinne der Erhaltung des örtlichen Stadtbildes und der Altstadterhaltung, also zur Gewährleistung des Bestandes, eine bestandsgenaue Widmung für die historisch wertvollen Objekte im Plangebiet sowohl in der Höhenentwicklung, als auch hinsichtlich der bebaubaren Fläche vorgeschlagen. Ebenso möge die Anzahl der Hauptgeschoße mit einer besonderen Bestimmung (BB) exakt dem Bestand angepasst werden. Durch diese Maßnahme – und durch die Festsetzung einer Schutzzone – wird am ehesten der Anreiz für Abbruch und Neubau vermieden.
Das Areal: Im Gebiet des gegenständlichen Planentwurfs befinden sich die 1992 per Bescheid unter Denkmalschutz gestellten Stallungsanlagen des Wiener Trabrennvereins (Nordportalstraße 247): Das Verwaltungsgebäude mit Fachwerkselementen (Ende des 19. Jh. erbaut) ganz im Nordwesten, daran südöstlich anschließend die im Jahr 1905 errichteten Stallungen II, III, V und VI, ebenso zum Teil mit Fachwerkgiebeln. Nicht mehr vorhanden – trotz Denkmalschutz – die beiden Stallungen IV und VII, diese wurden in den letzten Jahren abgebrochen.
Die Stellungnahme im Detail:
Verwaltungsgebäude: Bei den repräsentativen Frontbauten des Administrationsgebäudes, die dem Trabrennplatz zugewandt sind, scheinen die Gebäudehöhenbeschränkungen zu hoch festgesetzt (Bauklasse I, Mittelrisalit Bauklasse II). Sie mögen daher niedriger, d.h. bestandsgenau definiert werden. Gänzlich abgelehnt wird die im Planentwurf ausgewiesene, rückwärtige Bebauungsbestimmung mit Beschränkung der bebaubaren Fläche durch allgemeine Prozentangaben (85 %). Es wird nachdrücklich im Sinne der Erhaltung des denkmalgeschützten Gebäudes empfohlen, die Baufluchtlinien exakt zu definieren (ohne Prozentangaben) und diese weitgehend dem Bestand anzupassen.
Die Stallungsgebäude II, III, V, VI: Hier mögen die Baufluchtlinien stärker dem Bestand angepasst werden. Im gegenständlichen Planentwurf werden die Eckrisalite mit der gleichen Baufluchtlinie definiert wie die leicht rückspringenden, langgezogenen Fassadenflächen. Die Gebäudehöhenbeschränkungen scheinen ebenso eine Spur zu hoch zu sein.
Abschließend wird nachdrücklich vorgeschlagen, für die Schutzzone die entsprechenden Architekturteile in einen Katalog nach § 7 (4) Wiener Bauordnung aufzunehmen, sodass auch diese einen rechtsverbindlichen Bestandteil des Bebauungsplanes bilden.
Markus Landerer und Dr. Gerhard Hertenberger, im Namen der
Initiative Denkmalschutz, Verein für den Schutz bedrohter Kulturgüter
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PS: Dieser Entwurf des neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes liegt/lag vom 21. Jänner bis 4. März 2021 zur öffentlichen Einsicht auf.
PPS: Vgl. auch Stellungnahme der Initiative Denkmalschutz vom 28. Juni 2018 zu Planentwurf 8245 (Stallgebäude VII, VIII, IX): https://www.initiative-denkmalschutz.at/stellungnahme/trabrennbahn-krieau-wien-stallungen-stellungnahme-planentwurf-8245
Literatur / Quellen:
– Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Band: Wien II. bis IX. und XX. Bezirk, Topographisches Denkmälerinventar, Hrsg. Bundesdenkmalamt, Wien 1993, Seite 43
– Umweltbericht (SUP: Strategische Umweltprüfung), Beilage I zum Planentwurf 8121, MA 21, 15. Juli 2014. Seite 18 f.