Bis zum Sommer 2018 waren erhaltenswerte historische Altbauten außerhalb von Schutzzonen quasi “vogelfrei”. Wenn die Gebäude nicht unter Denkmalschutz standen, reichte eine schlichte Mitteilung an die Baubehörde, und schon konnte mit dem Abriss begonnen werden.Bis 1996/97 war noch ein Ansuchen um eine Abbruchbewilligung nötig. Diese “Vereinfachung” hatte fatale Folgen für den Altbaubestand in Wien. Der Druck auf das historische Kulturerbe Wiens wurde von Jahr zu Jahr stärker, sehr viele wertvolle Altbauten wurden in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten abgerissen. Oft kam auch das Denkmalamt zu spät, weil von der schlichten Mitteilung des Abrisses bis zum Abriss selbst blieb kaum mehr Zeit für das Bundesdenkmalamt blieb, Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen (so geschehen in der Castelligasse 1, 1a, Ecke Schloßgasse 5 * im Dezember 2001 im 5. Wiener Bezirk Margareten sowie bei der Jugendstilivilla in der Buchbergstraße 1 im 14. Wiener Bezirk Penzing; vgl. Denkma[i]l Nr. 4/2010, Seite 6 f.). Auch wenn beim hier gezeigten Beispiel, dem Haus Weinzingergasse 5 das Bundesdenkmalamt wohl von einer Unterschutzstellung abgesehen hätte, wäre dieses Haus seitens der Stadt Wien (Magistratsabteilung 19 – Architektur und Stadtgestaltung) mit Sicherheit als erhaltenswert eingestuft worden. Auch wurde jahrzehntelang verabsäumt großzügige Schutzzonenerweiterungen zu widmen, obwohl die Notwendigkeit dafür eine MA19-Studie aus dem Jahr 1996 dies unzweifelhaft festgestellt hat. Bei der letzten Umwidmung im Jahr 2005wäre die ideale Gelegenheit für eine Schutzzonenerweiterung gewesen. Das Haus Weinzingergasse 5 wird – wie auch die benachbarten – im Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler (Hrsg. Bundesdenkmalamt) angeführt: “Verbauung E[nde]. 19. -A[nfang] 20. Jh. (…) Weinzingergasse 5, altdeutsch mit origineller, durch Risalite und Erker gegliederter Fassade und originalem Türblatt”(S. 602). So konnteim Dezember 2016 problemlos mit dem Abbruch eines frisch renovierten Altbaus begonnen werden (weitere Fotos vom Abriss von Erich J. Schimek für die Initiative Denkmalschutz). Das Grundstück wird in Folge maximal verwertet.
Weinzingergasse 5 während des Abrisses, Foto: 18. Dezember 2016, Fotograf: Erich J. Schimek / Initiative Denkmalschutz
Unser Verein Initiative Denkmalschutz nahm den damaligen Abriss im Dezember 2016 zum Anlass auf die fatalen rechtlichen Rahmenbedingungen und den ungenügenden Schutz des Wiener Kulturerbes hinzuweisen, vgl. iD-Presseaussendung (20.12.2016): “Initiative Denkmalschutz: Weiterer Identitätsverlust in Döbling. Ein Ensemble in Untersievering wurde zerstört!“. Heute zeigt sich mehr als deutlich das jahrzehntelange Versagen der Wiener Stadtpolitik. Eine schmerzliche Lücke wurde in ein geschlossenes Ensemble geschlagen, der unpassende Neubau markiert diese Lücke umso deutlicher. Weiterführende Infos finden sich im sehr guten BLOG WienSchauen.at (16.12.2020): “Döbling: Die fatalen Folgen der fehlenden Schutzzone”. Wir haben den aktuellen Blog-Beitrag zum Anlass genommen diesen Fall noch einmal aufzuzeigen. Freuen wir uns aber auf einen so wichtigen Zwischenerfolg wie die Novelle der Bauordnung von Wien im Sommer 2018, trotzdem bleiben viele wertvolle Gebäude weiterhin gefährdet, trotz Schutzzone und Erhaltungsverpflichtung! Unser Verein wird sich weiterhin engagiert für den Erhalt dieser gefährdeten Kulturgüter einsetzen …
Weinzingergasse 5 kurz vor dem Abriss im Dezember 2016, Fotograf: Erich J. Schimek / Initiative Denkmalschutz
* Zu Abriss Castelligasse 1, 1a, Ecke Schlossgasse 5: Vgl. auch APA-OTS, 12. Jänner 2002, FPÖ Wien FP-Herzog: “Innerstädtischer Musterbezirk” von BV Wimmer in schiefem Licht! Abriß eines Biedermeierhauses in Margareten wirft Fragen auf!: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20020112_OTS0006
https://www.initiative-denkmalschutz.at/images/2020/12/Weinzingerg-5_Altbau-Neubau-2020_c_li_E-J-Schimek_re-Georg-Scherer.jpg533800IDM_adminhttps://www.initiative-denkmalschutz.at/images/2019/10/Logo-IDMS-.pngIDM_admin2020-12-16 23:45:292020-12-16 23:56:44Untersievering (Wien): Tragischer Kulturgutverlust vor Bauordnungsnovelle 2018
Der Bürgermeister von Saalfelden hat der Raika Saalfelden die Abbruchbewilligung für den 350 Jahre alten Liendlwirt in der Lofererstraße 3 erteilt. Die Grünen rund um Ferdinand Salzmann sind empört, denn der Bürgermeister hat nur fünf Tage nach Antragstellung des Abrissantrags am 7. Februar, die Abbruchbewilligung erteilt. Bereits im November hatten die Grünen noch ein Erhaltungsgebot und die Ausweisung eines Ortsbildschutzgebiets gestellt. Dass der Bürgermeister die Abbruchbewilligung erteilt hat, bevor die Anträge im Bauausschuss behandelt worden sind, empört die Grünen. Ebenso abgerissen werden sollen das gelbe Walischkramerhaus in der Lofererstraße 1 und das alte Hutmacherhaus in der Almerstraße 9. Krone-Artikel weiterlesen (24.2.2020):https://www.krone.at/2103795; +++ Ältere Medienberichte: “Saalfelden: Debatte um neues Stadtzentrum” (20.11.2019, ORF): https://salzburg.orf.at/stories/3022445; “Drei Häuser kommen weg: Große Umbaupläne mitten im Zentrum von Saalfelden” (20.11.2019, Krone): https://www.krone.at/2045737.
https://www.initiative-denkmalschutz.at/images/2020/03/Lofererstr-1-u-3_kl.jpg459800IDM_adminhttps://www.initiative-denkmalschutz.at/images/2019/10/Logo-IDMS-.pngIDM_admin2020-03-09 18:04:432020-07-23 20:44:13Saalfelden (Sbg.): Drei Altstadthäuser vor Abriss
Bereits im April 2020 hätte die Villa Belvedere am Rilkeweg 22im 9. Grazer Bezirk Waltendorfabgerissen sein sollen, denn in Folge eines Behördenversagens bekam der Eigentümer eine Abbruchbewilligung, wie Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ) bestätigt hat. Das Ansuchen um Abbruchbewilligung war nämlich kurz vor Erweiterung der Schutzzone eingelangt. Das Bauamt übersah jedoch, dass die Villa am Ruckerlberg schon zwingend ein Fall für die Altstadtkommission (ASVK) gewesen wäre. Zuvor hatten Anrainer und Soko Altstadt die Villain die Erweiterung der Altstadtschutzzonehineinreklamiert, die ASVK stellte ebenso die Schutzwürdigkeit der Villa fest. Jetzt will der Bauträger, Wohnraumwerk-Geschäftsführer Maximilian Hinkel, das Bauprojekt so umplanen, dass s die Villa erhalten bleiben kann. +++ Aktuelle Medienberichte (Kleine Zeitung): “Grazer Ruckerlberg: Nach gestopptem Abbruch: Villa ist nun gerettet” (5.12.2020, Bezahlschranke): https://www.kleinezeitung.at/steiermark/chronik/5907685/Grazer-Ruckerlberg_Nach-gestopptem-Abbruch_Villa-ist-nun-gerettet sowie “In Graz: Warum der Altstadterhaltungsfonds keine Altstadthäuser rettet” (5.12.2020, Bezahlschranke): https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5907479/In-Graz_Warum-der-Altstadterhaltungsfonds-keine-Altstadthaeuser-rettet
https://www.initiative-denkmalschutz.at/images/2020/12/Rilkeweg-22_2020-07-30_iD-ML_9133a.jpg533800IDM_adminhttps://www.initiative-denkmalschutz.at/images/2019/10/Logo-IDMS-.pngIDM_admin2020-12-19 19:16:032020-12-19 19:20:25Rilkeweg (Graz): Nach Behördenversagen Villa doch gerettet?
Krems: Bresche ins UNESCO-Welterbe Wachau? Stadt Krems beabsichtigt Abriss in Schillerstraße 2-4 zu bewilligen! Denkmalamt muss handeln! Forderung nach Erhalt der beiden über 150 Jahre alten Häuser! Initiative Denkmalschutz unterstützt örtliche Bürgerinitiative
Wien (OTS) – Noch 1999 galten im Denkmalamt die frühhistoristischen Häuser in der Schillerstraße – zentrale Achse zwischen der Kremser Innenstadt und der Altstadt von Stein sowie in der Kernzone(!) des Welterbes gelegen – als schutzwürdig. Jetzt, nachdem die Wachau im Jahr 2000 zum Weltkulturerbe erklärt wurde, plötzlich nicht mehr?
Denkmalamt muss Not-Unterschutzstellung aussprechen!
Das Bundesdenkmalamt ist berechtigt, eine sofort gültige Unterschutzstellung auszusprechen (Mandatsbescheid gemäß § 57 AVG). Dies ist wohl die wirkungsvollste und vielleicht auch die letzte Möglichkeit, den Abbruch so kurzfristig zu verhindern.
Nach großen Versäumnissen: Stadt Krems ist jetzt gefordert!
Die Stadt Krems kann gemäß NÖ Raumordnungsgesetz (NÖ ROG 2014) eigene Schutzzonenwidmungen verordnen. Es ist höchst an der Zeit, dass die Stadt Krems endlich ihre eigene Verantwortung wahrnimmt und den „historisch erhaltungswürdigen Baubestand“ in der gesamten Stadt überprüft und ggf. unter Schutz stellt (§ 30 Abs. 2 Z. 1; § 31 Abs. 8). Unabhängig davon besteht – wie woanders erfolgreich geschehen – für Bürgermeister und Stadtverantwortliche die Möglichkeit, mittels politischer Verhandlungen den Eigentümer vom Abbruch abzubringen.
Rückfragen & Kontakt:
Markus Landerer 0699/1024 4216 und Claus Süss 0676/740 43 27
Initiative Denkmalschutz, www.idms.at
https://www.initiative-denkmalschutz.at/images/2020/02/Schillerstr-2-4_Krems_geschwaerzt_privat_a.jpg497800IDM_adminhttps://www.initiative-denkmalschutz.at/images/2019/10/Logo-IDMS-.pngIDM_admin2020-03-30 19:00:072020-03-30 19:17:58Krems: Bresche ins UNESCO-Welterbe Wachau? Stadt Krems beabsichtigt Abriss in Schillerstraße 2-4 zu bewilligen! Denkmalamt muss handeln!
305 Gebäude könnten auf Antrag den Erhaltungsschutz in der Stadt Salzburg verlieren. Der Vorschlag von Planungsressort-Chefin Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler (ÖVP), wie künftig mit den 1159 Häusern mit Erhaltungsgebot umgegangen werden soll, stößt bei Bürgerliste, Liste Salz (Christoph Ferch) und der Initiative Um+Bau+Kultur auf Widerstand, denn als Basis soll die umstrittene “Terra Cognita”-Studie (2016) dienen. Salzburger Nachrichten Artikel (7.2.2020) weiterlesen:https://www.sn.at/salzburg/politik/305-gebaeude-koennten-auf-antrag-den-erhaltungsschutz-verlieren-83094025 +++ Um+Bau+Kultur: “Offener Brief – Terra Cognita-Studie (2016), (Neu-)Bewertung des städtischen Baubestandes bis 1990, Einrichtung eines Fonds” (6.2.2020) siehe unten +++ Weiterer Medienbericht: “Bauherr drängt Politik in Salzburg: Abreißen klüger als teuer sanieren” (13.1.2020; Es geht um die ÖBB-Bauten der 1920er Jahre in der Bahnhofstraße 63, Ecke Kirchenstraße 63 im Stadtteil Itzling (in den Salzburger Nachrichten vom 7.2.2020 fälschlicherweise den 1950er-Jahren zugeschrieben), siehe: https://www.sn.at/salzburg/politik/bauherr-draengt-politik-in-salzburg-abreissen-klueger-als-teuer-sanieren-81909028 (vgl. auch ORF-Meldung vom März 2019: “Kritik an geplantem Abriss von Wohnhäusern”: https://salzburg.orf.at/v2/news/stories/2971017). +++ “Leserbrief von Bruno Maldoner: Erläuterungen zum Erhaltungsgebot in der Stadt Salzburg” (23.1.2020): https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/erlaeuterungen-zum-erhaltungsgebot-in-der-stadt-salzburg-82418998 +++ APA-OTS-Presseaussendung der Initiative Denkmalschutz: “Kulturstadt” Salzburg plant radikale Schrumpfkur für historischen Althausbestand – Verein INITIATIVE DENKMALSCHUTZ schockiert: Über 1/4 der Gebäude außerhalb der Altstadt sollen aus dem Erhaltungsgebot fallen. Morgen tagt der Planungsausschuss. Initiative Denkmalschutz fordert Einbindung der Öffentlichkeit! (21.2.2018): https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20180221_OTS0018 +++ Älterer Medienbericht: “Stoppt alle weiteren Verluste an Bausubstanz”. Stadtforscher Norbert Mayr kritisiert im Interview mit den “Stadt Nachrichten” die aggressive Tabula-rasa-Praxis außerhalb des Altstadtkerns.” (1.3.2018): https://www.sn.at/salzburg/chronik/stoppt-alle-weiteren-verluste-an-bausubstanz-24862057
Um+Bau+Kultur – “Offener Brief– Terra Cognita-Studie (2016), (Neu-)Bewertung des städtischen Baubestandes bis 1990, Einrichtung eines Fonds” (6.2.2020)
Sehr geehrte Damen und Herren vom Planungsausschuss!
Die Um+Bau+Kultur Salzburg wurde in Kenntnis gesetzt, dass die Terra Cognita-Studie (2016), kurz TC, als Ausgangslage für weitere strategische Maßnahmen für angeblich nicht erhaltenswerte und erhaltenswerte Bauwerke genommen werden soll, obwohl verschiedene Stellungnahmen vor zwei Jahren massive und fachlich fundierte Kritik an dieser teuren “Augenscheinkontrolle” geübt haben. Zudem hat damals – auch aufgrund dieser Stellungnahmen – das Ressort von Stadtrat Johann Padutsch den Amtsbericht bezüglich Festlegung von Erhaltungsgeboten, mit dem Vermerk den Bericht als Ganzes zu überdenken, an den Planungsausschuss/die Abteilung rückübermittelt. Vgl. https://initiativearchitektur.at/initiative-architektur/nachrichten/erhaltungsgebote-in-der-stadt-salzburg.
Daher dieser offene Brief an den Planungsausschuss und die Presse.
Die TC als Ausgangslage heranzuziehen, ist aus städtebaugeschichtlicher und bauhistorischer Sicht nicht nachvollziehbar: Die TC kann keine seriöse Analyse des Baubestandes leisten, sondern nur eine oberflächliche “Augenscheinkontrolle” ohne Verknüpfung mit den Erhebungsbögen als wissenschaftliche Grundlage. Daher sind auch nachgeschaltete Szenarien irrelevant.
Die Kultur-Stadt Salzburg müsste sich bei einem Agieren auf Basis der TC dem Vorwurf des Dilettantismus gefallen lassen, was angesichts der Standards innerhalb der Altstadt-Schutzzonen besonders eklatant wäre.
Die Salzburger Stadtpolitik und ihre Verwaltung muss sich den Defiziten der letzten Jahre und ihrer Verantwortung für die Baukultur stellen, sie hat endlich eine fundierte Grundlagenarbeit zu leisten bzw. zu beauftragen unter Berücksichtigung der baulichen Entwicklungen auch nach 1945, daher ist mittlerweile die (Neu-)Bewertung des Baubestandes bis 1990 überfällig. Ebenso ist es dringend notwendig, in Weiterentwicklung des Altstadterhaltungsfonds einen gut dotierten Fonds zur Unterstützung der EigentümerInnen von charakteristischen Bauten ausserhalb des Altstadtschutzgebiets einzurichten.
Im Übrigen verweisen wir auf unsere beiliegende Stellungnahme vom 21.2. 2018
Wir verbleiben mit freundlichen Grüßen
Um+Bau+Kultur Salzburg – Strategien für eine Stadt
Dr. Norbert Mayr, Freier Architekturhistoriker, Stadtforscher Mag. Jana Breuste, Freie Architekturhistorikerin, Lehrbeauftragte an den Universitäten Salzburg und Innsbruck Dipl.-Ing. Uli Staebner, Architekt Dr. Hannes Augustin, Biologe Mag. arch. Bernhard Rihl, MSc, Bürgerbeteiligungsexperte und Architekt Birgit Silberbauer, Restauratorin (Spezialgebiet historische Architekturoberflächen)
Kontakt:
PS: Die Um+Bau+Kultur Salzburg begrüßt prinzipiell die Entscheidung der Salzburger Stadtpolitik, die Volksschulen Lehen zu sanieren statt abzureissen und damit auch die vorhandene „graue Energie“ weiterzuentwickeln. Abgesehen vom denkmalwürdiger bzw. erhaltungswürdiger Baukultur besitzt der Baubestand unseres Erachtens grundsätzlich eine wichtige Rolle, um erfolgreiche Strategien gegen die Klimakrise zu entwickeln. Ein zentrales Anliegen ist der Umgang mit den vorhandenen baulichen Ressourcen insgesamt. Wir brauchen eine neue Umbaukultur! Die nach wie vor praktizierte Politik der Tabula Rasa, des spekulativen mit Abbruch und Bodenversiegelung verbundenen Neubaus, d.h. der Vernichtung von “grauer Energie“ muss gestoppt werden, das Erkennen und zukunftsgerichtete Wertschätzen von Baukultur ist dazu unabdingbar notwendig.
https://www.initiative-denkmalschutz.at/images/2020/02/1024px-Salzburg_Burg_Dom_Stadt_14.jpg534800IDM_adminhttps://www.initiative-denkmalschutz.at/images/2019/10/Logo-IDMS-.pngIDM_admin2020-02-08 08:27:592020-02-08 08:27:59Salzburg: 305 Gebäude könnten auf Antrag den Erhaltungsschutz verlieren
https://www.initiative-denkmalschutz.at/images/2020/02/1024px-Auswärtsfahrt_gegen_SKN_St._Pölten_21._April_2019_12.jpg534800IDM_adminhttps://www.initiative-denkmalschutz.at/images/2019/10/Logo-IDMS-.pngIDM_admin2020-02-07 22:29:422020-02-07 22:29:42Krems (NÖ): Stadt entdeckt Schutzzone, für Schillerstraße zu spät?
Die Frist für Stellungnahmen zur Erweiterung der Altstadtschutzzone in der steirischen Landeshauptstadt ist abgelaufen. Es gibt Bedenken, dass so manches Juwel schutzlos zurückbleibt. Die Politik hat sich im Herbst letzten Jahres darauf verständigt, die Schutzzonen auf 41 Hektar auszuweiten (u. a. am Ruckerlberg im 9. Grazer Bezirk Waltendorf; vgl.: “Grazer Altstadtschutzzonen wachsen um 40 Hektar. Stadt, Land und ASVK ziehen an einem Strang” (Graz.at, 9.10.2019): https://www.graz.at/cms/beitrag/10338844/8145109/Grazer_Altstadtschutzzonen_wachsen_um_Hektar.html). Jetzt wird gerätselt, warum auf die beiden Villen in der Polzergasse 30 und am Rilkweg 22 “vergessen” wurden. (Die Villa Belvedere am Rilkeweg 22 auf Baugeschichte.at: https://baugeschichte.at/Rilkeweg_22). Wirklich im Bestand gefährdet scheint jedoch nur die Villa am Rilkeweg. In der Kleinen Zeitung weiterlesen (6.2.2020): https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5764724/Graz_Die-erweiterte-AltstadtSchutzzone-vergisst-auf-Prachtvillen
Leserbrief Peter Laukhardt, SOKO Altstadt (6.2.2020):
Lieber Herr Mag. Hecke!
Zu Ihrem heutigen Beitrag in der Kleinen Zeitung: “Schutzzone vergisst auf Prachtvillen”:
Natürlich hat auch SOKO Altstadt nach Abstimmung mit anderen Initiativen eine ausführliche Stellungnahme eingereicht, die bei vier Teilzonen am Ruckerlberg und in der Gartenstadt St. Peter Ergänzungen vorschlägt, siehe dazu die Pläne in den Anlagen.
Was leider vorher nicht geschehen ist: Die Einbeziehung der bekannten Grazer Bürgerinitiativen (Schutzverein Ruckerlberg, Unverwechselbares Graz, SOKO Altstadt) in die Vorbereitung. Und auch in der ASVK [Altstadtsachverständigenkommission] sah man sich wohl auch nicht voll eingebunden. Also: business as usual (zwei Politiker von Stadt und Land lösen das Thema allein?).
Ich hoffe aber, dass die eingereichten Verbesserungsvorschläge noch ernsthaft geprüft werden.
Mit schönen Grüßen
Dipl. Dolm. Peter Laukhardt SOKO Altstadt www.grazerbe.at
https://www.initiative-denkmalschutz.at/images/2020/02/Rilkeweg-22_Belvedere_Graz_Baugeschichte-at.jpg600800IDM_adminhttps://www.initiative-denkmalschutz.at/images/2019/10/Logo-IDMS-.pngIDM_admin2020-02-10 06:26:572020-02-10 06:32:08Graz: Schutzzone vergisst auf Prachtvillen in Waltendorf
Die beiden über 150 Jahre alten Häuser Schillerstraße 2-4stehen jetzt vor dem Abbruch. Der Kremser Gemeinderat hat zwar jetzt – in Vorbereitung einer Schutzzone – eine Bausperre rund um die Schillerstraße beschlossen, doch die wird für die beiden Gebäude zu spät kommen. Die Häuser Schillerstraße 2-4 liegen in der Kernzone des UNESCO-Welterbes Wachau, und stehen nicht unter Denkmalschutz, obwohl noch 1999 hat das Bundesdenkmalamt den Abschnitt bei der Schillerstraße 2-4 für Denkmalschutzwürdig erachtet hatte. Doch eine aktuelle Überprüfung seitens des Denkmalamtes ergab, dass die Bedeutung die Einleitung eines Unterschutzstellungsverfahrens nicht rechtfertigt. NÖN-Artikel WEITERLESEN:https://www.noen.at/krems/krems-historischer-baubestand-schutzzone-wird-kommen-krems-schutzzone-bausperre-gemeinderat-krems-schillerstrasse-212568731 +++ (2.6.2020): P3TV-VIDEO “Protest gegen Abriss in Krems” (2 min; 2.6.2020): https://www.p3tv.at/webtv/10234-protest-gegen-abriss-in-krems.
Krems: Bresche ins UNESCO-Welterbe Wachau? Stadt Krems beabsichtigt Abriss in Schillerstraße 2-4 zu bewilligen! Denkmalamt muss handeln! Forderung nach Erhalt der beiden über 150 Jahre alten Häuser! Initiative Denkmalschutz unterstützt örtliche Bürgerinitiative
Wien (OTS) – Noch 1999 galten im Denkmalamt die frühhistoristischen Häuser in der Schillerstraße – zentrale Achse zwischen der Kremser Innenstadt und der Altstadt von Stein sowie in der Kernzone(!) des Welterbes gelegen – als schutzwürdig. Jetzt, nachdem die Wachau im Jahr 2000 zum Weltkulturerbe erklärt wurde, plötzlich nicht mehr?
Denkmalamt muss Not-Unterschutzstellung aussprechen!
Das Bundesdenkmalamt ist berechtigt, eine sofort gültige Unterschutzstellung auszusprechen (Mandatsbescheid gemäß § 57 AVG). Dies ist wohl die wirkungsvollste und vielleicht auch die letzte Möglichkeit, den Abbruch so kurzfristig zu verhindern.
Nach großen Versäumnissen: Stadt Krems ist jetzt gefordert!
Die Stadt Krems kann gemäß NÖ Raumordnungsgesetz (NÖ ROG 2014) eigene Schutzzonenwidmungen verordnen. Es ist höchst an der Zeit, dass die Stadt Krems endlich ihre eigene Verantwortung wahrnimmt und den „historisch erhaltungswürdigen Baubestand“ in der gesamten Stadt überprüft und ggf. unter Schutz stellt (§ 30 Abs. 2 Z. 1; § 31 Abs. 8). Unabhängig davon besteht – wie woanders erfolgreich geschehen – für Bürgermeister und Stadtverantwortliche die Möglichkeit, mittels politischer Verhandlungen den Eigentümer vom Abbruch abzubringen.
Rückfragen & Kontakt:
Markus Landerer 0699/1024 4216 und Claus Süss 0676/740 43 27
Initiative Denkmalschutz, www.idms.at
https://www.initiative-denkmalschutz.at/images/2020/02/Schillerstr-2-4_Krems_geschwaerzt_privat_a.jpg497800IDM_adminhttps://www.initiative-denkmalschutz.at/images/2019/10/Logo-IDMS-.pngIDM_admin2020-07-02 00:25:102020-07-20 19:52:01Krems (NÖ): Schutzzone Schillerstraße wird kommen, doch zu spät für Nr. 2-4