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Ankerbrotfabrik, Freitag, 15. Oktober 2010

Besichtigung der ehemaligen Ankerbrotfabrik, die derzeit zu Lofts um­gebaut wird.

Führung von Ing. Walter Asmus

Eine Wiederholung der Ver­anstaltung vom März 2010.

Zeit: 15:00 Uhr

Ort: Puchsbaumgasse 1C, 1100 Wien

Anmeldung erforderlich; Teilnahme nur für Mitglieder möglich; Führungsbeitrag (Spende) 8.- Euro (für neue Mitglieder gratis)

Die 1891 gegründete Ankerbrotfabrik mit ihren historischen Backsteingebäuden in Wien-Favoriten ist ein wesentlicher identitätsstiftender Ort des 10. Wiener Gemeindebezirks. Sie war einst die größte Brotfabrik Europas, k.u.k.Hoflieferant und ist mittlerweile im Besitz der Loft City GmbH, die in

den nächsten Jahren Ateliers und Lofts errichtet. Die Entwicklung dieses Areals ist daher nicht nur für Favoriten, sondern auch für die Mitglieder des Vereins “Initiative Denkmalschutz” von großem Interesse.

Historische Objekte & kreative Perspektiven

Die leer stehenden Bereiche an der Puchsbaumgasse eröffnen Perspektiven für neue Entwicklungen. Erste Projekte in den zum Teil über 100 Jahre alten Backsteingebäuden sind bereits im Entstehen: Auf 17.000 der insgesamt 70.000 Quadratmeter sollen Lofts errichtet werden. Hier sollen Kreative arbeiten und teilweise auch wohnen. Die denkmalgeschützten Bauten will Asmus “soweit es ökonomisch geht” erhalten. Auch spätere Zubauten, die nicht unter Denkmalschutz stehen, sollen in ihren “historischen” Zustand des späten 19. Jahrhunderts rückgebaut werden. Die 80 Lofts sollen 250 bis 1000 Quadratmetern groß und gewerblich gewidmet werden. Die Käufer werden “nackte”, lediglich mit moderner Haustechnik ausgestattete Räume kaufen. Außerdem soll ein Experte die Geschichte von Brotfabrik und Areal aufarbeiten. Auch ein “Ankerbrotmuseum” ist angedacht.

So schwebt es jedenfalls Projekt-Initiator Walter Asmus vor. Asmus ist Geschäftsführer der City Lofts GmbH. Das Konzept Gewerbelofts in einer ehemaligen Fabrik zu errichten, hat er auch schon in Meidling umgesetzt: Am Gaudenzdorfer Gürtel wurde die alte Stollwerck-Schokoladenfabrik revitalisiert. Sie beherbergt nun eine Filmfirma, Ateliers und andere Vertreter der Kreativwirtschaft.

Zuckerlfabrik & Expedithalle

Wie auch in der Zuckerlfabrik will Asmus bei Anker “ohne einen Cent Förderung” auskommen. Die Finanzierung soll rein über den geplanten Loftverkauf laufen. Die Lofts, ist Asmus sicher, werden wie warme Semmeln weggehen.

Die Expedithalle soll weiterhin für künstlerische Projekte offen sein. Sie wurde 1898 gebaut und war zu der Zeit mit ihren 2000m² die größte stützenlose Halle Europas. Noch heute vermittelt die Halle den rauen Charme eines jahrzehntelang genützten Fabrikgebäudes und beeindruckt gleichzeitig durch Größe, Architektur und Akustik.

Auch die Stadt hat mit dem verbleibenden 53.000 Quadratmeter großen Areal einiges vor: Wenn Ankerbrot eine andere Produktionsstätte findet, wird ein städtebaulicher Wettbewerb gestartet. Die Nutzung ist klar: Wohnungen. Noch aber bäckt Anker hier.